Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.
nolog wird schon etwas langweilig -- ich bin der reichste Mann der Stadt und lebe nun ein Wonne- leben. Wenn ich mich nur nicht über Alles gleich so ärgern müßt'. Aber Nichts macht man mir so, wie ich's haben will. Wo ist jetzt z. B. wieder mein zweites Gabel fruhstuck; das sollt schon längst dastehen. Das Löffel fruhstuck hab ich schon zu mir genommen. Peter! Johann! Wo seid ihr Faullenzer? Johann! Peter! Johann und Peter [laufen von beiden Seiten herein.] Was schaffen Euer Gnaden? Casperl. Was ich schaff'? Jhr Esel? Wo ist mein Gabelfruhstuck? Wo sind die Bratwürst? Wo ist die Pasteten? Wo ist der Wein? [Gibt jedem ein paar Ohrfeigen, daß beide umfallen.] So -- damit Jhr's euch nur merkt, daß ihr einen Herrn habt! Allo! Allo! -- Marsch! Die Bedienten laufen binaus. Casperl [im größten Zorne,] Es ist nicht zum Aushalten, wie schlecht ich be- dient bin! Es ist infam! Die Bedienten schieben von der Seite einen mit Speisen und Bouteillen besetzten Tisch berein.
nolog wird ſchon etwas langweilig — ich bin der reichſte Mann der Stadt und lebe nun ein Wonne- leben. Wenn ich mich nur nicht über Alles gleich ſo ärgern müßt’. Aber Nichts macht man mir ſo, wie ich’s haben will. Wo iſt jetzt z. B. wieder mein zweites Gabel fruhſtuck; das ſollt ſchon längſt daſtehen. Das Löffel fruhſtuck hab ich ſchon zu mir genommen. Peter! Johann! Wo ſeid ihr Faullenzer? Johann! Peter! Johann und Peter [laufen von beiden Seiten herein.] Was ſchaffen Euer Gnaden? Casperl. Was ich ſchaff’? Jhr Eſel? Wo iſt mein Gabelfruhſtuck? Wo ſind die Bratwürſt? Wo iſt die Paſteten? Wo iſt der Wein? [Gibt jedem ein paar Ohrfeigen, daß beide umfallen.] So — damit Jhr’s euch nur merkt, daß ihr einen Herrn habt! Allo! Allo! — Marſch! Die Bedienten laufen binaus. Casperl [im größten Zorne,] Es iſt nicht zum Aushalten, wie ſchlecht ich be- dient bin! Es iſt infam! Die Bedienten ſchieben von der Seite einen mit Speiſen und Bouteillen beſetzten Tiſch berein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#CASPLERLL"> <p><pb facs="#f0181" n="175"/> nolog wird ſchon etwas langweilig — ich bin der<lb/> reichſte Mann der Stadt und lebe nun ein Wonne-<lb/> leben. Wenn ich mich nur nicht über Alles gleich<lb/> ſo ärgern müßt’. Aber Nichts macht man mir <hi rendition="#g">ſo,</hi><lb/> wie ich’s haben will. Wo iſt jetzt z. B. wieder<lb/> mein zweites <hi rendition="#g">Gabel</hi> fruhſtuck; das ſollt ſchon längſt<lb/> daſtehen. Das <hi rendition="#g">Löffel</hi> fruhſtuck hab ich ſchon zu<lb/> mir genommen. Peter! Johann! Wo ſeid ihr<lb/> Faullenzer? Johann! Peter!</p> </sp><lb/> <sp who="#JOH_PETER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Johann und Peter</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[laufen von beiden Seiten herein.]</hi> </stage><lb/> <p>Was ſchaffen Euer Gnaden?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLERLL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was ich ſchaff’? Jhr Eſel? Wo iſt mein<lb/> Gabelfruhſtuck? Wo ſind die Bratwürſt? Wo iſt<lb/> die Paſteten? Wo iſt der Wein?</p> <stage>[Gibt jedem ein paar<lb/> Ohrfeigen, daß beide umfallen.]</stage> <p>So — damit Jhr’s euch<lb/> nur merkt, daß ihr einen Herrn habt! Allo! Allo!<lb/> — Marſch!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Die Bedienten laufen binaus.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASPLERLL"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>[im größten Zorne,]</stage><lb/> <p>Es iſt nicht zum Aushalten, wie ſchlecht ich be-<lb/> dient bin! Es iſt infam!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Die Bedienten ſchieben von der Seite einen mit Speiſen und Bouteillen<lb/> beſetzten Tiſch berein.</hi> </stage> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [175/0181]
nolog wird ſchon etwas langweilig — ich bin der
reichſte Mann der Stadt und lebe nun ein Wonne-
leben. Wenn ich mich nur nicht über Alles gleich
ſo ärgern müßt’. Aber Nichts macht man mir ſo,
wie ich’s haben will. Wo iſt jetzt z. B. wieder
mein zweites Gabel fruhſtuck; das ſollt ſchon längſt
daſtehen. Das Löffel fruhſtuck hab ich ſchon zu
mir genommen. Peter! Johann! Wo ſeid ihr
Faullenzer? Johann! Peter!
Johann und Peter
[laufen von beiden Seiten herein.]
Was ſchaffen Euer Gnaden?
Casperl.
Was ich ſchaff’? Jhr Eſel? Wo iſt mein
Gabelfruhſtuck? Wo ſind die Bratwürſt? Wo iſt
die Paſteten? Wo iſt der Wein? [Gibt jedem ein paar
Ohrfeigen, daß beide umfallen.] So — damit Jhr’s euch
nur merkt, daß ihr einen Herrn habt! Allo! Allo!
— Marſch!
Die Bedienten laufen binaus.
Casperl [im größten Zorne,]
Es iſt nicht zum Aushalten, wie ſchlecht ich be-
dient bin! Es iſt infam!
Die Bedienten ſchieben von der Seite einen mit Speiſen und Bouteillen
beſetzten Tiſch berein.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |