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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.

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IV. Aufzug.
Garten, wie im dritten Aufzuge. Der Käfig steht nicht
mehr da, an dessen Stelle die Lotosblume des ersten
Aufzuges. Nacht und Mondschein.
Nephtis in schwarzem mit Sternen durchwebtem, wallendem Gewande
schwebt auf Wolken nieder und steigt von den Wolken herab,
welche dann fortfliegen.
Nephtis.
Jn meines Reiches Schatten schweb' ich nieder,
Durch Abuzabels Opfer hergerufen.
Des Königs Leid auch kenn' ich; denn ich weiß,
Daß des treulosen Gatten wild Begehren,
Dem Kalasiris widerstrebt, aus Rache
Die Schöne in die Blume hat gebannt.
Verfolgen wird auch hier er die Bedrängte,
Doch kam ich ihm zuvor; den Schlummernden
Beraubt' ich des gefeiten Götterstabes
Und mit ihm der Gewalt geheimen Zaubers.
Jn meiner Hand ist nun die Macht; befrei'n
Aus duft'gem Blumenschacht will ich die Jungfrau,
IV. Aufzug.
Garten, wie im dritten Aufzuge. Der Käfig ſteht nicht
mehr da, an deſſen Stelle die Lotosblume des erſten
Aufzuges. Nacht und Mondſchein.
Nephtis in ſchwarzem mit Sternen durchwebtem, wallendem Gewande
ſchwebt auf Wolken nieder und ſteigt von den Wolken herab,
welche dann fortfliegen.
Nephtis.
Jn meines Reiches Schatten ſchweb’ ich nieder,
Durch Abuzabels Opfer hergerufen.
Des Königs Leid auch kenn’ ich; denn ich weiß,
Daß des treuloſen Gatten wild Begehren,
Dem Kalaſiris widerſtrebt, aus Rache
Die Schöne in die Blume hat gebannt.
Verfolgen wird auch hier er die Bedrängte,
Doch kam ich ihm zuvor; den Schlummernden
Beraubt’ ich des gefeiten Götterſtabes
Und mit ihm der Gewalt geheimen Zaubers.
Jn meiner Hand iſt nun die Macht; befrei’n
Aus duft’gem Blumenſchacht will ich die Jungfrau,
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[32/0038] IV. Aufzug. Garten, wie im dritten Aufzuge. Der Käfig ſteht nicht mehr da, an deſſen Stelle die Lotosblume des erſten Aufzuges. Nacht und Mondſchein. Nephtis in ſchwarzem mit Sternen durchwebtem, wallendem Gewande ſchwebt auf Wolken nieder und ſteigt von den Wolken herab, welche dann fortfliegen. Nephtis. Jn meines Reiches Schatten ſchweb’ ich nieder, Durch Abuzabels Opfer hergerufen. Des Königs Leid auch kenn’ ich; denn ich weiß, Daß des treuloſen Gatten wild Begehren, Dem Kalaſiris widerſtrebt, aus Rache Die Schöne in die Blume hat gebannt. Verfolgen wird auch hier er die Bedrängte, Doch kam ich ihm zuvor; den Schlummernden Beraubt’ ich des gefeiten Götterſtabes Und mit ihm der Gewalt geheimen Zaubers. Jn meiner Hand iſt nun die Macht; befrei’n Aus duft’gem Blumenſchacht will ich die Jungfrau,

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/38>, abgerufen am 18.04.2024.