Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Grethl und Hansl. O weh, o weh! Da laufen wir wieder fort. Katharine. Das würde euch nichts mehr helfen; denn zu dieser Stunde kömmt der Herr Professor von seinem Spaziergange gewöhnlich nach Haus und da könntet ihr ihm gerade in den Weg laufen und ihr wäret dann verloren. Jch bin aber eine mitleidige Seele, bleibt also da, ich will euch was zu essen geben, und dann verstecken; während der Herr Professor sein Mittagsschläfchen macht, könnt ihr still wieder aus dem Hause kommen. Also schnell herein! Grethl. Wir bitten gar schön, gute Frau! Hansl. Gebt uns was und nachher helft uns wieder hinaus. (Alle in's Haus hinein.) (Professor Fleischmann tritt auf.) (Auf seinem Hut steckt ein großer Schmetterling.) Fleischmann (deklamirt.) Süße, heilige Natur, Laß mich geh'n auf deiner Spur; Meine heutige Promenade War doch einigermassen fade; Grethl und Hansl. O weh, o weh! Da laufen wir wieder fort. Katharine. Das würde euch nichts mehr helfen; denn zu dieſer Stunde kömmt der Herr Profeſſor von ſeinem Spaziergange gewöhnlich nach Haus und da könntet ihr ihm gerade in den Weg laufen und ihr wäret dann verloren. Jch bin aber eine mitleidige Seele, bleibt alſo da, ich will euch was zu eſſen geben, und dann verſtecken; während der Herr Profeſſor ſein Mittagsſchläfchen macht, könnt ihr ſtill wieder aus dem Hauſe kommen. Alſo ſchnell herein! Grethl. Wir bitten gar ſchön, gute Frau! Hansl. Gebt uns was und nachher helft uns wieder hinaus. (Alle in’s Haus hinein.) (Profeſſor Fleiſchmann tritt auf.) (Auf ſeinem Hut ſteckt ein großer Schmetterling.) Fleiſchmann (deklamirt.) Süße, heilige Natur, Laß mich geh’n auf deiner Spur; Meine heutige Promenade War doch einigermaſſen fade; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0017" n="13"/> <sp who="#GRETHEL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl und Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O weh, o weh! Da laufen wir wieder fort.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Katharine.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das würde euch nichts mehr helfen; denn zu<lb/> dieſer Stunde kömmt der Herr Profeſſor von ſeinem<lb/> Spaziergange gewöhnlich nach Haus und da könntet<lb/> ihr ihm gerade in den Weg laufen und ihr wäret<lb/> dann verloren. Jch bin aber eine mitleidige Seele,<lb/> bleibt alſo da, ich will euch was zu eſſen geben,<lb/> und dann verſtecken; während der Herr Profeſſor<lb/> ſein Mittagsſchläfchen macht, könnt ihr ſtill wieder<lb/> aus dem Hauſe kommen. Alſo ſchnell herein!</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETHEL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wir bitten gar ſchön, gute Frau!</p> </sp><lb/> <sp who="#HANSL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Gebt uns was und nachher helft uns wieder<lb/> hinaus.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Alle in’s Haus hinein.)<lb/> (Profeſſor Fleiſchmann tritt auf.)<lb/> (Auf ſeinem Hut ſteckt ein großer Schmetterling.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#FLE"> <speaker> <hi rendition="#b">Fleiſchmann</hi> </speaker> <stage>(deklamirt.)</stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Süße, heilige Natur,</l><lb/> <l>Laß mich geh’n auf deiner Spur;</l><lb/> <l>Meine heutige Promenade</l><lb/> <l>War doch einigermaſſen fade;</l><lb/> </lg> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0017]
Grethl und Hansl.
O weh, o weh! Da laufen wir wieder fort.
Katharine.
Das würde euch nichts mehr helfen; denn zu
dieſer Stunde kömmt der Herr Profeſſor von ſeinem
Spaziergange gewöhnlich nach Haus und da könntet
ihr ihm gerade in den Weg laufen und ihr wäret
dann verloren. Jch bin aber eine mitleidige Seele,
bleibt alſo da, ich will euch was zu eſſen geben,
und dann verſtecken; während der Herr Profeſſor
ſein Mittagsſchläfchen macht, könnt ihr ſtill wieder
aus dem Hauſe kommen. Alſo ſchnell herein!
Grethl.
Wir bitten gar ſchön, gute Frau!
Hansl.
Gebt uns was und nachher helft uns wieder
hinaus.
(Alle in’s Haus hinein.)
(Profeſſor Fleiſchmann tritt auf.)
(Auf ſeinem Hut ſteckt ein großer Schmetterling.)
Fleiſchmann (deklamirt.)
Süße, heilige Natur,
Laß mich geh’n auf deiner Spur;
Meine heutige Promenade
War doch einigermaſſen fade;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/17 |
Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/17>, abgerufen am 16.02.2025. |