[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.cheln, und mit dem Kayser selbst bekannt sehe- *) Die Missionsgeschichte dieses Paters Ricci
hat in der That so viel Frappantes, daß es wohl der Mühe werth wäre, wenn der Leser hierüber den Le Compte und Mar- tini nachlesen wollte. -- Er mußte, ehe er seine Absichten erreichte, viele Schwürig- keiten und Hindernisse überwinden. Seine Geschenke aber beförderten ihm zu seiner Ab- sicht, darum er sich so viele Mühe gegeben. Dü Halde erzählt, daß er dem Kayser ein Geschenk mit einem schönen Gemählde unsers Heylandes, und mit einem Gemählde der Jungfrau Maria, und mit einer prächtigen Uhr gemacht habe. Der Kayser soll diese Geschenke sehr bereitwillig angenommen, und die Gemählde auf den Ehrenplatz im Pal- last gesetzt, und zur Verwahrung der Uhr ei- nen schönen Thurm aufgebaut haben. cheln, und mit dem Kayſer ſelbſt bekannt ſehe- *) Die Miſſionsgeſchichte dieſes Paters Ricci
hat in der That ſo viel Frappantes, daß es wohl der Muͤhe werth waͤre, wenn der Leſer hieruͤber den Le Compte und Mar- tini nachleſen wollte. — Er mußte, ehe er ſeine Abſichten erreichte, viele Schwuͤrig- keiten und Hinderniſſe uͤberwinden. Seine Geſchenke aber befoͤrderten ihm zu ſeiner Ab- ſicht, darum er ſich ſo viele Muͤhe gegeben. Duͤ Halde erzaͤhlt, daß er dem Kayſer ein Geſchenk mit einem ſchoͤnen Gemaͤhlde unſers Heylandes, und mit einem Gemaͤhlde der Jungfrau Maria, und mit einer praͤchtigen Uhr gemacht habe. Der Kayſer ſoll dieſe Geſchenke ſehr bereitwillig angenommen, und die Gemaͤhlde auf den Ehrenplatz im Pal- laſt geſetzt, und zur Verwahrung der Uhr ei- nen ſchoͤnen Thurm aufgebaut haben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0323" n="303"/> cheln, und mit dem Kayſer ſelbſt bekannt<lb/> zu werden. Ihm gieng auch alles gluͤcklich<lb/> von ſtatten <note place="foot" n="*)">Die Miſſionsgeſchichte dieſes Paters <hi rendition="#fr">Ricci</hi><lb/> hat in der That ſo viel Frappantes, daß<lb/> es wohl der Muͤhe werth waͤre, wenn der<lb/> Leſer hieruͤber den <hi rendition="#fr">Le Compte</hi> und <hi rendition="#fr">Mar-<lb/> tini</hi> nachleſen wollte. — Er mußte, ehe<lb/> er ſeine Abſichten erreichte, viele Schwuͤrig-<lb/> keiten und Hinderniſſe uͤberwinden. Seine<lb/> Geſchenke aber befoͤrderten ihm zu ſeiner Ab-<lb/> ſicht, darum er ſich ſo viele Muͤhe gegeben.<lb/><hi rendition="#fr">Duͤ Halde</hi> erzaͤhlt, daß er dem Kayſer ein<lb/> Geſchenk mit einem ſchoͤnen Gemaͤhlde unſers<lb/> Heylandes, und mit einem Gemaͤhlde der<lb/> Jungfrau Maria, und mit einer praͤchtigen<lb/> Uhr gemacht habe. Der Kayſer ſoll dieſe<lb/> Geſchenke ſehr bereitwillig angenommen, und<lb/> die Gemaͤhlde auf den Ehrenplatz im Pal-<lb/> laſt geſetzt, und zur Verwahrung der Uhr ei-<lb/> nen ſchoͤnen Thurm aufgebaut haben.</note> und kam in das groͤßeſte<lb/> Anſehen am Hofe. Er und ſeine Gehuͤlfen<lb/> erhielten die Erlaubniß, ſich in Peking nie-<lb/> der zu laſſen. Mehr als einer von ihnen<lb/> hatte ſeine Wohnung in dem kayſerlichen<lb/> Pallaſte. — <hi rendition="#fr">Ricci</hi> erwarb ſich bald, we-<lb/> gen ſeiner Geſchicklichkeit in der Mathematik,<lb/> und der koſtbaren und angeſehenen Geſchenke,<lb/> die er dem Kayſer uͤberreichte, allgemeine<lb/> Hochachtung. Seine Wohnung war gleich-<lb/> ſam ein Sammelplatz gelehrter und ange-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſehe-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [303/0323]
cheln, und mit dem Kayſer ſelbſt bekannt
zu werden. Ihm gieng auch alles gluͤcklich
von ſtatten *) und kam in das groͤßeſte
Anſehen am Hofe. Er und ſeine Gehuͤlfen
erhielten die Erlaubniß, ſich in Peking nie-
der zu laſſen. Mehr als einer von ihnen
hatte ſeine Wohnung in dem kayſerlichen
Pallaſte. — Ricci erwarb ſich bald, we-
gen ſeiner Geſchicklichkeit in der Mathematik,
und der koſtbaren und angeſehenen Geſchenke,
die er dem Kayſer uͤberreichte, allgemeine
Hochachtung. Seine Wohnung war gleich-
ſam ein Sammelplatz gelehrter und ange-
ſehe-
*) Die Miſſionsgeſchichte dieſes Paters Ricci
hat in der That ſo viel Frappantes, daß
es wohl der Muͤhe werth waͤre, wenn der
Leſer hieruͤber den Le Compte und Mar-
tini nachleſen wollte. — Er mußte, ehe
er ſeine Abſichten erreichte, viele Schwuͤrig-
keiten und Hinderniſſe uͤberwinden. Seine
Geſchenke aber befoͤrderten ihm zu ſeiner Ab-
ſicht, darum er ſich ſo viele Muͤhe gegeben.
Duͤ Halde erzaͤhlt, daß er dem Kayſer ein
Geſchenk mit einem ſchoͤnen Gemaͤhlde unſers
Heylandes, und mit einem Gemaͤhlde der
Jungfrau Maria, und mit einer praͤchtigen
Uhr gemacht habe. Der Kayſer ſoll dieſe
Geſchenke ſehr bereitwillig angenommen, und
die Gemaͤhlde auf den Ehrenplatz im Pal-
laſt geſetzt, und zur Verwahrung der Uhr ei-
nen ſchoͤnen Thurm aufgebaut haben.
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