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Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826.

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"O greuliche Brut!" Frau Salome sprach's, mit manchem
Da Capo von Weh mir!
Du hebe den Schatz, so befahl sie zuletzt, mir helfe der lei-
dige Satan!
Sie verschwand und es wich der Nachtflor schon, tief sanken
zu Thale die Nebel,
Aber ich ließ nach Arkadien mich einschreiben im Göttinger
Posthaus.
Zwar ward ich dafür vom Postpersonal, als tollhauswürdig,
verspottet;
Doch dacht' ich, es scheint ein vorzüglicher Mann stets lä-
cherlich nüchternen Gecken.
Damon.
So kamst du hieher?
Schmuhl.
So kam ich hieher; doch nicht ohn' alle Beschwerde:
Denn in Oestreich ließ mich Niemand durch, im Wahn, ich
hülfe den Griechen;
Ich sprach, nicht gilt's mir Gefecht noch Kampf, mir gilt's
nur leidigen Mammon;
Doch glaubten sie fest, ich wollte dahier mein Blut ver-
spritzen der Freiheit.
Nun [h]ilf mir, o Freund, zu erbeuten den Schatz, und das
Uebrige laß mich behalten!
Damon.
Das findet sich, Freund! Wir ziehen uns leicht durch List
aus dieser Geschichte.
Doch laß uns hinein ins Tafelgemach, auf Leipzigs oder
auf Gottscheds
„O greuliche Brut!“ Frau Salome ſprach's, mit manchem
Da Capo von Weh mir!
Du hebe den Schatz, ſo befahl ſie zuletzt, mir helfe der lei-
dige Satan!
Sie verſchwand und es wich der Nachtflor ſchon, tief ſanken
zu Thale die Nebel,
Aber ich ließ nach Arkadien mich einſchreiben im Goͤttinger
Poſthaus.
Zwar ward ich dafuͤr vom Poſtperſonal, als tollhauswuͤrdig,
verſpottet;
Doch dacht' ich, es ſcheint ein vorzuͤglicher Mann ſtets laͤ-
cherlich nuͤchternen Gecken.
Damon.
So kamſt du hieher?
Schmuhl.
So kam ich hieher; doch nicht ohn' alle Beſchwerde:
Denn in Oeſtreich ließ mich Niemand durch, im Wahn, ich
huͤlfe den Griechen;
Ich ſprach, nicht gilt's mir Gefecht noch Kampf, mir gilt's
nur leidigen Mammon;
Doch glaubten ſie feſt, ich wollte dahier mein Blut ver-
ſpritzen der Freiheit.
Nun [h]ilf mir, o Freund, zu erbeuten den Schatz, und das
Uebrige laß mich behalten!
Damon.
Das findet ſich, Freund! Wir ziehen uns leicht durch Liſt
aus dieſer Geſchichte.
Doch laß uns hinein ins Tafelgemach, auf Leipzigs oder
auf Gottſcheds
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[16/0022] „O greuliche Brut!“ Frau Salome ſprach's, mit manchem Da Capo von Weh mir! Du hebe den Schatz, ſo befahl ſie zuletzt, mir helfe der lei- dige Satan! Sie verſchwand und es wich der Nachtflor ſchon, tief ſanken zu Thale die Nebel, Aber ich ließ nach Arkadien mich einſchreiben im Goͤttinger Poſthaus. Zwar ward ich dafuͤr vom Poſtperſonal, als tollhauswuͤrdig, verſpottet; Doch dacht' ich, es ſcheint ein vorzuͤglicher Mann ſtets laͤ- cherlich nuͤchternen Gecken. Damon. So kamſt du hieher? Schmuhl. So kam ich hieher; doch nicht ohn' alle Beſchwerde: Denn in Oeſtreich ließ mich Niemand durch, im Wahn, ich huͤlfe den Griechen; Ich ſprach, nicht gilt's mir Gefecht noch Kampf, mir gilt's nur leidigen Mammon; Doch glaubten ſie feſt, ich wollte dahier mein Blut ver- ſpritzen der Freiheit. Nun hilf mir, o Freund, zu erbeuten den Schatz, und das Uebrige laß mich behalten! Damon. Das findet ſich, Freund! Wir ziehen uns leicht durch Liſt aus dieſer Geſchichte. Doch laß uns hinein ins Tafelgemach, auf Leipzigs oder auf Gottſcheds

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Zitationshilfe: Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826/22>, abgerufen am 24.11.2024.