Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861. Frau Werner. So sag' mir's auf! Ludwig. Ei, die bunten Schmetterlinge Sind doch rechte Flatterdinge; Weil von einer Blum' zur andern Flücht'gen Sinnes sie stets wandern, Schweben mit den Schimmerflügeln Jn den Wäldern, auf den Hügeln, Hier und dort wohl niedersinkend, Aus den Blumenkelchen trinkend, Nirgend aber lange weilen Sie, um wieder hin zu eilen Ueber Gärten, über Felder, Durch die Auen, durch die Wälder -- -- Frau Werner. Nun -- weiter! Aha, bei den letzten Verslein hinkt's. Ludwig. Nein, Mutter, 's hinkt nicht, ich muß mich nur besinnen -- -- Durch die Auen, durch die Wälder -- Also machen's auch die Buben, Die da laufen aus den Stuben, Frau Werner. So ſag’ mir’s auf! Ludwig. Ei, die bunten Schmetterlinge Sind doch rechte Flatterdinge; Weil von einer Blum’ zur andern Flücht’gen Sinnes ſie ſtets wandern, Schweben mit den Schimmerflügeln Jn den Wäldern, auf den Hügeln, Hier und dort wohl niederſinkend, Aus den Blumenkelchen trinkend, Nirgend aber lange weilen Sie, um wieder hin zu eilen Ueber Gärten, über Felder, Durch die Auen, durch die Wälder — — Frau Werner. Nun — weiter! Aha, bei den letzten Verslein hinkt’s. Ludwig. Nein, Mutter, ’s hinkt nicht, ich muß mich nur beſinnen — — Durch die Auen, durch die Wälder — Alſo machen’s auch die Buben, Die da laufen aus den Stuben, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0080" n="60"/> <sp who="#FWERNER"> <speaker> <hi rendition="#c">Frau Werner.</hi> </speaker><lb/> <p>So ſag’ mir’s auf!</p> </sp><lb/> <sp who="#LUD"> <speaker> <hi rendition="#c">Ludwig.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Ei, die bunten Schmetterlinge</l><lb/> <l>Sind doch rechte Flatterdinge;</l><lb/> <l>Weil von einer Blum’ zur andern</l><lb/> <l>Flücht’gen Sinnes ſie ſtets wandern,</l><lb/> <l>Schweben mit den Schimmerflügeln</l><lb/> <l>Jn den Wäldern, auf den Hügeln,</l><lb/> <l>Hier und dort wohl niederſinkend,</l><lb/> <l>Aus den Blumenkelchen trinkend,</l><lb/> <l>Nirgend aber lange weilen</l><lb/> <l>Sie, um wieder hin zu eilen</l><lb/> <l>Ueber Gärten, über Felder,</l><lb/> <l>Durch die Auen, durch die Wälder — —</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#FWERNER"> <speaker> <hi rendition="#c">Frau Werner.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun — weiter! Aha, bei den letzten Verslein<lb/> hinkt’s.</p> </sp><lb/> <sp who="#LUD"> <speaker> <hi rendition="#c">Ludwig.</hi> </speaker><lb/> <p>Nein, Mutter, ’s hinkt nicht, ich muß mich<lb/> nur beſinnen — —</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Durch die Auen, durch die Wälder —</l><lb/> <l>Alſo machen’s auch die Buben,</l><lb/> <l>Die da laufen aus den Stuben,</l><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [60/0080]
Frau Werner.
So ſag’ mir’s auf!
Ludwig.
Ei, die bunten Schmetterlinge
Sind doch rechte Flatterdinge;
Weil von einer Blum’ zur andern
Flücht’gen Sinnes ſie ſtets wandern,
Schweben mit den Schimmerflügeln
Jn den Wäldern, auf den Hügeln,
Hier und dort wohl niederſinkend,
Aus den Blumenkelchen trinkend,
Nirgend aber lange weilen
Sie, um wieder hin zu eilen
Ueber Gärten, über Felder,
Durch die Auen, durch die Wälder — —
Frau Werner.
Nun — weiter! Aha, bei den letzten Verslein
hinkt’s.
Ludwig.
Nein, Mutter, ’s hinkt nicht, ich muß mich
nur beſinnen — —
Durch die Auen, durch die Wälder —
Alſo machen’s auch die Buben,
Die da laufen aus den Stuben,
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