Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.

Bild:
<< vorherige Seite
Undine.
Welch ein Geschick!
Peter.
Bald kamen wir in's Klare. Der Mann war
ein alter Jäger aus dem Gefolge des Herzogs, der
das Gnadenbrod bezog und in einem Häuschen lebte,
wo er Rüden und Waidhunde des Herzogs zu füttern
hatte. Als man ihn todt heimtrug (und ich war
dabei) fand ich, denkt Euch nur, in seiner Stube
das Kreuzlein hängen, das sie, als sie uns verlassen,
am Halse trug.
Undine.
Ein sicheres Kennzeichen also für Euch.
Peter.
Wohl, aber wie werde ich dazu gelangen, daß
man meinen Aussagen glaubt.
Undine.
Seid ruhig! Euer wiedergefunden Kind, freilich
jetzt des Herzogs Tochter, wird gewiß gerne und
Gott dankbar in die Arme ihrer Eltern fallen. Rechnet
auf mich. Bleibt bei mir. Auch Mutter Martha
soll kommen. Der Herzog und des Herzogs Tochter
werden bei uns hier verweilen. Bald wird sich dann
Undine.
Welch ein Geſchick!
Peter.
Bald kamen wir in’s Klare. Der Mann war
ein alter Jäger aus dem Gefolge des Herzogs, der
das Gnadenbrod bezog und in einem Häuschen lebte,
wo er Rüden und Waidhunde des Herzogs zu füttern
hatte. Als man ihn todt heimtrug (und ich war
dabei) fand ich, denkt Euch nur, in ſeiner Stube
das Kreuzlein hängen, das ſie, als ſie uns verlaſſen,
am Halſe trug.
Undine.
Ein ſicheres Kennzeichen alſo für Euch.
Peter.
Wohl, aber wie werde ich dazu gelangen, daß
man meinen Ausſagen glaubt.
Undine.
Seid ruhig! Euer wiedergefunden Kind, freilich
jetzt des Herzogs Tochter, wird gewiß gerne und
Gott dankbar in die Arme ihrer Eltern fallen. Rechnet
auf mich. Bleibt bei mir. Auch Mutter Martha
ſoll kommen. Der Herzog und des Herzogs Tochter
werden bei uns hier verweilen. Bald wird ſich dann
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0083" n="45"/>
            <sp who="#UND">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Undine.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Welch ein Ge&#x017F;chick!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PETER">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Bald kamen wir in&#x2019;s Klare. Der Mann war<lb/>
ein alter Jäger aus dem Gefolge des Herzogs, der<lb/>
das Gnadenbrod bezog und in einem Häuschen lebte,<lb/>
wo er Rüden und Waidhunde des Herzogs zu füttern<lb/>
hatte. Als man ihn todt heimtrug (und ich war<lb/>
dabei) fand ich, denkt Euch nur, in &#x017F;einer Stube<lb/>
das Kreuzlein hängen, das &#x017F;ie, als &#x017F;ie uns verla&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
am Hal&#x017F;e trug.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#UND">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Undine.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ein &#x017F;icheres Kennzeichen al&#x017F;o für Euch.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PETER">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Wohl, aber wie werde ich dazu gelangen, daß<lb/>
man meinen Aus&#x017F;agen glaubt.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#UND">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Undine.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Seid ruhig! Euer wiedergefunden Kind, freilich<lb/>
jetzt des Herzogs Tochter, wird gewiß gerne und<lb/>
Gott dankbar in die Arme ihrer Eltern fallen. Rechnet<lb/>
auf mich. Bleibt bei mir. Auch Mutter Martha<lb/>
&#x017F;oll kommen. Der Herzog und des Herzogs Tochter<lb/>
werden bei uns hier verweilen. Bald wird &#x017F;ich dann<lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[45/0083] Undine. Welch ein Geſchick! Peter. Bald kamen wir in’s Klare. Der Mann war ein alter Jäger aus dem Gefolge des Herzogs, der das Gnadenbrod bezog und in einem Häuschen lebte, wo er Rüden und Waidhunde des Herzogs zu füttern hatte. Als man ihn todt heimtrug (und ich war dabei) fand ich, denkt Euch nur, in ſeiner Stube das Kreuzlein hängen, das ſie, als ſie uns verlaſſen, am Halſe trug. Undine. Ein ſicheres Kennzeichen alſo für Euch. Peter. Wohl, aber wie werde ich dazu gelangen, daß man meinen Ausſagen glaubt. Undine. Seid ruhig! Euer wiedergefunden Kind, freilich jetzt des Herzogs Tochter, wird gewiß gerne und Gott dankbar in die Arme ihrer Eltern fallen. Rechnet auf mich. Bleibt bei mir. Auch Mutter Martha ſoll kommen. Der Herzog und des Herzogs Tochter werden bei uns hier verweilen. Bald wird ſich dann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/83
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/83>, abgerufen am 04.05.2024.