hen und kalten Bergen in Regen herunter fallen, sondern auch, weil diese Gegenden höher liegen, und daher eine dünnere Luft haben, sehr gelinde. -- Die Einwohner der Landschaft Jemen woh- nen also gleichsam schon unter verschiedenen Himmelsstrichen, und man trist deswegen in dieser Provinz in einer kleinen Entfernung ver- schiedene Arten von Thieren und Früchten einhei- misch an, welche man in andern Ländern aus weit entlegenen Gegenden holet.
Man siehet in den heissen Ländern sehr oft Sternputzen und bisweilen sehr groß. Allein vom Nordlichte weiß man in Arabien, In- dien, Persien und Syrien nichts. Von denn Lichte der Sterne hat Herr Niebuhr auf seiner Reise von Bombay nach Maskat bemerkt: daß man die von der zweyten Größe, bey klarer Luft, wegen der vielen Dünste am Horizont nicht eher sehen konnte, bis sie drey oder vier Grad hoch gestiegen waren, und die Sterne von der ersten Größe schienen unter der Höhe von 20 Grad nicht zu funkeln oder zu zittern.
Die Würkung des Windes ist in den ara- bischen Städten, nach der Beschaffenheit der umliegenden Gegenden, sehr verschieden. Zu Haleb ist der Westwind, welcher von der See- seite kommt, feucht, und der Ostwind, von der Wüste her, trocken. -- Bey dem feuchten Südostwinde ist auf der Insul Charedsje und zu Basra in der heißesten Jahrszeit gemeinig- lich Windstille, und deswegen schwitzt man als-
dann
hen und kalten Bergen in Regen herunter fallen, ſondern auch, weil dieſe Gegenden hoͤher liegen, und daher eine duͤnnere Luft haben, ſehr gelinde. — Die Einwohner der Landſchaft Jemen woh- nen alſo gleichſam ſchon unter verſchiedenen Himmelsſtrichen, und man triſt deswegen in dieſer Provinz in einer kleinen Entfernung ver- ſchiedene Arten von Thieren und Fruͤchten einhei- miſch an, welche man in andern Laͤndern aus weit entlegenen Gegenden holet.
Man ſiehet in den heiſſen Laͤndern ſehr oft Sternputzen und bisweilen ſehr groß. Allein vom Nordlichte weiß man in Arabien, In- dien, Perſien und Syrien nichts. Von denn Lichte der Sterne hat Herr Niebuhr auf ſeiner Reiſe von Bombay nach Maſkat bemerkt: daß man die von der zweyten Groͤße, bey klarer Luft, wegen der vielen Duͤnſte am Horizont nicht eher ſehen konnte, bis ſie drey oder vier Grad hoch geſtiegen waren, und die Sterne von der erſten Groͤße ſchienen unter der Hoͤhe von 20 Grad nicht zu funkeln oder zu zittern.
Die Wuͤrkung des Windes iſt in den ara- biſchen Staͤdten, nach der Beſchaffenheit der umliegenden Gegenden, ſehr verſchieden. Zu Haleb iſt der Weſtwind, welcher von der See- ſeite kommt, feucht, und der Oſtwind, von der Wuͤſte her, trocken. — Bey dem feuchten Suͤdoſtwinde iſt auf der Inſul Charedsje und zu Basra in der heißeſten Jahrszeit gemeinig- lich Windſtille, und deswegen ſchwitzt man als-
dann
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hen und kalten Bergen in Regen herunter fallen,
ſondern auch, weil dieſe Gegenden hoͤher liegen,
und daher eine duͤnnere Luft haben, ſehr gelinde.
— Die Einwohner der Landſchaft Jemen woh-
nen alſo gleichſam ſchon unter verſchiedenen
Himmelsſtrichen, und man triſt deswegen in
dieſer Provinz in einer kleinen Entfernung ver-
ſchiedene Arten von Thieren und Fruͤchten einhei-
miſch an, welche man in andern Laͤndern aus
weit entlegenen Gegenden holet.
Man ſiehet in den heiſſen Laͤndern ſehr oft
Sternputzen und bisweilen ſehr groß. Allein
vom Nordlichte weiß man in Arabien, In-
dien, Perſien und Syrien nichts. Von denn
Lichte der Sterne hat Herr Niebuhr auf ſeiner
Reiſe von Bombay nach Maſkat bemerkt:
daß man die von der zweyten Groͤße, bey klarer
Luft, wegen der vielen Duͤnſte am Horizont
nicht eher ſehen konnte, bis ſie drey oder vier
Grad hoch geſtiegen waren, und die Sterne von
der erſten Groͤße ſchienen unter der Hoͤhe von
20 Grad nicht zu funkeln oder zu zittern.
Die Wuͤrkung des Windes iſt in den ara-
biſchen Staͤdten, nach der Beſchaffenheit der
umliegenden Gegenden, ſehr verſchieden. Zu
Haleb iſt der Weſtwind, welcher von der See-
ſeite kommt, feucht, und der Oſtwind, von der
Wuͤſte her, trocken. — Bey dem feuchten
Suͤdoſtwinde iſt auf der Inſul Charedsje und
zu Basra in der heißeſten Jahrszeit gemeinig-
lich Windſtille, und deswegen ſchwitzt man als-
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/144>, abgerufen am 25.11.2024.
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