Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819.sie nicht ahneten, beschloß er wieder in Gesellschaft zu gehen und ihn genau zu bewachen, in der Absicht, trotz seines Eides alle zu warnen, denen sich Lord Ruthven auf eine vertrauliche Art nähern möchte. Allein wenn er in einen geselligen Kreis trat, waren seine lauernden, spähenden Blicke so ergreifend, sein innerlicher Schauder so sichtbar, daß sich seine Schwester endlich genöthigt sah, ihn zu bitten, er möge ihrentwegen doch nicht eine Gesellschaft besuchen, welche einen so unangenehmen Eindruck auf ihn zu machen scheine. Da jedoch alle Vorstellungen fruchtlos waren, glaubten die Vormünder sich ins Mittel schlagen zu müssen, und fürchtend, daß sein Geist zerrüttet werden möchte, hielten sie es für hohe Zeit, ein Amt wieder zu übernehmen, sie nicht ahneten, beschloß er wieder in Gesellschaft zu gehen und ihn genau zu bewachen, in der Absicht, trotz seines Eides alle zu warnen, denen sich Lord Ruthven auf eine vertrauliche Art nähern möchte. Allein wenn er in einen geselligen Kreis trat, waren seine lauernden, spähenden Blicke so ergreifend, sein innerlicher Schauder so sichtbar, daß sich seine Schwester endlich genöthigt sah, ihn zu bitten, er möge ihrentwegen doch nicht eine Gesellschaft besuchen, welche einen so unangenehmen Eindruck auf ihn zu machen scheine. Da jedoch alle Vorstellungen fruchtlos waren, glaubten die Vormünder sich ins Mittel schlagen zu müssen, und fürchtend, daß sein Geist zerrüttet werden möchte, hielten sie es für hohe Zeit, ein Amt wieder zu übernehmen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="57"/> sie nicht ahneten, beschloß er wieder in Gesellschaft zu gehen und ihn genau zu bewachen, in der Absicht, trotz seines Eides alle zu warnen, denen sich Lord Ruthven auf eine vertrauliche Art nähern möchte. Allein wenn er in einen geselligen Kreis trat, waren seine lauernden, spähenden Blicke so ergreifend, sein innerlicher Schauder so sichtbar, daß sich seine Schwester endlich genöthigt sah, ihn zu bitten, er möge ihrentwegen doch nicht eine Gesellschaft besuchen, welche einen so unangenehmen Eindruck auf ihn zu machen scheine. Da jedoch alle Vorstellungen fruchtlos waren, glaubten die Vormünder sich ins Mittel schlagen zu müssen, und fürchtend, daß sein Geist zerrüttet werden möchte, hielten sie es für hohe Zeit, ein Amt wieder zu übernehmen, </p> </div> </body> </text> </TEI> [57/0064]
sie nicht ahneten, beschloß er wieder in Gesellschaft zu gehen und ihn genau zu bewachen, in der Absicht, trotz seines Eides alle zu warnen, denen sich Lord Ruthven auf eine vertrauliche Art nähern möchte. Allein wenn er in einen geselligen Kreis trat, waren seine lauernden, spähenden Blicke so ergreifend, sein innerlicher Schauder so sichtbar, daß sich seine Schwester endlich genöthigt sah, ihn zu bitten, er möge ihrentwegen doch nicht eine Gesellschaft besuchen, welche einen so unangenehmen Eindruck auf ihn zu machen scheine. Da jedoch alle Vorstellungen fruchtlos waren, glaubten die Vormünder sich ins Mittel schlagen zu müssen, und fürchtend, daß sein Geist zerrüttet werden möchte, hielten sie es für hohe Zeit, ein Amt wieder zu übernehmen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |