Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite

uns befohlen hast, und weil wir dein aus-
erwähltes Volk sind. Unser Weg, den
wir geher, ist nicht der der Ungläubigen,
auf welche du gerechter weise erzürnet
bist.

Hierauf werfen sie sich auf die Knie und be-
ten mit ihrem Iman: Wir bekennen, daß
Gott Gott ist, daß er einzig und ewig ist,
daß er niemals erzeugt, daß er unerschaf-
fen, und seines Gleichen nicht hat.
Das
ganze Gebet endigt sich mit diesen Worten:
daß unsre Verehrung und unsre Gebete
einzig und allein zu Gott gerichtet seyn
möge, Friede und Seligkeit sey über den
Propheten. Die Gnade, der Seegen und
der Friede des Herrn sey bey uns und al-
len Dienern Gottes. Wir bekennen, daß
nur ein einziger Gott ist, der weder sei-
nes Gleichen noch Gefährten hat, und
daß Mohammed der Prophet und Ge-
sandte Gottes ist.
Bevor sie aus der Mos kee
gehen, verrichten sie ihr Gebet noch kürzlich an
zwey Engel, wovon einer zur Linken, der an-
dre zur Rechten Gottes seyn soll. Der eine
sieht weiß aus: und flößt dem Menschen gute
Gedanken ein; der andre ist schwarz, und von
dem kommen alle böse Gedanken in den Men-
schen.

Die Rosenkränze, deren sich die Moham-
medaner bedienen, sind aus einem geheiligten
Stückchen Erde, welches aus Mecca oder Medi-

na

uns befohlen haſt, und weil wir dein aus-
erwaͤhltes Volk ſind. Unſer Weg, den
wir geher, iſt nicht der der Unglaͤubigen,
auf welche du gerechter weiſe erzuͤrnet
biſt.

Hierauf werfen ſie ſich auf die Knie und be-
ten mit ihrem Iman: Wir bekennen, daß
Gott Gott iſt, daß er einzig und ewig iſt,
daß er niemals erzeugt, daß er unerſchaf-
fen, und ſeines Gleichen nicht hat.
Das
ganze Gebet endigt ſich mit dieſen Worten:
daß unſre Verehrung und unſre Gebete
einzig und allein zu Gott gerichtet ſeyn
moͤge, Friede und Seligkeit ſey uͤber den
Propheten. Die Gnade, der Seegen und
der Friede des Herrn ſey bey uns und al-
len Dienern Gottes. Wir bekennen, daß
nur ein einziger Gott iſt, der weder ſei-
nes Gleichen noch Gefaͤhrten hat, und
daß Mohammed der Prophet und Ge-
ſandte Gottes iſt.
Bevor ſie aus der Moſ kee
gehen, verrichten ſie ihr Gebet noch kuͤrzlich an
zwey Engel, wovon einer zur Linken, der an-
dre zur Rechten Gottes ſeyn ſoll. Der eine
ſieht weiß aus: und floͤßt dem Menſchen gute
Gedanken ein; der andre iſt ſchwarz, und von
dem kommen alle boͤſe Gedanken in den Men-
ſchen.

Die Roſenkraͤnze, deren ſich die Moham-
medaner bedienen, ſind aus einem geheiligten
Stuͤckchen Erde, welches aus Mecca oder Medi-

