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Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.

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System in verschiedenen Aggregatzuständen.
dampfungswärme r der Flüssigkeit, d. h. diejenige Wärmemenge,
welche der Masseneinheit Flüssigkeit von Aussen zuzuführen ist,
damit sie bei constant gehaltener Temperatur unter dem con-
stanten Druck des gesättigten Dampfes vollständig in Dampf
übergeht. Denn die Veränderung der Energie ist hiebei u1 -- u2,
und die dabei von Aussen aufgewendete äussere Arbeit A,
welche hier negativ ist, beträgt:
A = -- p1 (v1 -- v2).
Es ist also:
r = u1 -- u2 + p1 (v1 -- v2) (110)
und daher:
[Formel 1] . (111)
Diese schon von Clapeyron aus der Carnot'schen Theorie (§ 52)
abgeleitete, zuerst von Clausius streng begründete Gleichung ge-
stattet die Berechnung der Verdampfungswärme für eine be-
liebige Temperatur aus den Volumina des gesättigten Dampfes
und der Flüssigkeit, sowie der Abhängigkeit der Spannung des
gesättigten Dampfes von der Temperatur. Sie ist in sehr vielen
Fällen durch die Erfahrung bestätigt worden.

§ 175. Als Beispiel berechnen wir die Verdampfungs-
wärme des Wassers bei 100° C., also beim Druck einer Atmo-
sphäre. Hiefür ist:
th = 273 + 100 = 373,
v1 = 1658 nach Wüllner
(Volumen eines gr gesättigten Wasserdampfes bei 100° C. in ccm),
v2 = 1
(Volumen eines gr Wasser bei 100° C. in ccm),

[Formel 2] ergibt sich daraus, dass Regnault für gesättigten Wasser-
dampf von 100° C. eine Spannungszunahme von 27,2mm Queck-
silber für 1° Temperaturerhöhung fand. Die Reduktion auf
absolute Druckeinheiten liefert nach § 7:
[Formel 3] und somit die gesuchte Verdampfungswärme in Calorieen, durch
Division mit dem mechanischen Wärmeäquivalent:
[Formel 4] .

System in verschiedenen Aggregatzuständen.
dampfungswärme r der Flüssigkeit, d. h. diejenige Wärmemenge,
welche der Masseneinheit Flüssigkeit von Aussen zuzuführen ist,
damit sie bei constant gehaltener Temperatur unter dem con-
stanten Druck des gesättigten Dampfes vollständig in Dampf
übergeht. Denn die Veränderung der Energie ist hiebei u1u2,
und die dabei von Aussen aufgewendete äussere Arbeit A,
welche hier negativ ist, beträgt:
A = — p1 (v1v2).
Es ist also:
r = u1u2 + p1 (v1v2) (110)
und daher:
[Formel 1] . (111)
Diese schon von Clapeyron aus der Carnot’schen Theorie (§ 52)
abgeleitete, zuerst von Clausius streng begründete Gleichung ge-
stattet die Berechnung der Verdampfungswärme für eine be-
liebige Temperatur aus den Volumina des gesättigten Dampfes
und der Flüssigkeit, sowie der Abhängigkeit der Spannung des
gesättigten Dampfes von der Temperatur. Sie ist in sehr vielen
Fällen durch die Erfahrung bestätigt worden.

§ 175. Als Beispiel berechnen wir die Verdampfungs-
wärme des Wassers bei 100° C., also beim Druck einer Atmo-
sphäre. Hiefür ist:
ϑ = 273 + 100 = 373,
v1 = 1658 nach Wüllner
(Volumen eines gr gesättigten Wasserdampfes bei 100° C. in ccm),
v2 = 1
(Volumen eines gr Wasser bei 100° C. in ccm),

[Formel 2] ergibt sich daraus, dass Regnault für gesättigten Wasser-
dampf von 100° C. eine Spannungszunahme von 27,2mm Queck-
silber für 1° Temperaturerhöhung fand. Die Reduktion auf
absolute Druckeinheiten liefert nach § 7:
[Formel 3] und somit die gesuchte Verdampfungswärme in Calorieen, durch
Division mit dem mechanischen Wärmeäquivalent:
[Formel 4] .

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[133/0149] System in verschiedenen Aggregatzuständen. dampfungswärme r der Flüssigkeit, d. h. diejenige Wärmemenge, welche der Masseneinheit Flüssigkeit von Aussen zuzuführen ist, damit sie bei constant gehaltener Temperatur unter dem con- stanten Druck des gesättigten Dampfes vollständig in Dampf übergeht. Denn die Veränderung der Energie ist hiebei u1 — u2, und die dabei von Aussen aufgewendete äussere Arbeit A, welche hier negativ ist, beträgt: A = — p1 (v1 — v2). Es ist also: r = u1 — u2 + p1 (v1 — v2) (110) und daher: [FORMEL]. (111) Diese schon von Clapeyron aus der Carnot’schen Theorie (§ 52) abgeleitete, zuerst von Clausius streng begründete Gleichung ge- stattet die Berechnung der Verdampfungswärme für eine be- liebige Temperatur aus den Volumina des gesättigten Dampfes und der Flüssigkeit, sowie der Abhängigkeit der Spannung des gesättigten Dampfes von der Temperatur. Sie ist in sehr vielen Fällen durch die Erfahrung bestätigt worden. § 175. Als Beispiel berechnen wir die Verdampfungs- wärme des Wassers bei 100° C., also beim Druck einer Atmo- sphäre. Hiefür ist: ϑ = 273 + 100 = 373, v1 = 1658 nach Wüllner (Volumen eines gr gesättigten Wasserdampfes bei 100° C. in ccm), v2 = 1 (Volumen eines gr Wasser bei 100° C. in ccm), [FORMEL] ergibt sich daraus, dass Regnault für gesättigten Wasser- dampf von 100° C. eine Spannungszunahme von 27,2mm Queck- silber für 1° Temperaturerhöhung fand. Die Reduktion auf absolute Druckeinheiten liefert nach § 7: [FORMEL] und somit die gesuchte Verdampfungswärme in Calorieen, durch Division mit dem mechanischen Wärmeäquivalent: [FORMEL].

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Zitationshilfe: Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_thermodynamik_1897/149>, abgerufen am 24.11.2024.