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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.

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'n bischen anjefangen, auf den Busch zu klopfen
wegen der Tochter, ist der Alte wie 'n Krebs roth
jeworden, hat mir Jrobheiten jemacht und wir sind
so an'nander jerathen, daß ich janz echauffirt bei
Seite jetreten bin, bis sich der Alte calmirt haben
dürfte. Aber det muß ich jestehen; der Jarten ist
reizend. Nich nur die Flora, auch das Obst ist
janz charmant. Da muß ich doch nu jleich von den
Aepfeln dort 'n bischen versuchen. Det is' ne Jatt-
ung, die mir noch nich vorjekommen.
(Geht an den
Apfelbaum, tritt aus dem Gebüsche ebenfalls mit großen Eselsohren
hervor.)

'ne janz neue Gattung! sehr schmackhaft! wenn
sich der Alte 'n bischen ausjetobt, werd' ich 'n er-
suchen mir 'n Zweigableger zum Pfropfen abzulassen.
Nu' ist's aber so heiß jeworden, daß ich mich 'n
wenig da in den Schatten setzen möchte, um zu
ruhen.
(Setzt sich auf eine Gartenbank.) Ja, sehr -- gute
-- Früchte des
(allmählig einschlafend.)
Apfelsina zeigt sich lauschend hinter den Blumenbüschen.
Apfelsina.
Er schläft. Wie ich merke, hat er von den ver-
botenen Aepfeln gegessen. Das macht mir immer
Spaß, wenn ich es beobachten kann, wie die Mei-
’n bischen anjefangen, auf den Buſch zu klopfen
wegen der Tochter, iſt der Alte wie ’n Krebs roth
jeworden, hat mir Jrobheiten jemacht und wir ſind
ſo an’nander jerathen, daß ich janz echauffirt bei
Seite jetreten bin, bis ſich der Alte calmirt haben
dürfte. Aber det muß ich jeſtehen; der Jarten iſt
reizend. Nich nur die Flora, auch das Obſt iſt
janz charmant. Da muß ich doch nu jleich von den
Aepfeln dort ’n bischen verſuchen. Det is’ ne Jatt-
ung, die mir noch nich vorjekommen.
(Geht an den
Apfelbaum, tritt aus dem Gebüſche ebenfalls mit großen Eſelsohren
hervor.)

’ne janz neue Gattung! ſehr ſchmackhaft! wenn
ſich der Alte ’n bischen ausjetobt, werd’ ich ’n er-
ſuchen mir ’n Zweigableger zum Pfropfen abzulaſſen.
Nu’ iſt’s aber ſo heiß jeworden, daß ich mich ’n
wenig da in den Schatten ſetzen möchte, um zu
ruhen.
(Setzt ſich auf eine Gartenbank.) Ja, ſehr — gute
— Früchte des
(allmählig einſchlafend.)
Apfelſina zeigt ſich lauſchend hinter den Blumenbüſchen.
Apfelſina.
Er ſchläft. Wie ich merke, hat er von den ver-
botenen Aepfeln gegeſſen. Das macht mir immer
Spaß, wenn ich es beobachten kann, wie die Mei-
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[185/0189] ’n bischen anjefangen, auf den Buſch zu klopfen wegen der Tochter, iſt der Alte wie ’n Krebs roth jeworden, hat mir Jrobheiten jemacht und wir ſind ſo an’nander jerathen, daß ich janz echauffirt bei Seite jetreten bin, bis ſich der Alte calmirt haben dürfte. Aber det muß ich jeſtehen; der Jarten iſt reizend. Nich nur die Flora, auch das Obſt iſt janz charmant. Da muß ich doch nu jleich von den Aepfeln dort ’n bischen verſuchen. Det is’ ne Jatt- ung, die mir noch nich vorjekommen. (Geht an den Apfelbaum, tritt aus dem Gebüſche ebenfalls mit großen Eſelsohren hervor.) ’ne janz neue Gattung! ſehr ſchmackhaft! wenn ſich der Alte ’n bischen ausjetobt, werd’ ich ’n er- ſuchen mir ’n Zweigableger zum Pfropfen abzulaſſen. Nu’ iſt’s aber ſo heiß jeworden, daß ich mich ’n wenig da in den Schatten ſetzen möchte, um zu ruhen. (Setzt ſich auf eine Gartenbank.) Ja, ſehr — gute — Früchte des (allmählig einſchlafend.) Apfelſina zeigt ſich lauſchend hinter den Blumenbüſchen. Apfelſina. Er ſchläft. Wie ich merke, hat er von den ver- botenen Aepfeln gegeſſen. Das macht mir immer Spaß, wenn ich es beobachten kann, wie die Mei-

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/189>, abgerufen am 23.11.2024.