[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.Viertes Kapitel. Von der Vielweiberey der Mohamme- Kein Mohammedaner darf mehr als vier mand *) Zu der Sekte Schia, (daher der Name Schi- iten,) bekennen sich die Perser. Diese Sekte Schia hat ihre Anhänger in einigen Gegenden auf der Ostseite von Arabien, ihren Hauptsitz aber, am persischen Meerbusen, und fürnemlich auf der Insul Bahhreje. **) Die Türken halten es mit der Sekte Sunni.
Sie ist die Zahlreichste in Arabien, und auch die merkwürdigste, weil sich die Einwohner der berühmten Städte, Mecca und Medina zu der- selben bekennen. Viertes Kapitel. Von der Vielweiberey der Mohamme- Kein Mohammedaner darf mehr als vier mand *) Zu der Sekte Schia, (daher der Name Schi- iten,) bekennen ſich die Perſer. Dieſe Sekte Schia hat ihre Anhaͤnger in einigen Gegenden auf der Oſtſeite von Arabien, ihren Hauptſitz aber, am perſiſchen Meerbuſen, und fuͤrnemlich auf der Inſul Bahhreje. **) Die Tuͤrken halten es mit der Sekte Sunni.
Sie iſt die Zahlreichſte in Arabien, und auch die merkwuͤrdigſte, weil ſich die Einwohner der beruͤhmten Staͤdte, Mecca und Medina zu der- ſelben bekennen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0234" n="208"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Viertes Kapitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c">Von der Vielweiberey der Mohamme-<lb/> daner.</hi> </p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">K</hi>ein Mohammedaner darf mehr als vier<lb/> Weiber zugleich haben, doch kann er ſo<lb/> viele Sklavinnen halten, als er zu ernaͤhren im<lb/> Stande iſt, und mit ihnen leben. Indeſſen<lb/> muß er ſeinen Weibern entweder die geſetzte<lb/> Pflicht leiſten koͤnnen, oder ſich auf eine andre<lb/> Art mit ihnen abfinden, daß ſie ihn nicht ver-<lb/> klagen. Den <hi rendition="#fr">Schiiten</hi> <note place="foot" n="*)">Zu der Sekte <hi rendition="#fr">Schia,</hi> (daher der Name Schi-<lb/> iten,) bekennen ſich die Perſer. Dieſe Sekte<lb/> Schia hat ihre Anhaͤnger in einigen Gegenden<lb/> auf der Oſtſeite von Arabien, ihren Hauptſitz<lb/> aber, am perſiſchen Meerbuſen, und fuͤrnemlich<lb/> auf der Inſul <hi rendition="#fr">Bahhreje.</hi></note> iſt es erlaubt, frey-<lb/> gebohrne mohammedaniſche Weiber zu halten,<lb/> ohne ſich mit ihnen zu verheyrathen. Den<lb/><hi rendition="#fr">Sunniten</hi> <note place="foot" n="**)">Die Tuͤrken halten es mit der Sekte Sunni.<lb/> Sie iſt die Zahlreichſte in Arabien, und auch<lb/> die merkwuͤrdigſte, weil ſich die Einwohner der<lb/> beruͤhmten Staͤdte, Mecca und Medina zu der-<lb/> ſelben bekennen.</note> aber, iſt dieſes verboten. Nie-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mand</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [208/0234]
Viertes Kapitel.
Von der Vielweiberey der Mohamme-
daner.
Kein Mohammedaner darf mehr als vier
Weiber zugleich haben, doch kann er ſo
viele Sklavinnen halten, als er zu ernaͤhren im
Stande iſt, und mit ihnen leben. Indeſſen
muß er ſeinen Weibern entweder die geſetzte
Pflicht leiſten koͤnnen, oder ſich auf eine andre
Art mit ihnen abfinden, daß ſie ihn nicht ver-
klagen. Den Schiiten *) iſt es erlaubt, frey-
gebohrne mohammedaniſche Weiber zu halten,
ohne ſich mit ihnen zu verheyrathen. Den
Sunniten **) aber, iſt dieſes verboten. Nie-
mand
*) Zu der Sekte Schia, (daher der Name Schi-
iten,) bekennen ſich die Perſer. Dieſe Sekte
Schia hat ihre Anhaͤnger in einigen Gegenden
auf der Oſtſeite von Arabien, ihren Hauptſitz
aber, am perſiſchen Meerbuſen, und fuͤrnemlich
auf der Inſul Bahhreje.
**) Die Tuͤrken halten es mit der Sekte Sunni.
Sie iſt die Zahlreichſte in Arabien, und auch
die merkwuͤrdigſte, weil ſich die Einwohner der
beruͤhmten Staͤdte, Mecca und Medina zu der-
ſelben bekennen.
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