Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_501.001 ppo_501.003 80. ppo_501.004 ppo_501.005Beispiele derselben. a) des Räthsels. ppo_501.006von Müchler. ppo_501.007 Mein Vaterland ist nicht der kalte Norden; ppo_501.008 ppo_501.019Denn ich gedeih' und reif' im wärmern Süden nur. ppo_501.009 So lieblich ich auch bin, so zeigt doch meine Spur ppo_501.010 Verwüstung, Blutvergießen, Morden. ppo_501.011 Doch schmück' ich oft des schönsten Mädchens Haar, ppo_501.012 Und schimmere an ihrem Hals und Busen; ppo_501.013 Es brachte selbst ein Priester teutscher Musen ppo_501.014 Als Weihgeschenk mir eine Ode dar. ppo_501.015 Vor meinem Glanz muß selbst der Purpur weichen; ppo_501.016 Der Kühnste wird durch meine Glut geschreckt; ppo_501.017 Und wehe dem, der einmal mich geschmeckt; ppo_501.018 Denn nichts erlös't ihn aus des Todes Reichen. (Die Granate.) ppo_501.020 1) von einem Ungenannten. ppo_501.022Die erste Sylbe fällt vom Himmel; ppo_501.023 ppo_501.025Die zweite Sylbe steigt gen Himmel; ppo_501.024 Das Ganze ist eine Stadt. (Schneeberg.) ppo_501.0262) von Langbein. ppo_501.027Wenn Regen rauscht und Wind und Wetter weht, ppo_501.028 ppo_501.035Mag man sich gern zur ersten Sylbe retten. ppo_501.029 Nur die erschreckt kein Sturm, auf deren Ruhebetten ppo_501.030 Die zweite steht. ppo_501.031 Zählt Mancher auch zu den vom Glück erhalt'nen Gaben ppo_501.032 Das Eigenthum der ersten nicht; ppo_501.033 So kann doch wohl der arme Wicht ppo_501.034 An seiner Frau das Ganze haben. (Hauskreuz.) ppo_501.001 ppo_501.003 80. ppo_501.004 ppo_501.005Beispiele derselben. α) des Räthsels. ppo_501.006von Müchler. ppo_501.007 Mein Vaterland ist nicht der kalte Norden; ppo_501.008 ppo_501.019Denn ich gedeih' und reif' im wärmern Süden nur. ppo_501.009 So lieblich ich auch bin, so zeigt doch meine Spur ppo_501.010 Verwüstung, Blutvergießen, Morden. ppo_501.011 Doch schmück' ich oft des schönsten Mädchens Haar, ppo_501.012 Und schimmere an ihrem Hals und Busen; ppo_501.013 Es brachte selbst ein Priester teutscher Musen ppo_501.014 Als Weihgeschenk mir eine Ode dar. ppo_501.015 Vor meinem Glanz muß selbst der Purpur weichen; ppo_501.016 Der Kühnste wird durch meine Glut geschreckt; ppo_501.017 Und wehe dem, der einmal mich geschmeckt; ppo_501.018 Denn nichts erlös't ihn aus des Todes Reichen. (Die Granate.) ppo_501.020 1) von einem Ungenannten. ppo_501.022Die erste Sylbe fällt vom Himmel; ppo_501.023 ppo_501.025Die zweite Sylbe steigt gen Himmel; ppo_501.024 Das Ganze ist eine Stadt. (Schneeberg.) ppo_501.0262) von Langbein. ppo_501.027Wenn Regen rauscht und Wind und Wetter weht, ppo_501.028 ppo_501.035Mag man sich gern zur ersten Sylbe retten. ppo_501.029 Nur die erschreckt kein Sturm, auf deren Ruhebetten ppo_501.030 Die zweite steht. ppo_501.031 Zählt Mancher auch zu den vom Glück erhalt'nen Gaben ppo_501.032 Das Eigenthum der ersten nicht; ppo_501.033 So kann doch wohl der arme Wicht ppo_501.034 An seiner Frau das Ganze haben. (Hauskreuz.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0513" n="501"/><lb n="ppo_501.001"/>von der ursprünglichen Bezeichnung des Wortes wesentlich <lb n="ppo_501.002"/>verschiedenen Bedeutung, entsteht.</p> </div> <div n="2"> <lb n="ppo_501.003"/> <head> <hi rendition="#c">80. <lb n="ppo_501.004"/><hi rendition="#g">Beispiele derselben.</hi></hi> </head> <lb n="ppo_501.005"/> <p> <hi rendition="#c"><foreign xml:lang="grc">α</foreign>) <hi rendition="#g">des Räthsels.</hi></hi> </p> <lb n="ppo_501.006"/> <p> von <hi rendition="#g">Müchler.</hi></p> <lb n="ppo_501.007"/> <lg> <l> Mein Vaterland ist nicht der kalte Norden;</l> <lb n="ppo_501.008"/> <l>Denn ich gedeih' und reif' im wärmern Süden nur.</l> <lb n="ppo_501.009"/> <l>So lieblich ich auch bin, so zeigt doch meine Spur</l> <lb n="ppo_501.010"/> <l>Verwüstung, Blutvergießen, Morden.</l> <lb n="ppo_501.011"/> <l>Doch schmück' ich oft des schönsten Mädchens Haar,</l> <lb n="ppo_501.012"/> <l>Und schimmere an ihrem Hals und Busen;</l> <lb n="ppo_501.013"/> <l>Es brachte selbst ein Priester teutscher Musen</l> <lb n="ppo_501.014"/> <l>Als Weihgeschenk mir eine Ode dar.</l> <lb n="ppo_501.015"/> <l>Vor meinem Glanz muß selbst der Purpur weichen;</l> <lb n="ppo_501.016"/> <l>Der Kühnste wird durch meine Glut geschreckt;</l> <lb n="ppo_501.017"/> <l>Und wehe dem, der einmal mich geschmeckt;</l> <lb n="ppo_501.018"/> <l>Denn nichts erlös't ihn aus des Todes Reichen.</l> </lg> <lb n="ppo_501.019"/> <p> <hi rendition="#right">(Die <hi rendition="#g">Granate</hi>.)</hi> <lb n="ppo_501.020"/> <hi rendition="#c"><foreign xml:lang="grc">β</foreign>) <hi rendition="#g">der Charade.</hi></hi> </p> <lb n="ppo_501.021"/> <p> <hi rendition="#et"> 1) von einem <hi rendition="#g">Ungenannten.</hi></hi> </p> <lb n="ppo_501.022"/> <lg> <l>Die erste Sylbe fällt vom Himmel;</l> <lb n="ppo_501.023"/> <l>Die zweite Sylbe steigt gen Himmel;</l> <lb n="ppo_501.024"/> <l>Das Ganze ist eine Stadt.</l> </lg> <lb n="ppo_501.025"/> <p> <hi rendition="#right">(<hi rendition="#g">Schneeberg</hi>.)</hi> </p> <lb n="ppo_501.026"/> <p> <hi rendition="#et"> 2) von <hi rendition="#g">Langbein.</hi></hi> </p> <lb n="ppo_501.027"/> <lg> <l>Wenn Regen rauscht und Wind und Wetter weht,</l> <lb n="ppo_501.028"/> <l>Mag man sich gern zur <hi rendition="#g">ersten</hi> Sylbe retten.</l> <lb n="ppo_501.029"/> <l>Nur die erschreckt kein Sturm, auf deren Ruhebetten</l> <lb n="ppo_501.030"/> <l>Die <hi rendition="#g">zweite</hi> steht.</l> <lb n="ppo_501.031"/> <l>Zählt Mancher auch zu den vom Glück erhalt'nen Gaben</l> <lb n="ppo_501.032"/> <l>Das Eigenthum der <hi rendition="#g">ersten</hi> nicht;</l> <lb n="ppo_501.033"/> <l>So kann doch wohl der arme Wicht</l> <lb n="ppo_501.034"/> <l>An seiner Frau das <hi rendition="#g">Ganze</hi> haben.</l> </lg> <lb n="ppo_501.035"/> <p> <hi rendition="#right">(<hi rendition="#g">Hauskreuz</hi>.)</hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [501/0513]
ppo_501.001
von der ursprünglichen Bezeichnung des Wortes wesentlich ppo_501.002
verschiedenen Bedeutung, entsteht.
ppo_501.003
80. ppo_501.004
Beispiele derselben. ppo_501.005
α) des Räthsels.
ppo_501.006
von Müchler.
ppo_501.007
Mein Vaterland ist nicht der kalte Norden; ppo_501.008
Denn ich gedeih' und reif' im wärmern Süden nur. ppo_501.009
So lieblich ich auch bin, so zeigt doch meine Spur ppo_501.010
Verwüstung, Blutvergießen, Morden. ppo_501.011
Doch schmück' ich oft des schönsten Mädchens Haar, ppo_501.012
Und schimmere an ihrem Hals und Busen; ppo_501.013
Es brachte selbst ein Priester teutscher Musen ppo_501.014
Als Weihgeschenk mir eine Ode dar. ppo_501.015
Vor meinem Glanz muß selbst der Purpur weichen; ppo_501.016
Der Kühnste wird durch meine Glut geschreckt; ppo_501.017
Und wehe dem, der einmal mich geschmeckt; ppo_501.018
Denn nichts erlös't ihn aus des Todes Reichen.
ppo_501.019
(Die Granate.) ppo_501.020
β) der Charade.
ppo_501.021
1) von einem Ungenannten.
ppo_501.022
Die erste Sylbe fällt vom Himmel; ppo_501.023
Die zweite Sylbe steigt gen Himmel; ppo_501.024
Das Ganze ist eine Stadt.
ppo_501.025
(Schneeberg.)
ppo_501.026
2) von Langbein.
ppo_501.027
Wenn Regen rauscht und Wind und Wetter weht, ppo_501.028
Mag man sich gern zur ersten Sylbe retten. ppo_501.029
Nur die erschreckt kein Sturm, auf deren Ruhebetten ppo_501.030
Die zweite steht. ppo_501.031
Zählt Mancher auch zu den vom Glück erhalt'nen Gaben ppo_501.032
Das Eigenthum der ersten nicht; ppo_501.033
So kann doch wohl der arme Wicht ppo_501.034
An seiner Frau das Ganze haben.
ppo_501.035
(Hauskreuz.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |