Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.
und schlaf' zur Abwechslung ein halbes Stünd'l in meinem Kammerl. [Ab in die Hütte.] Albert (zu Elsbeth.) Gott grüße dich! heut ist's das letzte Mal, Daß ich dir nahe hier im Waldesthal. Elsbeth. Das letzte Mal? Ach, wie mag mir gescheh'n? Dich, Theuren, soll ich nimmer wieder sehen?! Albert. Nicht treulos bin ich. Nein! es kam die Stunde, Jn der ich heim dich führ' zum heiligen Bunde. Elsbeth. O liebe Seele! Mich, die arme Maid Soll zieren nun das bräutliche Geschmeid? Du willst mich mit dem Blumenkranze schmücken? O nein! mir nicht gebühret solch' Beglücken. Wie du mir hast bekannt, in diesen Gauen Herrscht deine Mutter. Sollte ich vertrauen, Daß du, der Herzogssohn, sich sein Gemahl Erwähl' aus dunklen Waldes stillem Thal? Albert. Frei bin ich, glaub' es. Du, nur du allein Sollst die Gefährtin meines Lebens sein.
und ſchlaf’ zur Abwechslung ein halbes Stünd’l in meinem Kammerl. [Ab in die Hütte.] Albert (zu Elsbeth.) Gott grüße dich! heut iſt’s das letzte Mal, Daß ich dir nahe hier im Waldesthal. Elsbeth. Das letzte Mal? Ach, wie mag mir geſcheh’n? Dich, Theuren, ſoll ich nimmer wieder ſehen?! Albert. Nicht treulos bin ich. Nein! es kam die Stunde, Jn der ich heim dich führ’ zum heiligen Bunde. Elsbeth. O liebe Seele! Mich, die arme Maid Soll zieren nun das bräutliche Geſchmeid? Du willſt mich mit dem Blumenkranze ſchmücken? O nein! mir nicht gebühret ſolch’ Beglücken. Wie du mir haſt bekannt, in dieſen Gauen Herrſcht deine Mutter. Sollte ich vertrauen, Daß du, der Herzogsſohn, ſich ſein Gemahl Erwähl’ aus dunklen Waldes ſtillem Thal? Albert. Frei bin ich, glaub’ es. Du, nur du allein Sollſt die Gefährtin meines Lebens ſein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASPLERL"> <p><pb facs="#f0114" n="108"/> und ſchlaf’ zur Abwechslung ein halbes Stünd’l<lb/> in meinem Kammerl.</p> <stage>[Ab in die Hütte.]</stage> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#b">Albert</hi> </speaker> <stage>(zu Elsbeth.)</stage><lb/> <p>Gott grüße dich! heut iſt’s das letzte Mal,<lb/> Daß ich dir nahe hier im Waldesthal.</p> </sp><lb/> <sp who="#ELSB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Elsbeth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das letzte Mal? Ach, wie mag mir geſcheh’n?<lb/> Dich, Theuren, ſoll ich nimmer wieder ſehen?!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nicht treulos bin ich. Nein! es kam die Stunde,<lb/> Jn der ich heim dich führ’ zum heiligen Bunde.</p> </sp><lb/> <sp who="#ELSB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Elsbeth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O liebe Seele! <hi rendition="#g">Mich,</hi> die arme Maid<lb/> Soll zieren nun das bräutliche Geſchmeid?<lb/> Du willſt mich mit dem Blumenkranze ſchmücken?<lb/> O nein! <hi rendition="#g">mir</hi> nicht gebühret ſolch’ Beglücken.<lb/> Wie du mir haſt bekannt, in dieſen Gauen<lb/> Herrſcht deine Mutter. Sollte ich vertrauen,<lb/> Daß du, der Herzogsſohn, ſich ſein Gemahl<lb/> Erwähl’ aus dunklen Waldes ſtillem Thal?</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Frei bin ich, glaub’ es. Du, nur du allein<lb/> Sollſt die Gefährtin meines Lebens ſein.<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [108/0114]
und ſchlaf’ zur Abwechslung ein halbes Stünd’l
in meinem Kammerl. [Ab in die Hütte.]
Albert (zu Elsbeth.)
Gott grüße dich! heut iſt’s das letzte Mal,
Daß ich dir nahe hier im Waldesthal.
Elsbeth.
Das letzte Mal? Ach, wie mag mir geſcheh’n?
Dich, Theuren, ſoll ich nimmer wieder ſehen?!
Albert.
Nicht treulos bin ich. Nein! es kam die Stunde,
Jn der ich heim dich führ’ zum heiligen Bunde.
Elsbeth.
O liebe Seele! Mich, die arme Maid
Soll zieren nun das bräutliche Geſchmeid?
Du willſt mich mit dem Blumenkranze ſchmücken?
O nein! mir nicht gebühret ſolch’ Beglücken.
Wie du mir haſt bekannt, in dieſen Gauen
Herrſcht deine Mutter. Sollte ich vertrauen,
Daß du, der Herzogsſohn, ſich ſein Gemahl
Erwähl’ aus dunklen Waldes ſtillem Thal?
Albert.
Frei bin ich, glaub’ es. Du, nur du allein
Sollſt die Gefährtin meines Lebens ſein.
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