Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.

Bild:
<< vorherige Seite
Persea.
O mein theures Kind! Was verlangt ihr,
Götter? Welches Opfer soll Persea euch spenden?

Fürchterliche Stimme von oben: "Den Casperl Larifari!"
Persea.
Wie? Den, welchem ich das Wiederfinden
meiner Tochter danke?

Stimme: Ja! Ja! Ja!
Persea.
Wenn ich es vermag -- so sei es denn! Nun
falle aber, häßliche Hülle der Schönheit!
(Furchtbarer
Donner. Der Krebs verwandelt sich in ein etwa 16jähriges Mädchen
in weißem mit silbernen Sternen geschmücktem Florgewande, Blumen-
kranz um die Stine etc. Zimbimbimperl springt aus dem See,
Persea ihr entgegen und umarmt sie. Zu gleicher Zeit erhebt sich
Crocodilus aus den Fluthen.)
Crocodilus.
Ha! was seh ich? Sie liegt in den Armen
der Mutter!
Persea.
Ja, Unseliger! Sie ist mein Kind.
Crocodilus (aus dem Wasser springend.)
Aber auch Meines! (will sich nähern.)
Persea.
Zurück, Rabenvater! Du bist ihrer nicht werth.
Perſea.
O mein theures Kind! Was verlangt ihr,
Götter? Welches Opfer ſoll Perſea euch ſpenden?

Fürchterliche Stimme von oben: „Den Casperl Larifari!‟
Perſea.
Wie? Den, welchem ich das Wiederfinden
meiner Tochter danke?

Stimme: Ja! Ja! Ja!
Perſea.
Wenn ich es vermag — ſo ſei es denn! Nun
falle aber, häßliche Hülle der Schönheit!
(Furchtbarer
Donner. Der Krebs verwandelt ſich in ein etwa 16jähriges Mädchen
in weißem mit ſilbernen Sternen geſchmücktem Florgewande, Blumen-
kranz um die Stine ꝛc. Zimbimbimperl ſpringt aus dem See,
Perſea ihr entgegen und umarmt ſie. Zu gleicher Zeit erhebt ſich
Crocodilus aus den Fluthen.)
Crocodilus.
Ha! was ſeh ich? Sie liegt in den Armen
der Mutter!
Perſea.
Ja, Unſeliger! Sie iſt mein Kind.
Crocodilus (aus dem Waſſer ſpringend.)
Aber auch Meines! (will ſich nähern.)
Perſea.
Zurück, Rabenvater! Du biſt ihrer nicht werth.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0219" n="215"/>
            <sp who="#PER">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Per&#x017F;ea.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>O mein theures Kind! Was verlangt ihr,<lb/>
Götter? Welches Opfer &#x017F;oll Per&#x017F;ea euch &#x017F;penden?</p><lb/>
              <stage>Fürchterliche Stimme von oben:</stage>
              <p>&#x201E;Den Casperl Larifari!&#x201F;</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PER">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Per&#x017F;ea.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Wie? <hi rendition="#g">Den,</hi> welchem ich das Wiederfinden<lb/>
meiner Tochter danke?</p><lb/>
              <stage>Stimme:</stage>
              <p>Ja! Ja! Ja!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PER">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Per&#x017F;ea.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Wenn ich es vermag &#x2014; &#x017F;o &#x017F;ei es denn! Nun<lb/>
falle aber, häßliche Hülle der Schönheit!</p>
              <stage>(Furchtbarer<lb/>
Donner. Der Krebs verwandelt &#x017F;ich in ein etwa 16jähriges Mädchen<lb/>
in weißem mit &#x017F;ilbernen Sternen ge&#x017F;chmücktem Florgewande, Blumen-<lb/>
kranz um die Stine &#xA75B;c. <hi rendition="#g">Zimbimbimperl</hi> &#x017F;pringt aus dem See,<lb/>
Per&#x017F;ea ihr entgegen und umarmt &#x017F;ie. Zu gleicher Zeit erhebt &#x017F;ich<lb/>
Crocodilus aus den Fluthen.)</stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CRO">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Crocodilus.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ha! was &#x017F;eh ich? Sie liegt in den Armen<lb/>
der Mutter!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PER">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Per&#x017F;ea.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ja, Un&#x017F;eliger! Sie i&#x017F;t <hi rendition="#g">mein</hi> Kind.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CRO">
              <speaker> <hi rendition="#b">Crocodilus</hi> </speaker>
              <stage>(aus dem Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;pringend.)</stage><lb/>
              <p>Aber auch Meines!</p>
              <stage>(will &#x017F;ich nähern.)</stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PER">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Per&#x017F;ea.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Zurück, Rabenvater! Du bi&#x017F;t ihrer nicht werth.</p>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[215/0219] Perſea. O mein theures Kind! Was verlangt ihr, Götter? Welches Opfer ſoll Perſea euch ſpenden? Fürchterliche Stimme von oben: „Den Casperl Larifari!‟ Perſea. Wie? Den, welchem ich das Wiederfinden meiner Tochter danke? Stimme: Ja! Ja! Ja! Perſea. Wenn ich es vermag — ſo ſei es denn! Nun falle aber, häßliche Hülle der Schönheit! (Furchtbarer Donner. Der Krebs verwandelt ſich in ein etwa 16jähriges Mädchen in weißem mit ſilbernen Sternen geſchmücktem Florgewande, Blumen- kranz um die Stine ꝛc. Zimbimbimperl ſpringt aus dem See, Perſea ihr entgegen und umarmt ſie. Zu gleicher Zeit erhebt ſich Crocodilus aus den Fluthen.) Crocodilus. Ha! was ſeh ich? Sie liegt in den Armen der Mutter! Perſea. Ja, Unſeliger! Sie iſt mein Kind. Crocodilus (aus dem Waſſer ſpringend.) Aber auch Meines! (will ſich nähern.) Perſea. Zurück, Rabenvater! Du biſt ihrer nicht werth.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/219
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/219>, abgerufen am 06.05.2024.