Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.
das Wetter! Jch werd' ja durch und durch naß. Herr Direktor! runterlassen! (Es regnet ungeheuer. Casperl lauft auf und ab.) Jch krieg' den Katarrh! Laßen's doch den Vorhang runter! -- Jch werd' krank, nachher kann ich sechs Wochen lang nit spielen und Sie sind am Meisten gestraft. (Aus dem Hause tritt Els mit aufgespanntem rothen Parapluie.) Els. Was ist das für ein Lärm, was für ein Ge- schrei? Jhr weckt mir die schöne Jungfrau drin- nen. Wer bist du? Wie kommst du da her in die Wildniß? Casperl. Sie haben gut reden, Madam, mit ihrem Pa- rapluie. Schauen S' mich an in meiner einfachen Toilette. Els. Hast du dich denn verirrt? Jn diese Einsam- keit findet nicht leicht ein menschliches Wesen. Casperl. Das glaub' ich gern. Jch weiß auch nicht, wie ich da her gefunden hab'. Aber so viel weiß ich, daß ich schon durch und durch naß bin. Jetzt hört's doch zu regnen auf. Aber könnt' ich nicht
das Wetter! Jch werd’ ja durch und durch naß. Herr Direktor! runterlaſſen! (Es regnet ungeheuer. Casperl lauft auf und ab.) Jch krieg’ den Katarrh! Laßen’s doch den Vorhang runter! — Jch werd’ krank, nachher kann ich ſechs Wochen lang nit ſpielen und Sie ſind am Meiſten geſtraft. (Aus dem Hauſe tritt Els mit aufgeſpanntem rothen Parapluie.) Els. Was iſt das für ein Lärm, was für ein Ge- ſchrei? Jhr weckt mir die ſchöne Jungfrau drin- nen. Wer biſt du? Wie kommſt du da her in die Wildniß? Casperl. Sie haben gut reden, Madam, mit ihrem Pa- rapluie. Schauen S’ mich an in meiner einfachen Toilette. Els. Haſt du dich denn verirrt? Jn dieſe Einſam- keit findet nicht leicht ein menſchliches Weſen. Casperl. Das glaub’ ich gern. Jch weiß auch nicht, wie ich da her gefunden hab’. Aber ſo viel weiß ich, daß ich ſchon durch und durch naß bin. Jetzt hört’s doch zu regnen auf. Aber könnt’ ich nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASPLERLLA"> <p><pb facs="#f0195" n="189"/><hi rendition="#g">das</hi> Wetter! Jch werd’ ja durch und durch naß.<lb/> Herr Direktor! runterlaſſen!</p> <stage>(Es regnet ungeheuer. Casperl<lb/> lauft auf und ab.)</stage> <p>Jch krieg’ den Katarrh! Laßen’s doch<lb/> den Vorhang runter! — Jch werd’ krank, nachher<lb/> kann ich ſechs Wochen lang nit ſpielen und <hi rendition="#g">Sie</hi><lb/> ſind am Meiſten geſtraft.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Aus dem Hauſe tritt Els mit aufgeſpanntem rothen Parapluie.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#ELS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Els.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was iſt das für ein Lärm, was für ein Ge-<lb/> ſchrei? Jhr weckt mir die ſchöne Jungfrau drin-<lb/> nen. Wer biſt du? Wie kommſt du da her in<lb/> die Wildniß?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLERLLA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sie haben gut reden, Madam, mit ihrem Pa-<lb/> rapluie. Schauen S’ mich an in meiner einfachen<lb/> Toilette.</p> </sp><lb/> <sp who="#ELS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Els.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Haſt du dich denn verirrt? Jn dieſe Einſam-<lb/> keit findet nicht leicht ein menſchliches Weſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLERLLA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das glaub’ ich gern. Jch weiß auch nicht, wie<lb/> ich da her gefunden hab’. Aber ſo viel weiß ich,<lb/> daß ich ſchon durch und durch naß bin. Jetzt<lb/> hört’s doch zu regnen auf. Aber könnt’ ich nicht<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0195]
das Wetter! Jch werd’ ja durch und durch naß.
Herr Direktor! runterlaſſen! (Es regnet ungeheuer. Casperl
lauft auf und ab.) Jch krieg’ den Katarrh! Laßen’s doch
den Vorhang runter! — Jch werd’ krank, nachher
kann ich ſechs Wochen lang nit ſpielen und Sie
ſind am Meiſten geſtraft.
(Aus dem Hauſe tritt Els mit aufgeſpanntem rothen Parapluie.)
Els.
Was iſt das für ein Lärm, was für ein Ge-
ſchrei? Jhr weckt mir die ſchöne Jungfrau drin-
nen. Wer biſt du? Wie kommſt du da her in
die Wildniß?
Casperl.
Sie haben gut reden, Madam, mit ihrem Pa-
rapluie. Schauen S’ mich an in meiner einfachen
Toilette.
Els.
Haſt du dich denn verirrt? Jn dieſe Einſam-
keit findet nicht leicht ein menſchliches Weſen.
Casperl.
Das glaub’ ich gern. Jch weiß auch nicht, wie
ich da her gefunden hab’. Aber ſo viel weiß ich,
daß ich ſchon durch und durch naß bin. Jetzt
hört’s doch zu regnen auf. Aber könnt’ ich nicht
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