Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. Dann ist nach (204) im Gleichgewichtszustand:[Formel 1] , oder: [Formel 2] . (207) Da die im ganzen System vorhandene Anzahl der Wasserstoff- atome (n1 + 2 n2) und ebenso die der Jodatome (n1 + 2 n3) als bekannt vorausgesetzt wird, so genügt diese eine Gleichung, um bei gegebener Temperatur alle drei Grössen n1, n2 und n3 zu bestimmen. Der Druck hat hier garkeinen Einfluss auf das Gleichgewicht. Zur Berechnung der Constanten a und b können irgend zwei § 246. Dissociation von Joddampf. Bei höheren Tempe- Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. Dann ist nach (204) im Gleichgewichtszustand:[Formel 1] , oder: [Formel 2] . (207) Da die im ganzen System vorhandene Anzahl der Wasserstoff- atome (n1 + 2 n2) und ebenso die der Jodatome (n1 + 2 n3) als bekannt vorausgesetzt wird, so genügt diese eine Gleichung, um bei gegebener Temperatur alle drei Grössen n1, n2 und n3 zu bestimmen. Der Druck hat hier garkeinen Einfluss auf das Gleichgewicht. Zur Berechnung der Constanten a und b können irgend zwei § 246. Dissociation von Joddampf. Bei höheren Tempe- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0224" n="208"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände</hi>.</fw><lb/> Dann ist nach (204) im Gleichgewichtszustand:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/> oder:<lb/><hi rendition="#et"><formula/>. (207)</hi><lb/> Da die im ganzen System vorhandene Anzahl der Wasserstoff-<lb/> atome (<hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + 2 <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">2</hi>) und ebenso die der Jodatome (<hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + 2 <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">3</hi>) als<lb/> bekannt vorausgesetzt wird, so genügt diese eine Gleichung, um<lb/> bei gegebener Temperatur alle drei Grössen <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">2</hi> und <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">3</hi> zu<lb/> bestimmen. Der Druck hat hier garkeinen Einfluss auf das<lb/> Gleichgewicht.</p><lb/> <p>Zur Berechnung der Constanten <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">b</hi> können irgend zwei<lb/> Messungen des Dissociationsgrades dienen. Nach den während<lb/> der Correctur dieser Blätter veröffentlichten Messungen von<lb/><hi rendition="#k">Bodenstein</hi> ist für die Temperatur<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">ϑ</hi> = 273 + 448 = 721 <formula/></hi><lb/> und für die Temperatur<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">ϑ</hi> = 273 + 350 = 623 <formula/>.</hi><lb/> Daraus ergibt sich nach Gleichung (207):<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> = 0,120 <hi rendition="#i">b</hi> = 1300.</hi><lb/> Hiedurch ist der Gleichgewichtszustand in irgend einer Mischung<lb/> von Jodwasserstoff, Wasserstoff und Joddampf, auch wenn Wasser-<lb/> stoff und Jod nicht in äquivalenten Mengen zugegen sind, für<lb/> jede Temperatur nach (207) numerisch bestimmt. Nach (205)<lb/> ist die Dissociationswärme bei der Zersetzung von zwei Mole-<lb/> külen Jodwasserstoff in je ein Molekül Wasserstoff und Jod-<lb/> dampf:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">r</hi> = 1,971 · 1300 = 2560 cal.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#b">§ 246. Dissociation von Joddampf.</hi> Bei höheren Tempe-<lb/> raturen zersetzt sich Joddampf merklich, und man erhält hiefür<lb/> folgendes aus zwei Molekülarten bestehendes System:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">1</hi> J<hi rendition="#sub">2</hi>, <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">2</hi> J.</hi><lb/> Die Concentrationen sind:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [208/0224]
Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
Dann ist nach (204) im Gleichgewichtszustand:
[FORMEL],
oder:
[FORMEL]. (207)
Da die im ganzen System vorhandene Anzahl der Wasserstoff-
atome (n1 + 2 n2) und ebenso die der Jodatome (n1 + 2 n3) als
bekannt vorausgesetzt wird, so genügt diese eine Gleichung, um
bei gegebener Temperatur alle drei Grössen n1, n2 und n3 zu
bestimmen. Der Druck hat hier garkeinen Einfluss auf das
Gleichgewicht.
Zur Berechnung der Constanten a und b können irgend zwei
Messungen des Dissociationsgrades dienen. Nach den während
der Correctur dieser Blätter veröffentlichten Messungen von
Bodenstein ist für die Temperatur
ϑ = 273 + 448 = 721 [FORMEL]
und für die Temperatur
ϑ = 273 + 350 = 623 [FORMEL].
Daraus ergibt sich nach Gleichung (207):
a = 0,120 b = 1300.
Hiedurch ist der Gleichgewichtszustand in irgend einer Mischung
von Jodwasserstoff, Wasserstoff und Joddampf, auch wenn Wasser-
stoff und Jod nicht in äquivalenten Mengen zugegen sind, für
jede Temperatur nach (207) numerisch bestimmt. Nach (205)
ist die Dissociationswärme bei der Zersetzung von zwei Mole-
külen Jodwasserstoff in je ein Molekül Wasserstoff und Jod-
dampf:
r = 1,971 · 1300 = 2560 cal.
§ 246. Dissociation von Joddampf. Bei höheren Tempe-
raturen zersetzt sich Joddampf merklich, und man erhält hiefür
folgendes aus zwei Molekülarten bestehendes System:
n1 J2, n2 J.
Die Concentrationen sind:
[FORMEL].
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Zitationshilfe: | Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_thermodynamik_1897/224>, abgerufen am 16.07.2024. |