Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Casperl. (Jmmer hochpathetisch.) Ha! du bist unglücklich? Auch ich bin unglücklich! Auch mich verfolgt das Miß- geschick des Löbens. Persea. Aus deinen Blicken spricht Wahrheit. Könnte ich dir helfen! Casperl. O könnte ich auch Jhnen helfen! Sprechen Sie, mit was kann ich aufwarten? Persea. Mir kann Niemand helfen. Casperl. Niemand? (Geht mit großen Schritten auf und ab.) Persea. O! meine Tochter! Casperl. Sie sind also Mutter? -- Und Jhr Gatte? Persea. Mahne mich nicht an dieses Ungeheuer. Casperl. Sollte ihr Gatte ein verflixter Kerl sein? Casperl. (Jmmer hochpathetiſch.) Ha! du biſt unglücklich? Auch ich bin unglücklich! Auch mich verfolgt das Miß- geſchick des Löbens. Perſea. Aus deinen Blicken ſpricht Wahrheit. Könnte ich dir helfen! Casperl. O könnte ich auch Jhnen helfen! Sprechen Sie, mit was kann ich aufwarten? Perſea. Mir kann Niemand helfen. Casperl. Niemand? (Geht mit großen Schritten auf und ab.) Perſea. O! meine Tochter! Casperl. Sie ſind alſo Mutter? — Und Jhr Gatte? Perſea. Mahne mich nicht an dieſes Ungeheuer. Casperl. Sollte ihr Gatte ein verflixter Kerl ſein? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0208" n="204"/> <sp who="#CASPLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage>(Jmmer hochpathetiſch.)</stage> <p>Ha! du biſt unglücklich? Auch<lb/><hi rendition="#g">ich</hi> bin unglücklich! Auch <hi rendition="#g">mich</hi> verfolgt das Miß-<lb/> geſchick des Löbens.</p> </sp><lb/> <sp who="#PER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Perſea.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aus deinen Blicken ſpricht Wahrheit. Könnte<lb/> ich dir helfen!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O könnte ich auch Jhnen helfen! Sprechen<lb/> Sie, mit was kann ich aufwarten?</p> </sp><lb/> <sp who="#PER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Perſea.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Mir kann Niemand helfen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Niemand?</p> <stage>(Geht mit großen Schritten auf und ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#PER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Perſea.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O! meine Tochter!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sie ſind alſo Mutter? — Und Jhr Gatte?</p> </sp><lb/> <sp who="#PER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Perſea.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Mahne mich nicht an dieſes Ungeheuer.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sollte ihr Gatte ein verflixter Kerl ſein?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0208]
Casperl.
(Jmmer hochpathetiſch.) Ha! du biſt unglücklich? Auch
ich bin unglücklich! Auch mich verfolgt das Miß-
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Aus deinen Blicken ſpricht Wahrheit. Könnte
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Casperl.
O könnte ich auch Jhnen helfen! Sprechen
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/208>, abgerufen am 28.07.2024. |