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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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nach ihnen kam die Reihe an die ganz geringen Sklavinnen, worunter einige recht häßliche Negerinnen; auch diese setzten sich an die Tafel und speisten was sie noch fanden.

Nach Beendigung der Mahlzeit wurde schwarzer Kaffee in kleinen Täßchen und Nargileh herum gereicht. Die Täßchen saßen in kleinen goldenen Bechern, die mit Perlen und Türkißen reich verziert waren.

Die Frauen des Paschas zeichneten sich von ihren Dienerinnen und Sklavinnen nur durch Schmuck und Kleidung aus; im Benehmen fand ich keinen Unterschied. Die Dienerinnen setzten sich ohne Umstände auf die Divane, mischten sich unberufen in jedes Gespräch, rauchten und tranken Kaffee gleich uns. Sklaven und Diener werden von den Eingebornen bei weitem besser und nachsichtiger behandelt als von den Europäern.

Sklaven halten hier nur die Türken.

So strenge Anstand und Sittlichkeit an allen öffentlichen Orten beobachtet wird, so sitten- und anstandslos geht es in den Harems und Bädern zu. -- Ich schlich mich, während ein Theil der Frauen mit Rauchen und Kaffee trinken beschäftiget war, hinweg und ging in einige der Nebengemächer. In wenig Augenblicken hatte ich genug gesehen, um mit Abscheu und Mitleid gegen diese armen Geschöpfe erfüllt zu sein, die durch Müßiggang, durch Mangel an Kenntnissen und Moral so tief sinken, daß sie den Namen der Menschheit entweihen.

Nicht minder traurig machte mich der Besuch eines öffentlichen Frauenbades. Da waren Kinder vom zartesten Alter, Mädchen, Frauen und Matronen; die einen ließen sich Hände, Füße, Nägel, Augenbraunen, Haare

nach ihnen kam die Reihe an die ganz geringen Sklavinnen, worunter einige recht häßliche Negerinnen; auch diese setzten sich an die Tafel und speisten was sie noch fanden.

Nach Beendigung der Mahlzeit wurde schwarzer Kaffee in kleinen Täßchen und Nargileh herum gereicht. Die Täßchen saßen in kleinen goldenen Bechern, die mit Perlen und Türkißen reich verziert waren.

Die Frauen des Paschas zeichneten sich von ihren Dienerinnen und Sklavinnen nur durch Schmuck und Kleidung aus; im Benehmen fand ich keinen Unterschied. Die Dienerinnen setzten sich ohne Umstände auf die Divane, mischten sich unberufen in jedes Gespräch, rauchten und tranken Kaffee gleich uns. Sklaven und Diener werden von den Eingebornen bei weitem besser und nachsichtiger behandelt als von den Europäern.

Sklaven halten hier nur die Türken.

So strenge Anstand und Sittlichkeit an allen öffentlichen Orten beobachtet wird, so sitten- und anstandslos geht es in den Harems und Bädern zu. — Ich schlich mich, während ein Theil der Frauen mit Rauchen und Kaffee trinken beschäftiget war, hinweg und ging in einige der Nebengemächer. In wenig Augenblicken hatte ich genug gesehen, um mit Abscheu und Mitleid gegen diese armen Geschöpfe erfüllt zu sein, die durch Müßiggang, durch Mangel an Kenntnissen und Moral so tief sinken, daß sie den Namen der Menschheit entweihen.

Nicht minder traurig machte mich der Besuch eines öffentlichen Frauenbades. Da waren Kinder vom zartesten Alter, Mädchen, Frauen und Matronen; die einen ließen sich Hände, Füße, Nägel, Augenbraunen, Haare

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[125/0133] nach ihnen kam die Reihe an die ganz geringen Sklavinnen, worunter einige recht häßliche Negerinnen; auch diese setzten sich an die Tafel und speisten was sie noch fanden. Nach Beendigung der Mahlzeit wurde schwarzer Kaffee in kleinen Täßchen und Nargileh herum gereicht. Die Täßchen saßen in kleinen goldenen Bechern, die mit Perlen und Türkißen reich verziert waren. Die Frauen des Paschas zeichneten sich von ihren Dienerinnen und Sklavinnen nur durch Schmuck und Kleidung aus; im Benehmen fand ich keinen Unterschied. Die Dienerinnen setzten sich ohne Umstände auf die Divane, mischten sich unberufen in jedes Gespräch, rauchten und tranken Kaffee gleich uns. Sklaven und Diener werden von den Eingebornen bei weitem besser und nachsichtiger behandelt als von den Europäern. Sklaven halten hier nur die Türken. So strenge Anstand und Sittlichkeit an allen öffentlichen Orten beobachtet wird, so sitten- und anstandslos geht es in den Harems und Bädern zu. — Ich schlich mich, während ein Theil der Frauen mit Rauchen und Kaffee trinken beschäftiget war, hinweg und ging in einige der Nebengemächer. In wenig Augenblicken hatte ich genug gesehen, um mit Abscheu und Mitleid gegen diese armen Geschöpfe erfüllt zu sein, die durch Müßiggang, durch Mangel an Kenntnissen und Moral so tief sinken, daß sie den Namen der Menschheit entweihen. Nicht minder traurig machte mich der Besuch eines öffentlichen Frauenbades. Da waren Kinder vom zartesten Alter, Mädchen, Frauen und Matronen; die einen ließen sich Hände, Füße, Nägel, Augenbraunen, Haare

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/133>, abgerufen am 24.11.2024.