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Pflüger, Eduard Friedrich Wilhelm: Die sensorischen Functionen des Rückenmarks der Wirbelthiere. Berlin, 1853.

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gleichseitigen Leitung. Als Consequenz hieraus ist es zu be¬
trachten, wenn die Muskeln derjenigen Körperseite heftiger vom
Krampfe heimgesucht werden, welche auch die Verletzung an
sich trägt, als die andere. Hier sehen wir das verletzte Glied
vorzugsweise ergriffen. Wir sehen ferner als Consequenz aus
dem Gesetze des dreiörtlichen Auftretens der Reflexe im An¬
fange des Tetanus zwei Heerde sich geltend machen, von wel¬
chen aus der tonische Reflexkrampf seinen Ausgang nahm.
Der eine Heerd ist die Innervationsstätte der Motoren des Ner¬
vus medianus muscularis, welche in gleichem Niveau mit den
gereizten sensitiven Nerven liegen. Der zweite Heerd ist ein
von diesem entfernter: wiederum die Medulla oblongata (Tris¬
mus, beschwerliche Deglutition u. s. w.). (Gesetz I., III., V. A.,
B. und C.)

Beobachtung XXII.

W. W. Manifold, Case of Tetanus, with Remarks by Dr. Briggs
in Edinburgh Medical and Surgical Journal. Vol. XXIV. p. 277
und flgd.

Evan Wright, 15 Jahre alt, hatte die unterste Phalanx
des rechten Daumens fracturirt. Nach einigen Wochen ent¬
standen heftige Schmerzen in dem verletzten Gliede, mit denen
sich die Symptome des Tetanus zeigten, welcher bald von der
Medulla oblongata über den Körper, mit Verschonung der Plexus
brachiales, überstrahlte. Nachdem im Anfange Emprosthotonos
mit Opisthotonos gewechselt, behielt letzterer endlich die Ueber¬
hand. Nur in einer Nacht wurde der Plexus brachialis, und
zwar der rechte! mächtig ergriffen, während der linke ver¬
schont blieb. Der Kranke genas.

Physiologisches Resultat: Gesetz I. und III.

Beobachtung XXIII.

Edward Seah, Cases of Tetanus in Edinburgh Medical and Sur¬
gical Journal von 1828. Vol. XXX. p. 23.

Mr. Gray, 16 Jahre alt, verlor seinen rechten Arm durch
einen Kanonenschuss. Der heldenmüthige Jüngling rief dem

gleichseitigen Leitung. Als Consequenz hieraus ist es zu be¬
trachten, wenn die Muskeln derjenigen Körperseite heftiger vom
Krampfe heimgesucht werden, welche auch die Verletzung an
sich trägt, als die andere. Hier sehen wir das verletzte Glied
vorzugsweise ergriffen. Wir sehen ferner als Consequenz aus
dem Gesetze des dreiörtlichen Auftretens der Reflexe im An¬
fange des Tetanus zwei Heerde sich geltend machen, von wel¬
chen aus der tonische Reflexkrampf seinen Ausgang nahm.
Der eine Heerd ist die Innervationsstätte der Motoren des Ner¬
vus medianus muscularis, welche in gleichem Niveau mit den
gereizten sensitiven Nerven liegen. Der zweite Heerd ist ein
von diesem entfernter: wiederum die Medulla oblongata (Tris¬
mus, beschwerliche Deglutition u. s. w.). (Gesetz I., III., V. A.,
B. und C.)

Beobachtung XXII.

W. W. Manifold, Case of Tetanus, with Remarks by Dr. Briggs
in Edinburgh Medical and Surgical Journal. Vol. XXIV. p. 277
und flgd.

Evan Wright, 15 Jahre alt, hatte die unterste Phalanx
des rechten Daumens fracturirt. Nach einigen Wochen ent¬
standen heftige Schmerzen in dem verletzten Gliede, mit denen
sich die Symptome des Tetanus zeigten, welcher bald von der
Medulla oblongata über den Körper, mit Verschonung der Plexus
brachiales, überstrahlte. Nachdem im Anfange Emprosthotonos
mit Opisthotonos gewechselt, behielt letzterer endlich die Ueber¬
hand. Nur in einer Nacht wurde der Plexus brachialis, und
zwar der rechte! mächtig ergriffen, während der linke ver¬
schont blieb. Der Kranke genas.

Physiologisches Resultat: Gesetz I. und III.

Beobachtung XXIII.

Edward Seah, Cases of Tetanus in Edinburgh Medical and Sur¬
gical Journal von 1828. Vol. XXX. p. 23.

Mr. Gray, 16 Jahre alt, verlor seinen rechten Arm durch
einen Kanonenschuss. Der heldenmüthige Jüngling rief dem

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[95/0117] gleichseitigen Leitung. Als Consequenz hieraus ist es zu be¬ trachten, wenn die Muskeln derjenigen Körperseite heftiger vom Krampfe heimgesucht werden, welche auch die Verletzung an sich trägt, als die andere. Hier sehen wir das verletzte Glied vorzugsweise ergriffen. Wir sehen ferner als Consequenz aus dem Gesetze des dreiörtlichen Auftretens der Reflexe im An¬ fange des Tetanus zwei Heerde sich geltend machen, von wel¬ chen aus der tonische Reflexkrampf seinen Ausgang nahm. Der eine Heerd ist die Innervationsstätte der Motoren des Ner¬ vus medianus muscularis, welche in gleichem Niveau mit den gereizten sensitiven Nerven liegen. Der zweite Heerd ist ein von diesem entfernter: wiederum die Medulla oblongata (Tris¬ mus, beschwerliche Deglutition u. s. w.). (Gesetz I., III., V. A., B. und C.) Beobachtung XXII. W. W. Manifold, Case of Tetanus, with Remarks by Dr. Briggs in Edinburgh Medical and Surgical Journal. Vol. XXIV. p. 277 und flgd. Evan Wright, 15 Jahre alt, hatte die unterste Phalanx des rechten Daumens fracturirt. Nach einigen Wochen ent¬ standen heftige Schmerzen in dem verletzten Gliede, mit denen sich die Symptome des Tetanus zeigten, welcher bald von der Medulla oblongata über den Körper, mit Verschonung der Plexus brachiales, überstrahlte. Nachdem im Anfange Emprosthotonos mit Opisthotonos gewechselt, behielt letzterer endlich die Ueber¬ hand. Nur in einer Nacht wurde der Plexus brachialis, und zwar der rechte! mächtig ergriffen, während der linke ver¬ schont blieb. Der Kranke genas. Physiologisches Resultat: Gesetz I. und III. Beobachtung XXIII. Edward Seah, Cases of Tetanus in Edinburgh Medical and Sur¬ gical Journal von 1828. Vol. XXX. p. 23. Mr. Gray, 16 Jahre alt, verlor seinen rechten Arm durch einen Kanonenschuss. Der heldenmüthige Jüngling rief dem

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Zitationshilfe: Pflüger, Eduard Friedrich Wilhelm: Die sensorischen Functionen des Rückenmarks der Wirbelthiere. Berlin, 1853, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pflueger_rueckenmark_1853/117>, abgerufen am 26.11.2024.