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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Aus der kein Hahnenschrei, kein weckend Frühroth rettet, ppo_164.002
Auf die kein Sonnenaufgang harrt?
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Jn jene Nacht, in die kein Laut des Lebens, ppo_164.004
Kein leiser Hoffnungslispel niederwallt; ppo_164.005
Für die der Freude Sturm, der Angst Geheul vergebens ppo_164.006
Empor zum blauen Bogen hallt.
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Jn jene Nacht, in die der Wittwe Stöhnen, ppo_164.008
Der Waisen Klage nicht hinunterdringt; ppo_164.009
Jn jene Fernen, draus kein Flehen und kein Sehnen ppo_164.010
Den theuren Flüchtling wiederbringt.
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Bist du es, Edler, der in unserm Kreise ppo_164.012
So würdig und demüthig wandelte? ppo_164.013
So friedlich und so still, so schlecht und recht, so weise ppo_164.014
Und christlich dacht' und handelte?
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Geschlossen ist dein freundlich Aug' auf immer? ppo_164.016
Verriegelt ewig dein mitleidig Ohr? ppo_164.017
Du liegst und schläfst, und schlägst die schweren Wimper ppo_164.018
nimmer ppo_164.019
Aus deinem Todesschlaf empor?
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Und Herzensgüte, Herzensreinheit wäre ppo_164.021
Nicht besser, als das Gras, das Wiesen schmückt ppo_164.022
Und in der Sonne dorrt? nicht edler, als die Aehre, ppo_164.023
Die halbgereift der Sturmwind knickt?
ppo_164.024
Nein, Menschenfreund, in diesem engen Hause ppo_164.025
Wohnt nicht dein beßres Selbst, dein wahres Du! ppo_164.026
Dein wahres Du, verschmähend dieser Welt Karthause, ppo_164.027
Flog jenen schönern Welten zu.
ppo_164.028
Nur dein Gewand, zerrissen und zertrümmert, ppo_164.029
Vertrauten wir der großen Mutter Schoos, -- ppo_164.030
Ein Samenkorn, dem einst der Menschheit Blum' entschimmert, ppo_164.031
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Unkränkbar, schmerzlos, todeslos.
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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/176>, abgerufen am 25.11.2024.