Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

ppo_286.001
das Didactische und Satyrische zu oft eingemischt ppo_286.002
ward. Doch gehört die vielfach in beiden teutschen ppo_286.003
Hauptdialecten gestaltete Fabel vom Reinecke dem ppo_286.004
Fuchs
zu den gelungensten Formen des komischen ppo_286.005
Heldengedichts, neben welcher Rollenhagens sinnreicher ppo_286.006
Froschmäuseler seinen Platz verdient. -- Unter ppo_286.007
den teutschen Dichtern des achtzehnten Jahrhunderts ppo_286.008
versuchte sich besonders Zachariä in dem ppo_286.009
Renommisten (wovon der erste Theil dieses ppo_286.010
Werkes S. 409 ein Bruchstück enthält), in dem ppo_286.011
Schnupftuche, im Phaeton, im Murner in ppo_286.012
der Hölle
nicht ohne Erfolg im komischen Epos. ppo_286.013
Jhm folgten Uz, Löwe und Dusch mit geringerm ppo_286.014
Werthe. Allein v. Thümmels Wilhelmine, obgleich ppo_286.015
nicht in die äußere Form des Metrums gekleidet, ppo_286.016
von dem Dichter selbst "ein romantisches ppo_286.017
Heldengedicht" genannt, dürfte, nächst Wielands ppo_286.018
Oberon, unter allen diesen jüngern komischen Heldengedichten ppo_286.019
den Vorzug behaupten, wenn gleich ppo_286.020
Prätzels Feldherrnränke nicht ohne einzelne gelungene ppo_286.021
Schilderungen sind.

ppo_286.022
42. ppo_286.023
Beispiele aus dem komischen Heldengedichte.
ppo_286.024
ppo_286.025

1) von Rollenhagen (+ 1609).

ppo_286.026

Bruchstücke aus dem sinnreichen Froschmäuseler, ppo_286.027
vorstellend der Frösche und Mäuse ppo_286.028
wunderbare Hofhaltung.

ppo_286.029

a) Anfang des ersten Capitels.

ppo_286.030
Das Hofhalten, die Feind' und Macht, ppo_286.031
Das Blutbad und erschrecklich' Schlacht

ppo_286.001
das Didactische und Satyrische zu oft eingemischt ppo_286.002
ward. Doch gehört die vielfach in beiden teutschen ppo_286.003
Hauptdialecten gestaltete Fabel vom Reinecke dem ppo_286.004
Fuchs
zu den gelungensten Formen des komischen ppo_286.005
Heldengedichts, neben welcher Rollenhagens sinnreicher ppo_286.006
Froschmäuseler seinen Platz verdient. — Unter ppo_286.007
den teutschen Dichtern des achtzehnten Jahrhunderts ppo_286.008
versuchte sich besonders Zachariä in dem ppo_286.009
Renommisten (wovon der erste Theil dieses ppo_286.010
Werkes S. 409 ein Bruchstück enthält), in dem ppo_286.011
Schnupftuche, im Phaeton, im Murner in ppo_286.012
der Hölle
nicht ohne Erfolg im komischen Epos. ppo_286.013
Jhm folgten Uz, Löwe und Dusch mit geringerm ppo_286.014
Werthe. Allein v. Thümmels Wilhelmine, obgleich ppo_286.015
nicht in die äußere Form des Metrums gekleidet, ppo_286.016
von dem Dichter selbst „ein romantisches ppo_286.017
Heldengedicht“ genannt, dürfte, nächst Wielands ppo_286.018
Oberon, unter allen diesen jüngern komischen Heldengedichten ppo_286.019
den Vorzug behaupten, wenn gleich ppo_286.020
Prätzels Feldherrnränke nicht ohne einzelne gelungene ppo_286.021
Schilderungen sind.

ppo_286.022
42. ppo_286.023
Beispiele aus dem komischen Heldengedichte.
ppo_286.024
ppo_286.025

1) von Rollenhagen († 1609).

ppo_286.026

Bruchstücke aus dem sinnreichen Froschmäuseler, ppo_286.027
vorstellend der Frösche und Mäuse ppo_286.028
wunderbare Hofhaltung.

ppo_286.029

α) Anfang des ersten Capitels.

