Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861. Herbed. Zurück, ihr Sklaven, berührt mich nicht! Mebon. Fort mit Dir! Herbed. Wenn ich denn der Gewalt weichen muß, so führt mich zu Moschopulos. Mebon. Feßelt ihn! (Die Wache bindet ihm die Hände. Alle ab in den Pallast.) Casperl (ein paar Stiefel tragend, tritt auf). Jetzt bin ich schon im Voraus überzogen, daß das ganze Publicus ungeheuer verwondert ist, weil ich mich hier unter die Jndianer befind. Aber trotz aller Täuschung, trotz aller Unharschweinlich- keit, meine Herren und Damen, es ist doch so. Das Mißgeschick -- nicht das Geschick einer Miß (denn ich bin keine) -- hat mich in diese alte Gegend verschlagen, ich weiß gar nit wie? Das heißt: ich weiß schon wie? und das will ich Jhnen gleich verzählen, wenn's auch e bißl langweilig 'raus kommt. Von Geburt war ich nehmlich gar Nix, als der Casperl Larifari; allein allmählig Herbed. Zurück, ihr Sklaven, berührt mich nicht! Mebon. Fort mit Dir! Herbed. Wenn ich denn der Gewalt weichen muß, ſo führt mich zu Moſchopulos. Mebon. Feßelt ihn! (Die Wache bindet ihm die Hände. Alle ab in den Pallaſt.) Casperl (ein paar Stiefel tragend, tritt auf). Jetzt bin ich ſchon im Voraus überzogen, daß das ganze Publicus ungeheuer verwondert iſt, weil ich mich hier unter die Jndianer befind. Aber trotz aller Täuſchung, trotz aller Unharſchweinlich- keit, meine Herren und Damen, es iſt doch ſo. Das Mißgeſchick — nicht das Geſchick einer Miß (denn ich bin keine) — hat mich in dieſe alte Gegend verſchlagen, ich weiß gar nit wie? Das heißt: ich weiß ſchon wie? und das will ich Jhnen gleich verzählen, wenn’s auch e bißl langweilig ’raus kommt. Von Geburt war ich nehmlich gar Nix, als der Casperl Larifari; allein allmählig <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0266" n="246"/> <sp who="#HERBED"> <speaker> <hi rendition="#c">Herbed.</hi> </speaker><lb/> <p>Zurück, ihr Sklaven, berührt mich nicht!</p> </sp><lb/> <sp who="#MEB"> <speaker> <hi rendition="#c">Mebon.</hi> </speaker><lb/> <p>Fort mit Dir!</p> </sp><lb/> <sp who="#HERBED"> <speaker> <hi rendition="#c">Herbed.</hi> </speaker><lb/> <p>Wenn ich denn der Gewalt weichen muß, ſo<lb/> führt mich zu Moſchopulos.</p> </sp><lb/> <sp who="#MEB"> <speaker> <hi rendition="#c">Mebon.</hi> </speaker><lb/> <p>Feßelt ihn!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Die Wache bindet ihm die Hände. Alle ab in den Pallaſt.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASL"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl</hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(ein paar Stiefel tragend, tritt auf).</hi> </stage><lb/> <p>Jetzt bin ich ſchon im Voraus überzogen, daß<lb/> das ganze Publicus ungeheuer verwondert iſt, weil<lb/><hi rendition="#g">ich</hi> mich hier unter die Jndianer befind. Aber<lb/> trotz aller Täuſchung, trotz aller Unharſchweinlich-<lb/> keit, meine Herren und Damen, es iſt <hi rendition="#g">doch</hi> ſo.<lb/> Das Mißgeſchick — nicht das Geſchick einer Miß<lb/> (denn ich bin keine) — hat mich in dieſe alte<lb/> Gegend verſchlagen, ich weiß gar nit wie? Das<lb/> heißt: ich weiß ſchon wie? und das will ich Jhnen<lb/> gleich verzählen, wenn’s auch e bißl langweilig<lb/> ’raus kommt. Von Geburt war ich nehmlich gar<lb/> Nix, als der Casperl Larifari; allein allmählig<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0266]
Herbed.
Zurück, ihr Sklaven, berührt mich nicht!
Mebon.
Fort mit Dir!
Herbed.
Wenn ich denn der Gewalt weichen muß, ſo
führt mich zu Moſchopulos.
Mebon.
Feßelt ihn!
(Die Wache bindet ihm die Hände. Alle ab in den Pallaſt.)
Casperl
(ein paar Stiefel tragend, tritt auf).
Jetzt bin ich ſchon im Voraus überzogen, daß
das ganze Publicus ungeheuer verwondert iſt, weil
ich mich hier unter die Jndianer befind. Aber
trotz aller Täuſchung, trotz aller Unharſchweinlich-
keit, meine Herren und Damen, es iſt doch ſo.
Das Mißgeſchick — nicht das Geſchick einer Miß
(denn ich bin keine) — hat mich in dieſe alte
Gegend verſchlagen, ich weiß gar nit wie? Das
heißt: ich weiß ſchon wie? und das will ich Jhnen
gleich verzählen, wenn’s auch e bißl langweilig
’raus kommt. Von Geburt war ich nehmlich gar
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/266>, abgerufen am 27.07.2024. |