zuförderst den ganzen kayserlichen Hof ansteck- te, verbreitete sich bald in allen Provinzen des Reichs.
Man erzählt von der Geburt und dem Wandel dieses Götzen Foe viel und mancher- ley erdichtete Dinge. -- Die Indianer be- haupten, daß sein Vater, Namens In- sang-wau, Regent und König über einen gewissen Strich Landes gewesen sey. Seiner Mutter soll während ihrer Schwangerschaft größestentheils geträumt haben, daß sie einen Elephanten verschlungen, und von einem bö- sen Geiste sey geschwängert worden. Allein bey der Niederkunft dieser Frau, bemerkte man keinen Elephanten, sondern eine Menschenge- stalt. Die Indianer erzählen ferner, daß er gleich nach seiner Geburt auf seinen Beinen gestanden, und habe mit der einen Hand nach dem Himmel, und mit der andern nach der Erde gewiesen, und fürnemlich diese Worte gesprochen: Weder im Himmel noch auf Erden kann und wird man jemanden finden, der würdi- ger wäre, angebetet zu werden, als ich. Anfänglich hieß er Che kia, oder Cha ka; als er aber im dreyßigsten Jahre von einer Gottheit erfüllt zu seyn vorgab, und viele es würklich glaubten; so bekam er den Namen Foe. Von dieser Zeit an war er auf nichts anders bedacht, als das einfältige Volk zu be- trügen, und sich unter demselben Anhänger
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zufoͤrderſt den ganzen kayſerlichen Hof anſteck- te, verbreitete ſich bald in allen Provinzen des Reichs.
Man erzaͤhlt von der Geburt und dem Wandel dieſes Goͤtzen Foe viel und mancher- ley erdichtete Dinge. — Die Indianer be- haupten, daß ſein Vater, Namens In- ſang-wau, Regent und Koͤnig uͤber einen gewiſſen Strich Landes geweſen ſey. Seiner Mutter ſoll waͤhrend ihrer Schwangerſchaft groͤßeſtentheils getraͤumt haben, daß ſie einen Elephanten verſchlungen, und von einem boͤ- ſen Geiſte ſey geſchwaͤngert worden. Allein bey der Niederkunft dieſer Frau, bemerkte man keinen Elephanten, ſondern eine Menſchenge- ſtalt. Die Indianer erzaͤhlen ferner, daß er gleich nach ſeiner Geburt auf ſeinen Beinen geſtanden, und habe mit der einen Hand nach dem Himmel, und mit der andern nach der Erde gewieſen, und fuͤrnemlich dieſe Worte geſprochen: Weder im Himmel noch auf Erden kann und wird man jemanden finden, der wuͤrdi- ger waͤre, angebetet zu werden, als ich. Anfaͤnglich hieß er Che kia, oder Cha ka; als er aber im dreyßigſten Jahre von einer Gottheit erfuͤllt zu ſeyn vorgab, und viele es wuͤrklich glaubten; ſo bekam er den Namen Foe. Von dieſer Zeit an war er auf nichts anders bedacht, als das einfaͤltige Volk zu be- truͤgen, und ſich unter demſelben Anhaͤnger
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zufoͤrderſt den ganzen kayſerlichen Hof anſteck-
te, verbreitete ſich bald in allen Provinzen des
Reichs.
Man erzaͤhlt von der Geburt und dem
Wandel dieſes Goͤtzen Foe viel und mancher-
ley erdichtete Dinge. — Die Indianer be-
haupten, daß ſein Vater, Namens In-
ſang-wau, Regent und Koͤnig uͤber einen
gewiſſen Strich Landes geweſen ſey. Seiner
Mutter ſoll waͤhrend ihrer Schwangerſchaft
groͤßeſtentheils getraͤumt haben, daß ſie einen
Elephanten verſchlungen, und von einem boͤ-
ſen Geiſte ſey geſchwaͤngert worden. Allein
bey der Niederkunft dieſer Frau, bemerkte man
keinen Elephanten, ſondern eine Menſchenge-
ſtalt. Die Indianer erzaͤhlen ferner, daß er gleich
nach ſeiner Geburt auf ſeinen Beinen geſtanden,
und habe mit der einen Hand nach dem Himmel,
und mit der andern nach der Erde gewieſen, und
fuͤrnemlich dieſe Worte geſprochen: Weder
im Himmel noch auf Erden kann und
wird man jemanden finden, der wuͤrdi-
ger waͤre, angebetet zu werden, als ich.
Anfaͤnglich hieß er Che kia, oder Cha ka;
als er aber im dreyßigſten Jahre von einer
Gottheit erfuͤllt zu ſeyn vorgab, und viele es
wuͤrklich glaubten; ſo bekam er den Namen
Foe. Von dieſer Zeit an war er auf nichts
anders bedacht, als das einfaͤltige Volk zu be-
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik01_1776/309>, abgerufen am 22.11.2024.
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