Das Trauerspiel ist, in vielfacher Hinsicht, ppo_377.006 eben so dem ernsthaften Epos, wie das Lustspiel ppo_377.007 dem komischen Epos verwandt; nur daß bei dem ppo_377.008 Trauer- und Lustspiele als allgemeiner Grundzug ppo_377.009 des Dramatischen vorwaltet: die Haltung und Durchführung ppo_377.010 der Handlung durch die handelnden Personen ppo_377.011 selbst, ohne Wahrnehmung des dramatischen ppo_377.012 Dichters, und die Berechnung der dramatischen Form ppo_377.013 für die Darstellung auf der Bühne.
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Das Trauerspiel ist eine ästhetisch vollendete ppo_377.015 Form, welche durch die Versinnlichung der ppo_377.016 Art, wie die Freiheit des im Mittelpuncte der Handlung ppo_377.017 erscheinenden Helden gegen die Macht des auf ppo_377.018 ihn eindringenden Schicksals anstrebt, und durch die ppo_377.019 Versinnlichung des endlichen Unterliegens ppo_377.020 des Helden unter der Macht des Schicksals,ppo_377.021 das gemischte Gefühl der Lust und Unlust ppo_377.022 anregt und lebendig erhält, bis, in dem Augenblicke ppo_377.023 der Vollendung der Handlung, das Uebergewichtppo_377.024 der Lust über das Gefühl der Unlust bewirkt wird ppo_377.025 durch das reine Wohlgefallen an der selbst in ihrem ppo_377.026 Unterliegen hohen geistigen oder sittlichen Kraft des ppo_377.027 Helden. -- Denn, wie im ernsten Epos, steht ppo_377.028 im Mittelpuncte des Trauerspiels ein Jndividuum, ppo_377.029 das durch die ihm einwohnende geistige und sittliche ppo_377.030 Kraft gegen das auf ihn eindringende widrige ppo_377.031 Schicksal ankämpft, so daß, unter dem fortgesetzten ppo_377.032 Kampfe der Freiheit und des Schicksals, die Kräfte
ppo_377.001
c) das Schauspiel;
ppo_377.002
d) das Singspiel.
ppo_377.003
54. ppo_377.004 a) Das Trauerspiel.
ppo_377.005
Das Trauerspiel ist, in vielfacher Hinsicht, ppo_377.006 eben so dem ernsthaften Epos, wie das Lustspiel ppo_377.007 dem komischen Epos verwandt; nur daß bei dem ppo_377.008 Trauer- und Lustspiele als allgemeiner Grundzug ppo_377.009 des Dramatischen vorwaltet: die Haltung und Durchführung ppo_377.010 der Handlung durch die handelnden Personen ppo_377.011 selbst, ohne Wahrnehmung des dramatischen ppo_377.012 Dichters, und die Berechnung der dramatischen Form ppo_377.013 für die Darstellung auf der Bühne.
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Das Trauerspiel ist eine ästhetisch vollendete ppo_377.015 Form, welche durch die Versinnlichung der ppo_377.016 Art, wie die Freiheit des im Mittelpuncte der Handlung ppo_377.017 erscheinenden Helden gegen die Macht des auf ppo_377.018 ihn eindringenden Schicksals anstrebt, und durch die ppo_377.019 Versinnlichung des endlichen Unterliegens ppo_377.020 des Helden unter der Macht des Schicksals,ppo_377.021 das gemischte Gefühl der Lust und Unlust ppo_377.022 anregt und lebendig erhält, bis, in dem Augenblicke ppo_377.023 der Vollendung der Handlung, das Uebergewichtppo_377.024 der Lust über das Gefühl der Unlust bewirkt wird ppo_377.025 durch das reine Wohlgefallen an der selbst in ihrem ppo_377.026 Unterliegen hohen geistigen oder sittlichen Kraft des ppo_377.027 Helden. — Denn, wie im ernsten Epos, steht ppo_377.028 im Mittelpuncte des Trauerspiels ein Jndividuum, ppo_377.029 das durch die ihm einwohnende geistige und sittliche ppo_377.030 Kraft gegen das auf ihn eindringende widrige ppo_377.031 Schicksal ankämpft, so daß, unter dem fortgesetzten ppo_377.032 Kampfe der Freiheit und des Schicksals, die Kräfte
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c) das Schauspiel;
ppo_377.002
d) das Singspiel.
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Das Trauerspiel ist eine ästhetisch vollendete ppo_377.015
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Kampfe der Freiheit und des Schicksals, die Kräfte
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/389>, abgerufen am 16.07.2024.
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