Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861. Moschopulos. Mebon entferne Dich! (Mebon ab.) (zu Herbed.) Was suchst Du hier? Herbed. Mein gutes Recht. Moschopulos. Dein gutes Recht? und was ist's? Herbed. Allahbad's Krone und Seepter. Moschopulos. Nicht mehr als dieß? Wie bescheiden! Herbed. Und wenn ich auch nicht des durch Dich selbst gestürzten Königes Sohn wäre, so müßte ich schon um meiner Weisheit willen der Herrscher dieses Reiches sein. Moschopulos. Glaubst Du, daß Moschopulos auch dem wei- sesten der Erde seinen Thron überlassen würde? Die Macht ist das Recht und wer die Gewalt hat, weicht auch der Weisheit nicht. Herbed. Alle Gewalt und weltliche Macht schwindet; die Weisheit kehrt zu den Göttern. Moſchopulos. Mebon entferne Dich! (Mebon ab.) (zu Herbed.) Was ſuchſt Du hier? Herbed. Mein gutes Recht. Moſchopulos. Dein gutes Recht? und was iſt’s? Herbed. Allahbad’s Krone und Seepter. Moſchopulos. Nicht mehr als dieß? Wie beſcheiden! Herbed. Und wenn ich auch nicht des durch Dich ſelbſt geſtürzten Königes Sohn wäre, ſo müßte ich ſchon um meiner Weisheit willen der Herrſcher dieſes Reiches ſein. Moſchopulos. Glaubſt Du, daß Moſchopulos auch dem wei- ſeſten der Erde ſeinen Thron überlaſſen würde? Die Macht iſt das Recht und wer die Gewalt hat, weicht auch der Weisheit nicht. Herbed. Alle Gewalt und weltliche Macht ſchwindet; die Weisheit kehrt zu den Göttern. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0274" n="254"/> <sp who="#MOSCH"> <speaker> <hi rendition="#c">Moſchopulos.</hi> </speaker><lb/> <p>Mebon entferne Dich!</p> <stage>(Mebon ab.)</stage><lb/> <stage>(zu Herbed.)</stage> <p>Was ſuchſt Du hier?</p> </sp><lb/> <sp who="#HERBED"> <speaker> <hi rendition="#c">Herbed.</hi> </speaker><lb/> <p>Mein gutes Recht.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOSCH"> <speaker> <hi rendition="#c">Moſchopulos.</hi> </speaker><lb/> <p>Dein gutes Recht? und was iſt’s?</p> </sp><lb/> <sp who="#HERBED"> <speaker> <hi rendition="#c">Herbed.</hi> </speaker><lb/> <p>Allahbad’s Krone und Seepter.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOSCH"> <speaker> <hi rendition="#c">Moſchopulos.</hi> </speaker><lb/> <p>Nicht mehr als dieß? Wie beſcheiden!</p> </sp><lb/> <sp who="#HERBED"> <speaker> <hi rendition="#c">Herbed.</hi> </speaker><lb/> <p>Und wenn ich auch nicht des durch Dich ſelbſt<lb/> geſtürzten Königes Sohn wäre, ſo müßte ich ſchon<lb/> um meiner Weisheit willen der Herrſcher dieſes<lb/> Reiches ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOSCH"> <speaker> <hi rendition="#c">Moſchopulos.</hi> </speaker><lb/> <p>Glaubſt Du, daß Moſchopulos auch dem wei-<lb/> ſeſten der Erde ſeinen Thron überlaſſen würde?<lb/> Die <hi rendition="#g">Macht</hi> iſt das Recht und wer die <hi rendition="#g">Gewalt</hi><lb/> hat, weicht auch der Weisheit nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#HERBED"> <speaker> <hi rendition="#c">Herbed.</hi> </speaker><lb/> <p>Alle Gewalt und weltliche Macht ſchwindet;<lb/> die Weisheit kehrt zu den Göttern.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [254/0274]
Moſchopulos.
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Herbed.
Allahbad’s Krone und Seepter.
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Herbed.
Und wenn ich auch nicht des durch Dich ſelbſt
geſtürzten Königes Sohn wäre, ſo müßte ich ſchon
um meiner Weisheit willen der Herrſcher dieſes
Reiches ſein.
Moſchopulos.
Glaubſt Du, daß Moſchopulos auch dem wei-
ſeſten der Erde ſeinen Thron überlaſſen würde?
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Alle Gewalt und weltliche Macht ſchwindet;
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/274>, abgerufen am 27.07.2024. |