Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
finden, daß er schon an der Grenz steht mit 50000 Jtaliener und du mußt als Garibaldi einrucken. Casperl. Schlapperment, das ist nit übel! Jch komm als Barigaldi mit 50000 Jtaliener! Und nach- her quartir ich mich beim Bürgermeister selber ein und laß mir auftischen, was mir schmeckt, und du darfst mit mir essen und trinken. Spritzler. Nur klug und vorsichtig. Geh jetzt 'nüber in's Verhör und thu nur recht lamentabel; ich komm nacher schon zur rechten Zeit dazwischen mit meiner Depeschen. Casperl. Brav, so machen wir's! Schlipperment, das gibt en Hauptgaudi. Das ganze Stadtl muß allarmirt werden, wenn ich mit meinem Sabel komm. Spritzler. Aber italienisch mußt reden, sonst kennen's dich ja an der Sprach. Casperl. Das versteht sich. Gib Acht, was ich daher
finden, daß er ſchon an der Grenz ſteht mit 50000 Jtaliener und du mußt als Garibaldi einrucken. Casperl. Schlapperment, das iſt nit übel! Jch komm als Barigaldi mit 50000 Jtaliener! Und nach- her quartir ich mich beim Bürgermeiſter ſelber ein und laß mir auftiſchen, was mir ſchmeckt, und du darfſt mit mir eſſen und trinken. Spritzler. Nur klug und vorſichtig. Geh jetzt ’nüber in’s Verhör und thu nur recht lamentabel; ich komm nacher ſchon zur rechten Zeit dazwiſchen mit meiner Depeſchen. Casperl. Brav, ſo machen wir’s! Schlipperment, das gibt en Hauptgaudi. Das ganze Stadtl muß allarmirt werden, wenn ich mit meinem Sabel komm. Spritzler. Aber italieniſch mußt reden, ſonſt kennen’s dich ja an der Sprach. Casperl. Das verſteht ſich. Gib Acht, was ich daher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#SPR"> <p><pb facs="#f0315" n="295"/> finden, daß er ſchon an der Grenz ſteht mit 50000<lb/> Jtaliener und du mußt als Garibaldi einrucken.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASLA"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Schlapperment, das iſt nit übel! Jch komm<lb/> als Barigaldi mit 50000 Jtaliener! Und nach-<lb/> her quartir ich mich beim Bürgermeiſter ſelber ein<lb/> und laß mir auftiſchen, was mir ſchmeckt, und du<lb/> darfſt mit mir eſſen und trinken.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPR"> <speaker> <hi rendition="#c">Spritzler.</hi> </speaker><lb/> <p>Nur klug und vorſichtig. Geh jetzt ’nüber in’s<lb/> Verhör und thu nur recht lamentabel; ich komm<lb/> nacher ſchon zur rechten Zeit dazwiſchen mit meiner<lb/> Depeſchen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASLA"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Brav, ſo machen wir’s! Schlipperment, das<lb/> gibt en Hauptgaudi. Das ganze Stadtl muß<lb/> allarmirt werden, wenn ich mit meinem Sabel<lb/> komm.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPR"> <speaker> <hi rendition="#c">Spritzler.</hi> </speaker><lb/> <p>Aber italieniſch mußt reden, ſonſt kennen’s dich<lb/> ja an der Sprach.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASLA"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Das verſteht ſich. Gib Acht, was ich daher<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [295/0315]
finden, daß er ſchon an der Grenz ſteht mit 50000
Jtaliener und du mußt als Garibaldi einrucken.
Casperl.
Schlapperment, das iſt nit übel! Jch komm
als Barigaldi mit 50000 Jtaliener! Und nach-
her quartir ich mich beim Bürgermeiſter ſelber ein
und laß mir auftiſchen, was mir ſchmeckt, und du
darfſt mit mir eſſen und trinken.
Spritzler.
Nur klug und vorſichtig. Geh jetzt ’nüber in’s
Verhör und thu nur recht lamentabel; ich komm
nacher ſchon zur rechten Zeit dazwiſchen mit meiner
Depeſchen.
Casperl.
Brav, ſo machen wir’s! Schlipperment, das
gibt en Hauptgaudi. Das ganze Stadtl muß
allarmirt werden, wenn ich mit meinem Sabel
komm.
Spritzler.
Aber italieniſch mußt reden, ſonſt kennen’s dich
ja an der Sprach.
Casperl.
Das verſteht ſich. Gib Acht, was ich daher
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