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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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für Puppen, aber nicht für Menschen berechnet schienen, war das einzige was mir hier auffiel.

6. Februar. Als ich des Morgens das Serai verlassen wollte, pflanzten sich drei bewaffnete Männer vor meiner Baili auf und hielten mich, trotz des Schreiens meiner Leute, an. Ich verstand endlich so viel, daß es sich um einige Bais *) handle, die sie für eine vor meinem Schlafgemache durchwachte Nacht in Anspruch nahmen und die ihnen meine Leute nicht zugestehen wollten. Dem Tschepraßo war es nämlich in dem Serai nicht ganz geheuer vorgekommen und er hatte des Abends von dem Serdar (Richter) eine Sicherheitswache verlangt. Die Leute mögen in irgend einem Winkel des Vorhofes ganz wacker geschlafen und vielleicht vom Wachen geträumt haben, denn obwohl ich während dieser gefährlichen Nacht manchmal in den Hof hinaus geblickt hatte, war mir nicht einer von ihnen zu Gesichte gekommen, -- was will man aber auch für einige Bais verlangen? Ich beglückte sie mit der kleinen Gabe, worauf sie eine echt militärische Schwenkung zur Seite machten und mich unter vielen Salams weiter ziehen ließen. -- Wäre ich zur Furcht geneigt gewesen, so hätte ich schon seit einigen Tagen in beständiger Angst sein müssen, denn das Aussehen der Eingebornen war nichts weniger als Zutrauen einflößend. Alle führten Waffen mit sich, Säbel, Bogen und Pfeile, Gewehre mit brennenden Lunten, tüchtige mit Eisen beschlagene Knüttel, ja selbst kleine Schilder von Eisenblech; diese Bewaffnung erstreckte sich bis auf die Viehhirten im

*) Ein Bais = ein Kreuzer.

für Puppen, aber nicht für Menschen berechnet schienen, war das einzige was mir hier auffiel.

6. Februar. Als ich des Morgens das Serai verlassen wollte, pflanzten sich drei bewaffnete Männer vor meiner Baili auf und hielten mich, trotz des Schreiens meiner Leute, an. Ich verstand endlich so viel, daß es sich um einige Bais *) handle, die sie für eine vor meinem Schlafgemache durchwachte Nacht in Anspruch nahmen und die ihnen meine Leute nicht zugestehen wollten. Dem Tschepraßo war es nämlich in dem Serai nicht ganz geheuer vorgekommen und er hatte des Abends von dem Serdar (Richter) eine Sicherheitswache verlangt. Die Leute mögen in irgend einem Winkel des Vorhofes ganz wacker geschlafen und vielleicht vom Wachen geträumt haben, denn obwohl ich während dieser gefährlichen Nacht manchmal in den Hof hinaus geblickt hatte, war mir nicht einer von ihnen zu Gesichte gekommen, — was will man aber auch für einige Bais verlangen? Ich beglückte sie mit der kleinen Gabe, worauf sie eine echt militärische Schwenkung zur Seite machten und mich unter vielen Salams weiter ziehen ließen. — Wäre ich zur Furcht geneigt gewesen, so hätte ich schon seit einigen Tagen in beständiger Angst sein müssen, denn das Aussehen der Eingebornen war nichts weniger als Zutrauen einflößend. Alle führten Waffen mit sich, Säbel, Bogen und Pfeile, Gewehre mit brennenden Lunten, tüchtige mit Eisen beschlagene Knüttel, ja selbst kleine Schilder von Eisenblech; diese Bewaffnung erstreckte sich bis auf die Viehhirten im

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[10/0018] für Puppen, aber nicht für Menschen berechnet schienen, war das einzige was mir hier auffiel. 6. Februar. Als ich des Morgens das Serai verlassen wollte, pflanzten sich drei bewaffnete Männer vor meiner Baili auf und hielten mich, trotz des Schreiens meiner Leute, an. Ich verstand endlich so viel, daß es sich um einige Bais *) handle, die sie für eine vor meinem Schlafgemache durchwachte Nacht in Anspruch nahmen und die ihnen meine Leute nicht zugestehen wollten. Dem Tschepraßo war es nämlich in dem Serai nicht ganz geheuer vorgekommen und er hatte des Abends von dem Serdar (Richter) eine Sicherheitswache verlangt. Die Leute mögen in irgend einem Winkel des Vorhofes ganz wacker geschlafen und vielleicht vom Wachen geträumt haben, denn obwohl ich während dieser gefährlichen Nacht manchmal in den Hof hinaus geblickt hatte, war mir nicht einer von ihnen zu Gesichte gekommen, — was will man aber auch für einige Bais verlangen? Ich beglückte sie mit der kleinen Gabe, worauf sie eine echt militärische Schwenkung zur Seite machten und mich unter vielen Salams weiter ziehen ließen. — Wäre ich zur Furcht geneigt gewesen, so hätte ich schon seit einigen Tagen in beständiger Angst sein müssen, denn das Aussehen der Eingebornen war nichts weniger als Zutrauen einflößend. Alle führten Waffen mit sich, Säbel, Bogen und Pfeile, Gewehre mit brennenden Lunten, tüchtige mit Eisen beschlagene Knüttel, ja selbst kleine Schilder von Eisenblech; diese Bewaffnung erstreckte sich bis auf die Viehhirten im *) Ein Bais = ein Kreuzer.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/18>, abgerufen am 24.11.2024.