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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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stens eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass mit dem Sprach-
gebiet die Verbreitung der Rasse proportional ist. Das ist
jedoch nur ein Nothbehelf, wir können nicht genau weder
die stattgehabten Vermischungen mit anderen Rassen con-
troliren, noch die Verschiebungen durch die in diesen
Mischungen ungleichartig auf die einzelnen Bestandtheile
einwirkende natürliche Auslese bestimmen, noch auch
wissen, wie weit sich die Sprache der Westarier auf andere
unterworfene Rassen einfach ausgedehnt hat, oder West-
arier andere Sprachen angenommen haben. Trotzdem
dürfte die Zahl der eine west-arische Sprache als Mutter-
sprache redenden Weissen ein ungefähres Bild der Ver-
breitung der west-arischen Rasse selbst abgeben. Bei den
Ostariern, den Hindus, Iranern etc. sind die Verhältnisse
in dieser Beziehung noch unsicherer, so dass ich auf ihre
Hineinziehung verzichten will.

Europa, das nach Mulhall vor dem 15. Jahrhundert
nie die Zahl von 50 Millionen erreichte, zählte 1866 etwa
283,9 Millionen, 1880 schon 327 1890 362 Millionen Ein-
wohner trotz seiner grossen Auswanderung. Von dieser
ganzen Ziffer waren 1860/61, nach Böckh nur 6,8 % nicht
Westarier, 1890 7,2 %. Daraus folgen als absolute Zahlen
für die Arier in Europa für 1860/61 etwa 268,6 Millionen,
im Jahre 1890 etwa 336,5 Millionen.

In Amerika wohnen jetzt etwa 60 % Arier, und zwar
so gut wie ausschliesslich Germanen und Romanen, und
40 % Nicht-Arier: Indianer, Neger und Mischlinge, von denen
die Idianer absolut abnehmen, und die Neger und Misch-
linge sich nicht so sark vermehren als die Weissen, so dass
der Haupttheil der Bevölkerungszunahme Amerikas auf die
Arier zu setzen ist.

Amerika hatte um 1860 etwa 71,5 Millionen Ein-
wohner, um 1890 dagegen 123 Millionen, von denen

75 Millionen als Arier
7 " " Indianer

stens eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass mit dem Sprach-
gebiet die Verbreitung der Rasse proportional ist. Das ist
jedoch nur ein Nothbehelf, wir können nicht genau weder
die stattgehabten Vermischungen mit anderen Rassen con-
troliren, noch die Verschiebungen durch die in diesen
Mischungen ungleichartig auf die einzelnen Bestandtheile
einwirkende natürliche Auslese bestimmen, noch auch
wissen, wie weit sich die Sprache der Westarier auf andere
unterworfene Rassen einfach ausgedehnt hat, oder West-
arier andere Sprachen angenommen haben. Trotzdem
dürfte die Zahl der eine west-arische Sprache als Mutter-
sprache redenden Weissen ein ungefähres Bild der Ver-
breitung der west-arischen Rasse selbst abgeben. Bei den
Ostariern, den Hindus, Iranern etc. sind die Verhältnisse
in dieser Beziehung noch unsicherer, so dass ich auf ihre
Hineinziehung verzichten will.

Europa, das nach Mulhall vor dem 15. Jahrhundert
nie die Zahl von 50 Millionen erreichte, zählte 1866 etwa
283,9 Millionen, 1880 schon 327 1890 362 Millionen Ein-
wohner trotz seiner grossen Auswanderung. Von dieser
ganzen Ziffer waren 1860/61, nach Böckh nur 6,8 % nicht
Westarier, 1890 7,2 %. Daraus folgen als absolute Zahlen
für die Arier in Europa für 1860/61 etwa 268,6 Millionen,
im Jahre 1890 etwa 336,5 Millionen.

In Amerika wohnen jetzt etwa 60 % Arier, und zwar
so gut wie ausschliesslich Germanen und Romanen, und
40 % Nicht-Arier: Indianer, Neger und Mischlinge, von denen
die Idianer absolut abnehmen, und die Neger und Misch-
linge sich nicht so sark vermehren als die Weissen, so dass
der Haupttheil der Bevölkerungszunahme Amerikas auf die
Arier zu setzen ist.

Amerika hatte um 1860 etwa 71,5 Millionen Ein-
wohner, um 1890 dagegen 123 Millionen, von denen

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[79/0099] stens eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass mit dem Sprach- gebiet die Verbreitung der Rasse proportional ist. Das ist jedoch nur ein Nothbehelf, wir können nicht genau weder die stattgehabten Vermischungen mit anderen Rassen con- troliren, noch die Verschiebungen durch die in diesen Mischungen ungleichartig auf die einzelnen Bestandtheile einwirkende natürliche Auslese bestimmen, noch auch wissen, wie weit sich die Sprache der Westarier auf andere unterworfene Rassen einfach ausgedehnt hat, oder West- arier andere Sprachen angenommen haben. Trotzdem dürfte die Zahl der eine west-arische Sprache als Mutter- sprache redenden Weissen ein ungefähres Bild der Ver- breitung der west-arischen Rasse selbst abgeben. Bei den Ostariern, den Hindus, Iranern etc. sind die Verhältnisse in dieser Beziehung noch unsicherer, so dass ich auf ihre Hineinziehung verzichten will. Europa, das nach Mulhall vor dem 15. Jahrhundert nie die Zahl von 50 Millionen erreichte, zählte 1866 etwa 283,9 Millionen, 1880 schon 327 1890 362 Millionen Ein- wohner trotz seiner grossen Auswanderung. Von dieser ganzen Ziffer waren 1860/61, nach Böckh nur 6,8 % nicht Westarier, 1890 7,2 %. Daraus folgen als absolute Zahlen für die Arier in Europa für 1860/61 etwa 268,6 Millionen, im Jahre 1890 etwa 336,5 Millionen. In Amerika wohnen jetzt etwa 60 % Arier, und zwar so gut wie ausschliesslich Germanen und Romanen, und 40 % Nicht-Arier: Indianer, Neger und Mischlinge, von denen die Idianer absolut abnehmen, und die Neger und Misch- linge sich nicht so sark vermehren als die Weissen, so dass der Haupttheil der Bevölkerungszunahme Amerikas auf die Arier zu setzen ist. Amerika hatte um 1860 etwa 71,5 Millionen Ein- wohner, um 1890 dagegen 123 Millionen, von denen 75 Millionen als Arier 7 „ „ Indianer

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/99>, abgerufen am 24.11.2024.