[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.Ein Gelehrter, der nichts hervorbringt, Lerne Weisheit von der Wiege an bis ins Ein Narr gefällt sich selbst. Zwey Arten von Hunger können nie ge- Der Unwissende ist sich selbst feind, wie Ein Weiser kennt den Unwissenden, weil Zwey Arten von Leuten arbeiten vergebens, Der Klügste unter allen Menschen ist der, Mehrere Sentenzen und Sprüche der Per- Seit vielen Jahrhunderten haben sich die beschwer-
Ein Gelehrter, der nichts hervorbringt, Lerne Weisheit von der Wiege an bis ins Ein Narr gefaͤllt ſich ſelbſt. Zwey Arten von Hunger koͤnnen nie ge- Der Unwiſſende iſt ſich ſelbſt feind, wie Ein Weiſer kennt den Unwiſſenden, weil Zwey Arten von Leuten arbeiten vergebens, Der Kluͤgſte unter allen Menſchen iſt der, Mehrere Sentenzen und Spruͤche der Per- Seit vielen Jahrhunderten haben ſich die beſchwer-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0120" n="100"/> <p>Ein Gelehrter, der <hi rendition="#fr">nichts hervorbringt,</hi><lb/> iſt einer Wolke ohne Waſſer aͤhnlich.</p><lb/> <p>Lerne Weisheit von der Wiege an bis ins<lb/> Grab.</p><lb/> <p>Ein Narr gefaͤllt ſich ſelbſt.</p><lb/> <p>Zwey Arten von <hi rendition="#fr">Hunger</hi> koͤnnen nie ge-<lb/> ſtillt werden, naͤmlich der Hunger nach Wiſ-<lb/> ſenſchaft und der nach Reichthum.</p><lb/> <p>Der Unwiſſende iſt ſich ſelbſt feind, wie<lb/> koͤnnte er denn andre lieben?</p><lb/> <p>Ein Weiſer kennt den Unwiſſenden, weil<lb/> er ſelbſt unwiſſend geweſen iſt. Aber ein Un-<lb/> wiſſender kennt den Weiſen nicht, weil er nie<lb/> weiſe geweſen iſt.</p><lb/> <p>Zwey Arten von Leuten arbeiten vergebens,<lb/> naͤmlich der, welcher <hi rendition="#fr">Reichthuͤmer zuſam-<lb/> men ſcharrt, und ihrer nicht genießt,</hi> und<lb/> dann auch der, welcher gelehrt iſt, und das,<lb/> was er gelernt hat, nicht von ſich geben kann.</p><lb/> <p>Der Kluͤgſte unter allen Menſchen iſt der,<lb/> welcher an ſein Ende denkt.</p><lb/> <p>Mehrere Sentenzen und Spruͤche der Per-<lb/> ſer hier anzufuͤhren, finden wir, um den Leſer<lb/> nicht zu ermuͤden, nicht fuͤr noͤthig. Wer mehr<lb/> zu wiſſen wuͤnſcht, kann unſern Reiſebeſchreiber<lb/> nachleſen. — Es iſt nun Zeit, daß wir zu<lb/> der <hi rendition="#fr">Mathematik</hi> der Perſer uͤbergehen.</p><lb/> <p>Seit vielen Jahrhunderten haben ſich die<lb/> Morgenlaͤnder, und unter dieſen vorzuͤglich die<lb/> Perſer und Araber, auf die Mathematik gelegt,<lb/> die ſie in ihrer Sprache <hi rendition="#fr">Elm-Riazi,</hi> oder eine<lb/> <fw place="bottom" type="catch">beſchwer-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0120]
Ein Gelehrter, der nichts hervorbringt,
iſt einer Wolke ohne Waſſer aͤhnlich.
Lerne Weisheit von der Wiege an bis ins
Grab.
Ein Narr gefaͤllt ſich ſelbſt.
Zwey Arten von Hunger koͤnnen nie ge-
ſtillt werden, naͤmlich der Hunger nach Wiſ-
ſenſchaft und der nach Reichthum.
Der Unwiſſende iſt ſich ſelbſt feind, wie
koͤnnte er denn andre lieben?
Ein Weiſer kennt den Unwiſſenden, weil
er ſelbſt unwiſſend geweſen iſt. Aber ein Un-
wiſſender kennt den Weiſen nicht, weil er nie
weiſe geweſen iſt.
Zwey Arten von Leuten arbeiten vergebens,
naͤmlich der, welcher Reichthuͤmer zuſam-
men ſcharrt, und ihrer nicht genießt, und
dann auch der, welcher gelehrt iſt, und das,
was er gelernt hat, nicht von ſich geben kann.
Der Kluͤgſte unter allen Menſchen iſt der,
welcher an ſein Ende denkt.
Mehrere Sentenzen und Spruͤche der Per-
ſer hier anzufuͤhren, finden wir, um den Leſer
nicht zu ermuͤden, nicht fuͤr noͤthig. Wer mehr
zu wiſſen wuͤnſcht, kann unſern Reiſebeſchreiber
nachleſen. — Es iſt nun Zeit, daß wir zu
der Mathematik der Perſer uͤbergehen.
Seit vielen Jahrhunderten haben ſich die
Morgenlaͤnder, und unter dieſen vorzuͤglich die
Perſer und Araber, auf die Mathematik gelegt,
die ſie in ihrer Sprache Elm-Riazi, oder eine
beſchwer-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |