Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.bestimmte Zwischenräume zwischen die Geburten legt, für Der Boden des Selectionsprincips ist damit nicht ver- Der ganze Artprocess kann ohnedies vollkommen an Dass sogar in der Natur die Ausbildung von be- bestimmte Zwischenräume zwischen die Geburten legt, für Der Boden des Selectionsprincips ist damit nicht ver- Der ganze Artprocess kann ohnedies vollkommen an Dass sogar in der Natur die Ausbildung von be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0251" n="231"/> bestimmte Zwischenräume zwischen die Geburten legt, für<lb/> zweckentsprechende Ernährung der Eltern sorgt u. s. w.,<lb/> besteht darin, von den gesammten produzirten Geschlechts-<lb/> zellen nur einzelne wenige, deren Tüchtigkeit wir irgendwie<lb/> erschlossen oder bewirkt haben, zur Begattung auszuwählen<lb/> und andere durch einfache Abscheidung zu Grunde gehen<lb/> zu lassen. Die Fortpflanzungshygiene ist die Lehre von<lb/> der Beeinflussung der Variation der Keimzellen und ihrer<lb/> künstlichen Auslese, und unsere Lösung des Conflicts der<lb/> nonselectorischen mit den rassenhygienischen Forderungen<lb/> ist — was den Factor der Selection anlangt — nichts<lb/> weiter, als ein Verschieben der Auslese und Ausjäte von<lb/> den Menschen auf die Zellen, aus denen sie hervorgehen,<lb/> also eine künstliche Auslese der Keimzellen.</p><lb/> <p>Der Boden des Selectionsprincips ist damit nicht ver-<lb/> lassen.</p><lb/> <p>Der ganze Artprocess kann ohnedies vollkommen an<lb/> den Keimzellen durchgeführt werden. Die Keimdrüsen der<lb/> erhaltenen reifen Individuen einer Art produziren eine Menge<lb/> von Keimzellen, die alle etwas von einander unterschieden<lb/> sind — Variation. Von diesen Keimzellen werden, abge-<lb/> sehen von der nonselectorischen Vernichtung, überwiegend<lb/> die meisten vor, noch andere nach ihrer Vereinigung mit<lb/> einander zu Individuen durch selectorische Schädlichkeiten<lb/> ausgejätet — Auslese. Der übrigbleibende, ausgelesene Rest<lb/> hat die Tendenz, seine guten Qualitäten auf die von ihm durch<lb/> ausgewachsene Individuen hindurch wieder neu erzeugten<lb/> Keimzellen zu übertragen — Vererbung. Unser ganzes Ein-<lb/> greifen in diesen Process besteht in nichts weiter, als die<lb/> Ausjäte der Keimzellen vor ihrer Vereinigung mit einander<lb/> zu verstärken auf Kosten der Ausjäte der Keimzellen <hi rendition="#g">nach</hi><lb/> ihrer Vereinigung mit einander und ihrem weiteren Aus-<lb/> wachsen zu Individuen.</p><lb/> <p>Dass sogar in der Natur die Ausbildung von be-<lb/> stimmten Eigenschaften oder Graden von Eigenschaften<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0251]
bestimmte Zwischenräume zwischen die Geburten legt, für
zweckentsprechende Ernährung der Eltern sorgt u. s. w.,
besteht darin, von den gesammten produzirten Geschlechts-
zellen nur einzelne wenige, deren Tüchtigkeit wir irgendwie
erschlossen oder bewirkt haben, zur Begattung auszuwählen
und andere durch einfache Abscheidung zu Grunde gehen
zu lassen. Die Fortpflanzungshygiene ist die Lehre von
der Beeinflussung der Variation der Keimzellen und ihrer
künstlichen Auslese, und unsere Lösung des Conflicts der
nonselectorischen mit den rassenhygienischen Forderungen
ist — was den Factor der Selection anlangt — nichts
weiter, als ein Verschieben der Auslese und Ausjäte von
den Menschen auf die Zellen, aus denen sie hervorgehen,
also eine künstliche Auslese der Keimzellen.
Der Boden des Selectionsprincips ist damit nicht ver-
lassen.
Der ganze Artprocess kann ohnedies vollkommen an
den Keimzellen durchgeführt werden. Die Keimdrüsen der
erhaltenen reifen Individuen einer Art produziren eine Menge
von Keimzellen, die alle etwas von einander unterschieden
sind — Variation. Von diesen Keimzellen werden, abge-
sehen von der nonselectorischen Vernichtung, überwiegend
die meisten vor, noch andere nach ihrer Vereinigung mit
einander zu Individuen durch selectorische Schädlichkeiten
ausgejätet — Auslese. Der übrigbleibende, ausgelesene Rest
hat die Tendenz, seine guten Qualitäten auf die von ihm durch
ausgewachsene Individuen hindurch wieder neu erzeugten
Keimzellen zu übertragen — Vererbung. Unser ganzes Ein-
greifen in diesen Process besteht in nichts weiter, als die
Ausjäte der Keimzellen vor ihrer Vereinigung mit einander
zu verstärken auf Kosten der Ausjäte der Keimzellen nach
ihrer Vereinigung mit einander und ihrem weiteren Aus-
wachsen zu Individuen.
Dass sogar in der Natur die Ausbildung von be-
stimmten Eigenschaften oder Graden von Eigenschaften
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