ppo_378.001 beider gesteigert und verstärkt erscheinen, und das ppo_378.002 handelnde Jndividuum, nach der von ihm entwickelten ppo_378.003 Kraft, der Held der Handlung genannt zu ppo_378.004 werden verdient. Soll aber das gemischte Gefühl ppo_378.005 der Lust und Unlust nicht nur aufgeregt, sondern ppo_378.006 auch während der Betrachtung des Kampfes der ppo_378.007 Freiheit des Helden mit der Macht des Schicksals ppo_378.008 erhöht und gesteigert werden; so müssen, in den ppo_378.009 einzelnen Acten und Scenen des Trauerspiels, die ppo_378.010 Kraft der Freiheit und die Macht des Schicksals in ppo_378.011 einer fortgesetzten gleichmäßigen Haltung erscheinen, ppo_378.012 weil das Gefühl der Lust nur durch die ppo_378.013 lebhafte Versinnlichung der entwickelten und gesteigerten ppo_378.014 hohen Kraft des Helden, das Gefühl der ppo_378.015 Unlust hingegen durch die auf ihn eindringende ppo_378.016 und ihn überwältigende Macht des Schicksals genährt ppo_378.017 wird, bis endlich, wenn der Held unterliegt,ppo_378.018 das Wohlgefallen an der erhabenen geistigen oder ppo_378.019 sittlichen innern Nothwendigkeit in der Handlungsweise ppo_378.020 des Helden, im Gegensatze der äußernppo_378.021 Nothwendigkeit in der Macht des ihn zermalmenden ppo_378.022 Schicksals, so wie zugleich das Wohlgefallen ppo_378.023 an der Vollendung der ästhetischen Form, in uns ppo_378.024 das Uebergewicht des Gefühls der Lust über das ppo_378.025 Gefühl der Unlust hervorbringt.
ppo_378.026
Der Held des Trauerspiels, wie er in der ppo_378.027 Kraft seiner Freiheit dargestellt wird, erscheint entwederppo_378.028 als ein Edler, der ohne seine Schuld leidet ppo_378.029 und gegen ein widriges Verhängniß ankämpft (so ppo_378.030 Wilhelm Tell; die Jungfrau von Orleans; ppo_378.031 Ferdinand Walter in Kabale und Liebe; Egmont), ppo_378.032 oder als ein Verirrter, dessen sittliche ppo_378.033 Kraft zwar eine fehlerhafte Richtung genommen hat, ppo_378.034 die aber selbst in der eigenthümlichen Ankündigung
ppo_378.001 beider gesteigert und verstärkt erscheinen, und das ppo_378.002 handelnde Jndividuum, nach der von ihm entwickelten ppo_378.003 Kraft, der Held der Handlung genannt zu ppo_378.004 werden verdient. Soll aber das gemischte Gefühl ppo_378.005 der Lust und Unlust nicht nur aufgeregt, sondern ppo_378.006 auch während der Betrachtung des Kampfes der ppo_378.007 Freiheit des Helden mit der Macht des Schicksals ppo_378.008 erhöht und gesteigert werden; so müssen, in den ppo_378.009 einzelnen Acten und Scenen des Trauerspiels, die ppo_378.010 Kraft der Freiheit und die Macht des Schicksals in ppo_378.011 einer fortgesetzten gleichmäßigen Haltung erscheinen, ppo_378.012 weil das Gefühl der Lust nur durch die ppo_378.013 lebhafte Versinnlichung der entwickelten und gesteigerten ppo_378.014 hohen Kraft des Helden, das Gefühl der ppo_378.015 Unlust hingegen durch die auf ihn eindringende ppo_378.016 und ihn überwältigende Macht des Schicksals genährt ppo_378.017 wird, bis endlich, wenn der Held unterliegt,ppo_378.018 das Wohlgefallen an der erhabenen geistigen oder ppo_378.019 sittlichen innern Nothwendigkeit in der Handlungsweise ppo_378.020 des Helden, im Gegensatze der äußernppo_378.021 Nothwendigkeit in der Macht des ihn zermalmenden ppo_378.022 Schicksals, so wie zugleich das Wohlgefallen ppo_378.023 an der Vollendung der ästhetischen Form, in uns ppo_378.024 das Uebergewicht des Gefühls der Lust über das ppo_378.025 Gefühl der Unlust hervorbringt.
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/390>, abgerufen am 24.11.2024.
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