[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.Chineser den Confucius verehren; so thun phen tischen Briefen entlehnt, welches mit dem
harmonirt, was ein ungenannter Verfasser eines Werks, de cultu Sinensium, Coloniae 1700. davon gesagt hat. Chineſer den Confucius verehren; ſo thun phen tiſchen Briefen entlehnt, welches mit dem
harmonirt, was ein ungenannter Verfaſſer eines Werks, de cultu Sinenſium, Coloniae 1700. davon geſagt hat. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0328" n="308"/> Chineſer den Confucius verehren; ſo thun<lb/> ſie dieß bloß, um dadurch die Hochachtung<lb/> auszudrucken, die ſie ihm, ſeiner fuͤrtreffli-<lb/> chen Lehre wegen, ſchuldig ſind. Und da ſie<lb/> ſich zu ſeiner Lehre bekennen, wie koͤnnen<lb/> ſie ihn denn beſſer ehren, als wenn ſie ſich<lb/> niederwerfen, und den Erdboden vor dem<lb/> beruͤhren, den das ganze Reich fuͤr ſeinen<lb/> Lehrmeiſter erkennt? Was die Opfer und<lb/> Gebraͤuche betrifft, die ſie zu Ehren ihrer<lb/> Verſtorbenen feyern; ſo kann man dieſe<lb/> nur als Beweiſe der Ehrfurcht und fuͤr ein<lb/> Geſiaͤndniß anſehen, daß ſie noch als Haͤu-<lb/> pter der Familie geſchaͤtzt werden. — Die<lb/> Bildſaͤulen, die ſie ihren Vorfahren zu Eh-<lb/> ren aufrichten, zeigen nicht ſo viel an, als<lb/> wenn ihre Seelen darinn wohnten, auch<lb/> werden dieſe um nichts angerufen, ſondern<lb/> ſie ſtellen nur Speiſe und Getraͤnke vor ih-<lb/> nen hin, um dadurch zu bezeugen, wie<lb/> ſehr es ſie ſchmerze, daß ſie ihres Umgangs<lb/> muͤßten beraubt ſeyn. — Was die Opfer<lb/> anlanget, die die alten Koͤnige und Kayſer<lb/> dem Himmel zu bringen pflegten; ſo ſind<lb/> es ſolche, welche die chineſiſchen Philoſo-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">phen</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_11_2" prev="#seg2pn_11_1" place="foot" n="*)">tiſchen Briefen entlehnt, welches mit dem<lb/> harmonirt, was ein ungenannter Verfaſſer<lb/> eines Werks, <hi rendition="#aq">de cultu Sinenſium, Coloniae</hi><lb/> 1700. davon geſagt hat.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [308/0328]
Chineſer den Confucius verehren; ſo thun
ſie dieß bloß, um dadurch die Hochachtung
auszudrucken, die ſie ihm, ſeiner fuͤrtreffli-
chen Lehre wegen, ſchuldig ſind. Und da ſie
ſich zu ſeiner Lehre bekennen, wie koͤnnen
ſie ihn denn beſſer ehren, als wenn ſie ſich
niederwerfen, und den Erdboden vor dem
beruͤhren, den das ganze Reich fuͤr ſeinen
Lehrmeiſter erkennt? Was die Opfer und
Gebraͤuche betrifft, die ſie zu Ehren ihrer
Verſtorbenen feyern; ſo kann man dieſe
nur als Beweiſe der Ehrfurcht und fuͤr ein
Geſiaͤndniß anſehen, daß ſie noch als Haͤu-
pter der Familie geſchaͤtzt werden. — Die
Bildſaͤulen, die ſie ihren Vorfahren zu Eh-
ren aufrichten, zeigen nicht ſo viel an, als
wenn ihre Seelen darinn wohnten, auch
werden dieſe um nichts angerufen, ſondern
ſie ſtellen nur Speiſe und Getraͤnke vor ih-
nen hin, um dadurch zu bezeugen, wie
ſehr es ſie ſchmerze, daß ſie ihres Umgangs
muͤßten beraubt ſeyn. — Was die Opfer
anlanget, die die alten Koͤnige und Kayſer
dem Himmel zu bringen pflegten; ſo ſind
es ſolche, welche die chineſiſchen Philoſo-
phen
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*) tiſchen Briefen entlehnt, welches mit dem
harmonirt, was ein ungenannter Verfaſſer
eines Werks, de cultu Sinenſium, Coloniae
1700. davon geſagt hat.
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