Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861. Emma. Wie so, liebe Mutter? Rosalinde. Es ist bekannt, daß die Tauben, losgelassen von einem ihnen bekannten Orte zum anderen fliegen. Vielleicht fliegt sie in ihre alte Heimath nach Fal- kenburg zurück. Emma. O, wär' es so! Jch könnte ihr ein Brieflein an den Hals befestigen, welches die Warnung enthielte. Rosalinde. Recht, liebe Emma, also thu's. Schreibe rasch ein Zettelchen und laße das Täublein fliegen. Emma. So schnell als möglich soll's geschehen und wenn das Thier hoch in Lüften schwebt, wird es wohl bald seiner lieben ehemaligen Herrin, meiner guten Agnes zufliegen; und eine Taube fliegt in kurzer Zeit hinüber. Rosalinde. So kann die Warnung noch rechtzeitig an- kommen. Gott schütze unser Unternehmen. (Beide ab.) Emma. Wie ſo, liebe Mutter? Roſalinde. Es iſt bekannt, daß die Tauben, losgelaſſen von einem ihnen bekannten Orte zum anderen fliegen. Vielleicht fliegt ſie in ihre alte Heimath nach Fal- kenburg zurück. Emma. O, wär’ es ſo! Jch könnte ihr ein Brieflein an den Hals befeſtigen, welches die Warnung enthielte. Roſalinde. Recht, liebe Emma, alſo thu’s. Schreibe raſch ein Zettelchen und laße das Täublein fliegen. Emma. So ſchnell als möglich ſoll’s geſchehen und wenn das Thier hoch in Lüften ſchwebt, wird es wohl bald ſeiner lieben ehemaligen Herrin, meiner guten Agnes zufliegen; und eine Taube fliegt in kurzer Zeit hinüber. Roſalinde. So kann die Warnung noch rechtzeitig an- kommen. Gott ſchütze unſer Unternehmen. (Beide ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0164" n="144"/> <sp who="#EMM"> <speaker> <hi rendition="#c">Emma.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie ſo, liebe Mutter?</p> </sp><lb/> <sp who="#ROSAP"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſalinde.</hi> </speaker><lb/> <p>Es iſt bekannt, daß die Tauben, losgelaſſen von<lb/> einem ihnen bekannten Orte zum anderen fliegen.<lb/> Vielleicht fliegt ſie in ihre alte Heimath nach Fal-<lb/> kenburg zurück.</p> </sp><lb/> <sp who="#EMM"> <speaker> <hi rendition="#c">Emma.</hi> </speaker><lb/> <p>O, wär’ es ſo! Jch könnte ihr ein Brieflein an<lb/> den Hals befeſtigen, welches die Warnung enthielte.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROSAP"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſalinde.</hi> </speaker><lb/> <p>Recht, liebe Emma, <hi rendition="#g">alſo</hi> thu’s. Schreibe raſch<lb/> ein Zettelchen und laße das Täublein fliegen.</p> </sp><lb/> <sp who="#EMM"> <speaker> <hi rendition="#c">Emma.</hi> </speaker><lb/> <p>So ſchnell als möglich ſoll’s geſchehen und<lb/> wenn das Thier hoch in Lüften ſchwebt, wird es<lb/> wohl bald ſeiner lieben ehemaligen Herrin, meiner<lb/> guten Agnes zufliegen; und eine Taube fliegt in<lb/> kurzer Zeit hinüber.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROSAP"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſalinde.</hi> </speaker><lb/> <p>So kann die Warnung noch rechtzeitig an-<lb/> kommen. Gott ſchütze unſer Unternehmen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(Beide ab.)</hi> </stage> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0164]
Emma.
Wie ſo, liebe Mutter?
Roſalinde.
Es iſt bekannt, daß die Tauben, losgelaſſen von
einem ihnen bekannten Orte zum anderen fliegen.
Vielleicht fliegt ſie in ihre alte Heimath nach Fal-
kenburg zurück.
Emma.
O, wär’ es ſo! Jch könnte ihr ein Brieflein an
den Hals befeſtigen, welches die Warnung enthielte.
Roſalinde.
Recht, liebe Emma, alſo thu’s. Schreibe raſch
ein Zettelchen und laße das Täublein fliegen.
Emma.
So ſchnell als möglich ſoll’s geſchehen und
wenn das Thier hoch in Lüften ſchwebt, wird es
wohl bald ſeiner lieben ehemaligen Herrin, meiner
guten Agnes zufliegen; und eine Taube fliegt in
kurzer Zeit hinüber.
Roſalinde.
So kann die Warnung noch rechtzeitig an-
kommen. Gott ſchütze unſer Unternehmen.
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