Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Etzel. Wie? zur jungen Herzogin? Ralf. Freilich, freilich. Etzel. So? -- Da muß ich gleich meinen Herren holen. [Ab.] Ralf. Das ist wohl Teufelszeug. Gott sei bei uns! Mich jammert nur der gute Herzog. Eine Zau- berin zum Weib zu haben! eine Dirne, die ihn behext hat! [Graf Wolfram und Etzel eilen herein.] Wolfram [zu Ralf.] Jst's wirklich so? Hast du's gesehen? Ralf. Wahrhaftig, es ist so, gnädiger Graf. Teufels- raben! Jch kann's beschwören. Wartet nur, sie werden wohl wieder herausfliegen. Wolfram. Nur still! ruhig! Sie ziehen sich unter den Erker zurück und lauschen. Nach einer kleinen Pause öffnet sich das Erkerfenster. Elsbeth zeigt sich. Elsbeth. Nun flieget aus, zu bergen euch im nahen Flieder; Der Zauber ist gelöst, seh' ich euch morgen wieder. Etzel. Wie? zur jungen Herzogin? Ralf. Freilich, freilich. Etzel. So? — Da muß ich gleich meinen Herren holen. [Ab.] Ralf. Das iſt wohl Teufelszeug. Gott ſei bei uns! Mich jammert nur der gute Herzog. Eine Zau- berin zum Weib zu haben! eine Dirne, die ihn behext hat! [Graf Wolfram und Etzel eilen herein.] Wolfram [zu Ralf.] Jſt’s wirklich ſo? Haſt du’s geſehen? Ralf. Wahrhaftig, es iſt ſo, gnädiger Graf. Teufels- raben! Jch kann’s beſchwören. Wartet nur, ſie werden wohl wieder herausfliegen. Wolfram. Nur ſtill! ruhig! Sie ziehen ſich unter den Erker zurück und lauſchen. Nach einer kleinen Pauſe öffnet ſich das Erkerfenſter. Elsbeth zeigt ſich. Elsbeth. Nun flieget aus, zu bergen euch im nahen Flieder; Der Zauber iſt gelöst, ſeh’ ich euch morgen wieder. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0133" n="127"/> <sp who="#ETZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Etzel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie? zur jungen Herzogin?</p> </sp><lb/> <sp who="#RALF"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ralf.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Freilich, freilich.</p> </sp><lb/> <sp who="#ETZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Etzel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So? — Da muß ich gleich meinen Herren<lb/> holen.</p> <stage>[Ab.]</stage> </sp><lb/> <sp who="#RALF"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ralf.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das iſt wohl Teufelszeug. Gott ſei bei uns!<lb/> Mich jammert nur der gute Herzog. Eine Zau-<lb/> berin zum Weib zu haben! eine Dirne, die ihn<lb/> behext hat!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[Graf Wolfram und Etzel eilen herein.]</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#WOLF"> <speaker> <hi rendition="#b">Wolfram</hi> </speaker> <stage>[zu Ralf.]</stage><lb/> <p>Jſt’s wirklich ſo? Haſt du’s geſehen?</p> </sp><lb/> <sp who="#RALF"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ralf.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wahrhaftig, es iſt <hi rendition="#g">ſo,</hi> gnädiger Graf. Teufels-<lb/> raben! Jch kann’s beſchwören. Wartet nur, ſie<lb/> werden wohl wieder herausfliegen.</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLF"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wolfram.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nur ſtill! ruhig!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Sie ziehen ſich unter den Erker zurück und lauſchen. Nach einer kleinen<lb/> Pauſe öffnet ſich das Erkerfenſter. Elsbeth zeigt ſich.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#ELSB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Elsbeth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nun flieget aus, zu bergen euch im nahen Flieder;<lb/> Der Zauber iſt gelöst, ſeh’ ich euch morgen wieder.<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0133]
Etzel.
Wie? zur jungen Herzogin?
Ralf.
Freilich, freilich.
Etzel.
So? — Da muß ich gleich meinen Herren
holen. [Ab.]
Ralf.
Das iſt wohl Teufelszeug. Gott ſei bei uns!
Mich jammert nur der gute Herzog. Eine Zau-
berin zum Weib zu haben! eine Dirne, die ihn
behext hat!
[Graf Wolfram und Etzel eilen herein.]
Wolfram [zu Ralf.]
Jſt’s wirklich ſo? Haſt du’s geſehen?
Ralf.
Wahrhaftig, es iſt ſo, gnädiger Graf. Teufels-
raben! Jch kann’s beſchwören. Wartet nur, ſie
werden wohl wieder herausfliegen.
Wolfram.
Nur ſtill! ruhig!
Sie ziehen ſich unter den Erker zurück und lauſchen. Nach einer kleinen
Pauſe öffnet ſich das Erkerfenſter. Elsbeth zeigt ſich.
Elsbeth.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/133>, abgerufen am 23.07.2024. |