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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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den Augenblick ein unmittelbares Wohlgefallen erregen, ppo_500.002
denn als tief im Gefühlsvermögen begründete ppo_500.003
dichterische Formen, müssen das Räthsel, die Charade, ppo_500.004
der Logogryh und das Anagramm betrachtet ppo_500.005
werden. Nie wird man sie mit den höhern ppo_500.006
Erzeugnissen der lyrischen, didactischen und epischen ppo_500.007
Dichtkunst auf gleiche Linie des ästhetischen Gehalts ppo_500.008
stellen können, wenn gleich ihre Stoffe bald der ppo_500.009
einen und bald der andern dieser drei Klassen der ppo_500.010
Dichtkunst nahe verwandt sind.

ppo_500.011

Das Räthsel enthält innerhalb einer kleinen ppo_500.012
dichterischen Form die ästhetische Darstellung eines ppo_500.013
Gegenstandes, der in der Form nicht genannt, ppo_500.014
aber nach seinen gesammten wesentlichen Merkmalen ppo_500.015
genau bezeichnet wird, um an diesen angegebenen ppo_500.016
Merkmalen erkannt und errathen werden zu können.

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Die Charade, oder das Sylbenräthsel, ist ppo_500.018
eine Abart des Räthsels, in welcher zuerst die einzelnen ppo_500.019
Sylben des Wortes, durch welches der nicht ppo_500.020
genannte Gegenstand bezeichnet wird, und dann das ppo_500.021
Ganze selbst nach den ihm eigenthümlichen Merkmalen ppo_500.022
in der ästhetischen Form versinnlicht werden müssen, ppo_500.023
damit man den unter der Hülle verborgenen ppo_500.024
Gegenstand errathe.

ppo_500.025

Der Logogryph, oder das Buchstabenräthsel, ppo_500.026
enthält eine ganze Kette von Räthseln, die alle auf ppo_500.027
ein Hauptwort führen, dessen Sylben einzeln darin ppo_500.028
geschildert sind, so wie dessen Buchstaben, nach ihrer ppo_500.029
Versetzung, andere Wörter bilden, die gleichfalls in ppo_500.030
dem Logogryphe bezeichnet werden.

ppo_500.031

Das Anagramm endlich, oder das Worträthsel, ppo_500.032
behauptet seine Eigenthümlichkeit dadurch, ppo_500.033
daß, nach der völligen Versetzung der Buchstaben ppo_500.034
eines Wortes, ein völlig neuer Begriff, mit einer

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den Augenblick ein unmittelbares Wohlgefallen erregen, ppo_500.002
denn als tief im Gefühlsvermögen begründete ppo_500.003
dichterische Formen, müssen das Räthsel, die Charade, ppo_500.004
der Logogryh und das Anagramm betrachtet ppo_500.005
werden. Nie wird man sie mit den höhern ppo_500.006
Erzeugnissen der lyrischen, didactischen und epischen ppo_500.007
Dichtkunst auf gleiche Linie des ästhetischen Gehalts ppo_500.008
stellen können, wenn gleich ihre Stoffe bald der ppo_500.009
einen und bald der andern dieser drei Klassen der ppo_500.010
Dichtkunst nahe verwandt sind.

ppo_500.011

Das Räthsel enthält innerhalb einer kleinen ppo_500.012
dichterischen Form die ästhetische Darstellung eines ppo_500.013
Gegenstandes, der in der Form nicht genannt, ppo_500.014
aber nach seinen gesammten wesentlichen Merkmalen ppo_500.015
genau bezeichnet wird, um an diesen angegebenen ppo_500.016
Merkmalen erkannt und errathen werden zu können.

ppo_500.017

Die Charade, oder das Sylbenräthsel, ist ppo_500.018
eine Abart des Räthsels, in welcher zuerst die einzelnen ppo_500.019
Sylben des Wortes, durch welches der nicht ppo_500.020
genannte Gegenstand bezeichnet wird, und dann das ppo_500.021
Ganze selbst nach den ihm eigenthümlichen Merkmalen ppo_500.022
in der ästhetischen Form versinnlicht werden müssen, ppo_500.023
damit man den unter der Hülle verborgenen ppo_500.024
Gegenstand errathe.

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Der Logogryph, oder das Buchstabenräthsel, ppo_500.026
enthält eine ganze Kette von Räthseln, die alle auf ppo_500.027
ein Hauptwort führen, dessen Sylben einzeln darin ppo_500.028
geschildert sind, so wie dessen Buchstaben, nach ihrer ppo_500.029
Versetzung, andere Wörter bilden, die gleichfalls in ppo_500.030
dem Logogryphe bezeichnet werden.

ppo_500.031

Das Anagramm endlich, oder das Worträthsel, ppo_500.032
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[500/0512] ppo_500.001 den Augenblick ein unmittelbares Wohlgefallen erregen, ppo_500.002 denn als tief im Gefühlsvermögen begründete ppo_500.003 dichterische Formen, müssen das Räthsel, die Charade, ppo_500.004 der Logogryh und das Anagramm betrachtet ppo_500.005 werden. Nie wird man sie mit den höhern ppo_500.006 Erzeugnissen der lyrischen, didactischen und epischen ppo_500.007 Dichtkunst auf gleiche Linie des ästhetischen Gehalts ppo_500.008 stellen können, wenn gleich ihre Stoffe bald der ppo_500.009 einen und bald der andern dieser drei Klassen der ppo_500.010 Dichtkunst nahe verwandt sind. ppo_500.011 Das Räthsel enthält innerhalb einer kleinen ppo_500.012 dichterischen Form die ästhetische Darstellung eines ppo_500.013 Gegenstandes, der in der Form nicht genannt, ppo_500.014 aber nach seinen gesammten wesentlichen Merkmalen ppo_500.015 genau bezeichnet wird, um an diesen angegebenen ppo_500.016 Merkmalen erkannt und errathen werden zu können. ppo_500.017 Die Charade, oder das Sylbenräthsel, ist ppo_500.018 eine Abart des Räthsels, in welcher zuerst die einzelnen ppo_500.019 Sylben des Wortes, durch welches der nicht ppo_500.020 genannte Gegenstand bezeichnet wird, und dann das ppo_500.021 Ganze selbst nach den ihm eigenthümlichen Merkmalen ppo_500.022 in der ästhetischen Form versinnlicht werden müssen, ppo_500.023 damit man den unter der Hülle verborgenen ppo_500.024 Gegenstand errathe. ppo_500.025 Der Logogryph, oder das Buchstabenräthsel, ppo_500.026 enthält eine ganze Kette von Räthseln, die alle auf ppo_500.027 ein Hauptwort führen, dessen Sylben einzeln darin ppo_500.028 geschildert sind, so wie dessen Buchstaben, nach ihrer ppo_500.029 Versetzung, andere Wörter bilden, die gleichfalls in ppo_500.030 dem Logogryphe bezeichnet werden. ppo_500.031 Das Anagramm endlich, oder das Worträthsel, ppo_500.032 behauptet seine Eigenthümlichkeit dadurch, ppo_500.033 daß, nach der völligen Versetzung der Buchstaben ppo_500.034 eines Wortes, ein völlig neuer Begriff, mit einer

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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/512>, abgerufen am 23.11.2024.