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Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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mit. Die Achenthaler werden dreinschauen, dachte er, wenn sie diese auf meiner Brust sehen; auch Burgl mag beilegen, denn jetzt bin ich mehr als die Bauernlümmel Land aus Land ein. -- Diese Wirkung sollte durch die bairische Montur, welche er in einem Bündel bei sich trug, verstärkt werden. Deßwegen beschloß er, sich Abends Niemand mehr zu zeigen, sondern die Gemeinde, vorzüglich aber Walburg am Sonntag in der Kirche zu überraschen.

Der Sonntag brach richtig an. Klaus stieg trotz des Sturmes, der wüthend über den Unutz hinfuhr, auf den Grat empor, von wo er die Kirche erblicken konnte. Er hörte den Klang der Glocken, er sah, wie die fromme Gemeinde zusammenströmte, während es ihm nicht vergönnt war, im Hause des Herrn mitzubeten, und kniete, als halbverloren ein Orgelklang zu ihm emporwehte, mit entblößtem Haupte hinter einem Steinblock nieder. Bald klang das Zeichen der Wandlung, wo der Priester dem versammelten Volke die Hostie zeigt; er klopfte an das Herz und bat unseren Herrgott, vorlieb zu nehmen, weil er es auf der Bergspitze nicht besser einrichten könne.

Erst nach dem Evangelium trat Naz in die volle Kirche und schob sich durch die Menge, welche scheu vor ihm wich, -- aus Ehrfurcht, wie er meinte -- zum Altar vor. Dort kniete Walburg, er hustete, sie blickte jedoch gar nicht um. Nach dem Hochamte verließ sie mit ihrem Vater die Kirche durch eine

mit. Die Achenthaler werden dreinschauen, dachte er, wenn sie diese auf meiner Brust sehen; auch Burgl mag beilegen, denn jetzt bin ich mehr als die Bauernlümmel Land aus Land ein. — Diese Wirkung sollte durch die bairische Montur, welche er in einem Bündel bei sich trug, verstärkt werden. Deßwegen beschloß er, sich Abends Niemand mehr zu zeigen, sondern die Gemeinde, vorzüglich aber Walburg am Sonntag in der Kirche zu überraschen.

Der Sonntag brach richtig an. Klaus stieg trotz des Sturmes, der wüthend über den Unutz hinfuhr, auf den Grat empor, von wo er die Kirche erblicken konnte. Er hörte den Klang der Glocken, er sah, wie die fromme Gemeinde zusammenströmte, während es ihm nicht vergönnt war, im Hause des Herrn mitzubeten, und kniete, als halbverloren ein Orgelklang zu ihm emporwehte, mit entblößtem Haupte hinter einem Steinblock nieder. Bald klang das Zeichen der Wandlung, wo der Priester dem versammelten Volke die Hostie zeigt; er klopfte an das Herz und bat unseren Herrgott, vorlieb zu nehmen, weil er es auf der Bergspitze nicht besser einrichten könne.

Erst nach dem Evangelium trat Naz in die volle Kirche und schob sich durch die Menge, welche scheu vor ihm wich, — aus Ehrfurcht, wie er meinte — zum Altar vor. Dort kniete Walburg, er hustete, sie blickte jedoch gar nicht um. Nach dem Hochamte verließ sie mit ihrem Vater die Kirche durch eine

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-23T13:06:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pichler_fluechtling_1910/59>, abgerufen am 22.11.2024.