Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_245.001 Es herrscht sein unbeschränktes Walten ppo_245.002 ppo_245.014Durch die Unendlichkeit in aller Kraft des Seyns; ppo_245.003 Gedanken Gottes sind die hehren Weltgestalten; ppo_245.004 Gott ist das All, das All ist Eins! ppo_245.005 Jhn preißt dein Leben mehr, als alle Huldigungen ppo_245.006 Der ewigen Natur, die kein Gedank' ermißt; ppo_245.007 O glaub' es dir, und den Versicherungen ppo_245.008 Von tausend Welten, daß Gott ist! ppo_245.009 Sey denn mit Dunkelheit des Pilgers Pfad umschleiert; ppo_245.010 Natur und Tugend, hin zur Gottheit führen sie! ppo_245.011 Der Tugend öffnet sich das Reich der Harmonie; ppo_245.012 Gott ist das hohe Lied des Tempels, wo sie feiert, ppo_245.013 Und die Natur die Melodie! Es ist ein Gott! der Tugend verbürgendes Leben ppo_245.015 ppo_245.018Verkündigt ihn; sie wäre nicht, wäre kein Gott. ppo_245.016 Jhr ist das Wort der innigsten Weihe gegeben; ppo_245.017 Sie spricht es aus: es ist ein Gott! Sie zeuget laut, sie ruft es hinaus in die Ferne, ppo_245.019 ppo_245.022Hinaus in die mit Welten umblühete Flur. ppo_245.020 Es ist ein Gott, antworten die ewigen Sterne ppo_245.021 Durch das Gewölbe der Natur. Der stille Geist, der innerste, seligste Friede ppo_245.023 ppo_245.026Vertraut dem Hain das hohe Geheimniß von Gott. ppo_245.024 Und leise spricht im flötenden Nachtigallliede ppo_245.025 Der Hain es nach: es ist ein Gott! Der Erde Druck, die heiligen Leiden des Lebens, ppo_245.027
Erhöhn den Geist, erheben die Seele zu Gott; ppo_245.028 Die Tugend kämpft, und fordert den Sieg nicht vergebens; ppo_245.029 ppo_245.030 Sie triumphirt: es ist ein Gott! ppo_245.001 Es herrscht sein unbeschränktes Walten ppo_245.002 ppo_245.014Durch die Unendlichkeit in aller Kraft des Seyns; ppo_245.003 Gedanken Gottes sind die hehren Weltgestalten; ppo_245.004 Gott ist das All, das All ist Eins! ppo_245.005 Jhn preißt dein Leben mehr, als alle Huldigungen ppo_245.006 Der ewigen Natur, die kein Gedank' ermißt; ppo_245.007 O glaub' es dir, und den Versicherungen ppo_245.008 Von tausend Welten, daß Gott ist! ppo_245.009 Sey denn mit Dunkelheit des Pilgers Pfad umschleiert; ppo_245.010 Natur und Tugend, hin zur Gottheit führen sie! ppo_245.011 Der Tugend öffnet sich das Reich der Harmonie; ppo_245.012 Gott ist das hohe Lied des Tempels, wo sie feiert, ppo_245.013 Und die Natur die Melodie! Es ist ein Gott! der Tugend verbürgendes Leben ppo_245.015 ppo_245.018Verkündigt ihn; sie wäre nicht, wäre kein Gott. ppo_245.016 Jhr ist das Wort der innigsten Weihe gegeben; ppo_245.017 Sie spricht es aus: es ist ein Gott! Sie zeuget laut, sie ruft es hinaus in die Ferne, ppo_245.019 ppo_245.022Hinaus in die mit Welten umblühete Flur. ppo_245.020 Es ist ein Gott, antworten die ewigen Sterne ppo_245.021 Durch das Gewölbe der Natur. Der stille Geist, der innerste, seligste Friede ppo_245.023 ppo_245.026Vertraut dem Hain das hohe Geheimniß von Gott. ppo_245.024 Und leise spricht im flötenden Nachtigallliede ppo_245.025 Der Hain es nach: es ist ein Gott! Der Erde Druck, die heiligen Leiden des Lebens, ppo_245.027
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Zitationshilfe: | Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/257>, abgerufen am 16.07.2024. |