na
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0194" n="168"/> <hi rendition="#fr">uns befohlen ha&#x017F;t, und weil wir dein aus-<lb/>
erwa&#x0364;hltes Volk &#x017F;ind. Un&#x017F;er Weg, den<lb/>
wir geher, i&#x017F;t nicht der der Ungla&#x0364;ubigen,<lb/>
auf welche du gerechter wei&#x017F;e erzu&#x0364;rnet<lb/>
bi&#x017F;t.</hi> </p><lb/>
          <p>Hierauf werfen &#x017F;ie &#x017F;ich auf die Knie und be-<lb/>
ten mit ihrem Iman: <hi rendition="#fr">Wir bekennen, daß<lb/>
Gott Gott i&#x017F;t, daß er einzig und ewig i&#x017F;t,<lb/>
daß er niemals erzeugt, daß er uner&#x017F;chaf-<lb/>
fen, und &#x017F;eines Gleichen nicht hat.</hi> Das<lb/>
ganze Gebet endigt &#x017F;ich mit die&#x017F;en Worten:<lb/><hi rendition="#fr">daß un&#x017F;re Verehrung und un&#x017F;re Gebete<lb/>
einzig und allein zu Gott gerichtet &#x017F;eyn<lb/>
mo&#x0364;ge, Friede und Seligkeit &#x017F;ey u&#x0364;ber den<lb/>
Propheten. Die Gnade, der Seegen und<lb/>
der Friede des Herrn &#x017F;ey bey uns und al-<lb/>
len Dienern Gottes. Wir bekennen, daß<lb/>
nur ein einziger Gott i&#x017F;t, der weder &#x017F;ei-<lb/>
nes Gleichen noch Gefa&#x0364;hrten hat, und<lb/>
daß Mohammed der Prophet und Ge-<lb/>
&#x017F;andte Gottes i&#x017F;t.</hi> Bevor &#x017F;ie aus der Mo&#x017F; kee<lb/>
gehen, verrichten &#x017F;ie ihr Gebet noch ku&#x0364;rzlich an<lb/>
zwey Engel, wovon einer zur Linken, der an-<lb/>
dre zur Rechten Gottes &#x017F;eyn &#x017F;oll. Der eine<lb/>
&#x017F;ieht weiß aus: und flo&#x0364;ßt dem Men&#x017F;chen gute<lb/>
Gedanken ein; der andre i&#x017F;t &#x017F;chwarz, und von<lb/>
dem kommen alle bo&#x0364;&#x017F;e Gedanken in den Men-<lb/>
&#x017F;chen.</p><lb/>
          <p>Die Ro&#x017F;enkra&#x0364;nze, deren &#x017F;ich die Moham-<lb/>
medaner bedienen, &#x017F;ind aus einem geheiligten<lb/>
Stu&#x0364;ckchen Erde, welches aus Mecca oder Medi-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">na</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0194] uns befohlen haſt, und weil wir dein aus- erwaͤhltes Volk ſind. Unſer Weg, den wir geher, iſt nicht der der Unglaͤubigen, auf welche du gerechter weiſe erzuͤrnet biſt. Hierauf werfen ſie ſich auf die Knie und be- ten mit ihrem Iman: Wir bekennen, daß Gott Gott iſt, daß er einzig und ewig iſt, daß er niemals erzeugt, daß er unerſchaf- fen, und ſeines Gleichen nicht hat. Das ganze Gebet endigt ſich mit dieſen Worten: daß unſre Verehrung und unſre Gebete einzig und allein zu Gott gerichtet ſeyn moͤge, Friede und Seligkeit ſey uͤber den Propheten. Die Gnade, der Seegen und der Friede des Herrn ſey bey uns und al- len Dienern Gottes. Wir bekennen, daß nur ein einziger Gott iſt, der weder ſei- nes Gleichen noch Gefaͤhrten hat, und daß Mohammed der Prophet und Ge- ſandte Gottes iſt. Bevor ſie aus der Moſ kee gehen, verrichten ſie ihr Gebet noch kuͤrzlich an zwey Engel, wovon einer zur Linken, der an- dre zur Rechten Gottes ſeyn ſoll. Der eine ſieht weiß aus: und floͤßt dem Menſchen gute Gedanken ein; der andre iſt ſchwarz, und von dem kommen alle boͤſe Gedanken in den Men- ſchen. Die Roſenkraͤnze, deren ſich die Moham- medaner bedienen, ſind aus einem geheiligten Stuͤckchen Erde, welches aus Mecca oder Medi- na

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/194
Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/194>, abgerufen am 23.11.2024.