ppo_286.030
Das Hofhalten, die Feind' und Macht, ppo_286.031
Das Blutbad und erschrecklich' Schlacht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0298" n="286"/><lb n="ppo_286.001"/>das Didactische und Satyrische zu oft eingemischt <lb n="ppo_286.002"/>ward. Doch gehört die vielfach in beiden teutschen <lb n="ppo_286.003"/>Hauptdialecten gestaltete Fabel vom <hi rendition="#g">Reinecke dem <lb n="ppo_286.004"/>Fuchs</hi> zu den gelungensten Formen des komischen <lb n="ppo_286.005"/>Heldengedichts, neben welcher <hi rendition="#g">Rollenhagens</hi> sinnreicher <lb n="ppo_286.006"/>Froschmäuseler seinen Platz verdient. &#x2014; Unter <lb n="ppo_286.007"/>den teutschen Dichtern des achtzehnten Jahrhunderts <lb n="ppo_286.008"/>versuchte sich besonders <hi rendition="#g">Zachariä</hi> in dem <lb n="ppo_286.009"/><hi rendition="#g">Renommisten</hi> (wovon der <hi rendition="#g">erste</hi> Theil dieses <lb n="ppo_286.010"/>Werkes S. 409 ein Bruchstück enthält), in dem <lb n="ppo_286.011"/><hi rendition="#g">Schnupftuche,</hi> im <hi rendition="#g">Phaeton,</hi> im <hi rendition="#g">Murner in <lb n="ppo_286.012"/>der Hölle</hi> nicht ohne Erfolg im komischen Epos. <lb n="ppo_286.013"/>Jhm folgten <hi rendition="#g">Uz, Löwe</hi> und <hi rendition="#g">Dusch</hi> mit geringerm <lb n="ppo_286.014"/>Werthe. Allein v. <hi rendition="#g">Thümmels</hi> Wilhelmine, obgleich <lb n="ppo_286.015"/>nicht in die äußere Form des Metrums gekleidet, <lb n="ppo_286.016"/>von dem Dichter selbst &#x201E;ein <hi rendition="#g">romantisches</hi> <lb n="ppo_286.017"/>Heldengedicht&#x201C; genannt, dürfte, nächst <hi rendition="#g">Wielands</hi> <lb n="ppo_286.018"/>Oberon, unter allen diesen jüngern komischen Heldengedichten <lb n="ppo_286.019"/>den Vorzug behaupten, wenn gleich <lb n="ppo_286.020"/><hi rendition="#g">Prätzels</hi> Feldherrnränke nicht ohne einzelne gelungene <lb n="ppo_286.021"/>Schilderungen sind.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <lb n="ppo_286.022"/>
          <head> <hi rendition="#c">42. <lb n="ppo_286.023"/><hi rendition="#g">Beispiele aus dem komischen Heldengedichte.</hi></hi> </head>
          <lb n="ppo_286.024"/>
          <lb n="ppo_286.025"/>
          <p> <hi rendition="#et">  1) von <hi rendition="#g">Rollenhagen</hi> (&#x2020; 1609).</hi> </p>
          <lb n="ppo_286.026"/>
          <p>Bruchstücke aus dem <hi rendition="#g">sinnreichen Froschmäuseler, <lb n="ppo_286.027"/>vorstellend der Frösche und Mäuse <lb n="ppo_286.028"/>wunderbare Hofhaltung.</hi></p>
          <lb n="ppo_286.029"/>
          <p> <hi rendition="#c"><foreign xml:lang="grc">&#x03B1;</foreign>) Anfang des ersten Capitels.</hi> </p>
          <lb n="ppo_286.030"/>
          <lg>
            <l>  Das Hofhalten, die Feind' und Macht,</l>
            <lb n="ppo_286.031"/>
            <l>Das Blutbad und erschrecklich' Schlacht</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[286/0298] ppo_286.001 das Didactische und Satyrische zu oft eingemischt ppo_286.002 ward. Doch gehört die vielfach in beiden teutschen ppo_286.003 Hauptdialecten gestaltete Fabel vom Reinecke dem ppo_286.004 Fuchs zu den gelungensten Formen des komischen ppo_286.005 Heldengedichts, neben welcher Rollenhagens sinnreicher ppo_286.006 Froschmäuseler seinen Platz verdient. — Unter ppo_286.007 den teutschen Dichtern des achtzehnten Jahrhunderts ppo_286.008 versuchte sich besonders Zachariä in dem ppo_286.009 Renommisten (wovon der erste Theil dieses ppo_286.010 Werkes S. 409 ein Bruchstück enthält), in dem ppo_286.011 Schnupftuche, im Phaeton, im Murner in ppo_286.012 der Hölle nicht ohne Erfolg im komischen Epos. ppo_286.013 Jhm folgten Uz, Löwe und Dusch mit geringerm ppo_286.014 Werthe. Allein v. Thümmels Wilhelmine, obgleich ppo_286.015 nicht in die äußere Form des Metrums gekleidet, ppo_286.016 von dem Dichter selbst „ein romantisches ppo_286.017 Heldengedicht“ genannt, dürfte, nächst Wielands ppo_286.018 Oberon, unter allen diesen jüngern komischen Heldengedichten ppo_286.019 den Vorzug behaupten, wenn gleich ppo_286.020 Prätzels Feldherrnränke nicht ohne einzelne gelungene ppo_286.021 Schilderungen sind. ppo_286.022 42. ppo_286.023 Beispiele aus dem komischen Heldengedichte. ppo_286.024 ppo_286.025 1) von Rollenhagen († 1609). ppo_286.026 Bruchstücke aus dem sinnreichen Froschmäuseler, ppo_286.027 vorstellend der Frösche und Mäuse ppo_286.028 wunderbare Hofhaltung. ppo_286.029 α) Anfang des ersten Capitels. ppo_286.030 Das Hofhalten, die Feind' und Macht, ppo_286.031 Das Blutbad und erschrecklich' Schlacht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/298
Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/298>, abgerufen am 14.06.2024.