jahrhunderten gegenüberstehen, als Hauptgrund eine Er- leichterung der Gesammtheit der selectorischen und nonse- lectorischen Einwirkungen anzunehmen.
Der bekannte Statistiker Kolb*) führt in Bezug auf die Veränderung der mittleren Lebensdauer Folgendes aus: "Gleichwohl lassen die nachstehenden wie die obigen Rech- nungsergebnisse, mögen sie auch im Einzelnen mehr oder minder unsicher sein, wenigstens im Allgemeinen, im Gro- ssen und Ganzen, die Richtung erkennen, in der eine Aen- derung stattfand. Sie zeigen, dass, wenn auch das Lebens- alter der Greise dermalen kein höheres sein mag, als es vor Jahrtausenden gewesen, jedenfalls eine weit grössere Verhältnisszahl der Geborenen das mittlere und das Greisen- alter erreicht.
Auf Grundlage der Rechnungen englischer Tontinen- gesellschaften ermittelte Finlaison die wahrscheinliche künf- tige Lebensdauer folgendermassen:
[Tabelle]
Am auffallendsten zeigt sich der Unterschied in den zwei ersten Lebensjahren." Kolb berechnet, dass in Lon- don die Sterblichkeit für die beiden ersten Lebensjahre im Anfang des 19. Jahrhunderts nur ein Drittel von der Sterb- lichkeit derselben Lebensjahre im Anfange des 18. Jahr- hunderts betrug.
*) Culturgeschichte des Menschen. III. Aufl. Leipzig 1885. S. 35.
jahrhunderten gegenüberstehen, als Hauptgrund eine Er- leichterung der Gesammtheit der selectorischen und nonse- lectorischen Einwirkungen anzunehmen.
Der bekannte Statistiker Kolb*) führt in Bezug auf die Veränderung der mittleren Lebensdauer Folgendes aus: „Gleichwohl lassen die nachstehenden wie die obigen Rech- nungsergebnisse, mögen sie auch im Einzelnen mehr oder minder unsicher sein, wenigstens im Allgemeinen, im Gro- ssen und Ganzen, die Richtung erkennen, in der eine Aen- derung stattfand. Sie zeigen, dass, wenn auch das Lebens- alter der Greise dermalen kein höheres sein mag, als es vor Jahrtausenden gewesen, jedenfalls eine weit grössere Verhältnisszahl der Geborenen das mittlere und das Greisen- alter erreicht.
Auf Grundlage der Rechnungen englischer Tontinen- gesellschaften ermittelte Finlaison die wahrscheinliche künf- tige Lebensdauer folgendermassen:
[Tabelle]
Am auffallendsten zeigt sich der Unterschied in den zwei ersten Lebensjahren.“ Kolb berechnet, dass in Lon- don die Sterblichkeit für die beiden ersten Lebensjahre im Anfang des 19. Jahrhunderts nur ein Drittel von der Sterb- lichkeit derselben Lebensjahre im Anfange des 18. Jahr- hunderts betrug.
*) Culturgeschichte des Menschen. III. Aufl. Leipzig 1885. S. 35.
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jahrhunderten gegenüberstehen, als Hauptgrund eine Er-
leichterung der Gesammtheit der selectorischen und nonse-
lectorischen Einwirkungen anzunehmen.
Der bekannte Statistiker Kolb *) führt in Bezug auf
die Veränderung der mittleren Lebensdauer Folgendes aus:
„Gleichwohl lassen die nachstehenden wie die obigen Rech-
nungsergebnisse, mögen sie auch im Einzelnen mehr oder
minder unsicher sein, wenigstens im Allgemeinen, im Gro-
ssen und Ganzen, die Richtung erkennen, in der eine Aen-
derung stattfand. Sie zeigen, dass, wenn auch das Lebens-
alter der Greise dermalen kein höheres sein mag, als es
vor Jahrtausenden gewesen, jedenfalls eine weit grössere
Verhältnisszahl der Geborenen das mittlere und das Greisen-
alter erreicht.
Auf Grundlage der Rechnungen englischer Tontinen-
gesellschaften ermittelte Finlaison die wahrscheinliche künf-
tige Lebensdauer folgendermassen:
Am auffallendsten zeigt sich der Unterschied in den
zwei ersten Lebensjahren.“ Kolb berechnet, dass in Lon-
don die Sterblichkeit für die beiden ersten Lebensjahre im
Anfang des 19. Jahrhunderts nur ein Drittel von der Sterb-
lichkeit derselben Lebensjahre im Anfange des 18. Jahr-
hunderts betrug.
*) Culturgeschichte des Menschen. III. Aufl. Leipzig 1885. S. 35.
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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/142>, abgerufen am 23.07.2024.
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