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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Wird Mensch, blickt um sich und empfindet, ppo_071.002
Was wahr und edel ist und groß.
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Chor.

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Wir alle! wir alle! ppo_071.005
Wir heben Herz und Hand! ppo_071.006
Es rufe Mann und Weib, das Kind am Busen lalle; ppo_071.007
Heil, Freiheit, dir! Heil, Vaterland!
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Vernunft, durch Willkühr erst befehdet, ppo_071.009
Doch kühn und kühner, singt und redet ppo_071.010
Von Menschenrecht, von Bürgerbund, ppo_071.011
Von aller Satzung Zweck und Grund! ppo_071.012
Jn Zauberschrift umher geschwungen, ppo_071.013
Fliegt tausendfach der weise Schall, ppo_071.014
Hat bald des Volkes Herz durchdrungen, ppo_071.015
Und schafft Gemeinsinn überall. ppo_071.016
Wir alle &c.
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Nicht herrscht durch fremder Formeln Düster ppo_071.018
Hinfort Gerichtsherr oder Priester; ppo_071.019
Das Volksgesetz wägt grad' und gleich ppo_071.020
Gerechtigkeit für Arm und Reich. ppo_071.021
Nicht mehr verfolgt wird Lehr' und Meinung, ppo_071.022
Nicht gilt für Gottesdienst ein Brauch. ppo_071.023
Nur Lieb' ist aller Herzen Einung, ppo_071.024
Der Tempel und Moscheen auch. ppo_071.025
Wir alle &c.
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Nur Tugend, nicht Geburt, giebt Würde; ppo_071.027
Vertheilt nach Kraft ist Amt und Bürde; ppo_071.028
Der bauet Kunst, Gewerb' und Saat, ppo_071.029
Der schmückt den Geist, der Heer und Staat; ppo_071.030
Der, gegen Feind' und Unterdrücker, ppo_071.031
Trägt Obermacht zu treuer Hut, ppo_071.032
Und giebt, des freien Volks Beglücker, ppo_071.033
Jhm Rechenschaft von Hab' und Blut. ppo_071.034
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Doch kühn und kühner, singt und redet ppo_071.010
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Hat bald des Volkes Herz durchdrungen, ppo_071.015
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Trägt Obermacht zu treuer Hut, ppo_071.032
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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/83>, abgerufen am 24.11.2024.