Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.und Breite und der schmale, vier Fuß hohe Eingang ist ohne Thüre; das Innere ist leer. Zu meiner Verwunderung fand ich sie aber stets sehr rein gefegt, auch brachte man mir überall ein niedriges, hölzernes Gestell, mit Stricken überflochten, auf das ich meinen Kotzen warf und das mir zu einem herrlichen Lager diente. Der Tschepraße legte sich, gleich Napoleons Mameluken, vor den Eingang meiner Zelle, er hatte jedoch einen viel gesunderen Schlaf als dieser, denn schon in der ersten Nacht hörte er nicht das geringste von einem sehr lebhaften Gefechte, das ich mit einem sehr großen Hunde bestand, den mein wohlgefüllter Vorrathskorb angelockt hatte. 31. Jänner. Gegen Mittag kamen wir durch das Städtchen Balamgalam, in welchem sich eine kleine englische Militärstation, eine Moschee und ein ganz neu erbauter Hindustempel befinden. Die Nacht brachten wir in dem Städtchen Palwal zu. In dieser Gegend sind die Pfauen sehr heimisch, ich sah jeden Morgen Dutzende dieser schönen Thiere auf den Bäumen, in den Feldern und selbst in die Dörfer kommen sie, um sich von den gutmüthigen Eingebornen Futter zu holen. 1. Februar. Unsere heutige Nachtstation war das Städtchen Cossi. Schon während der letzten Coose überholten uns viele Eingebornen, die eilig und geschäftig dem Städtchen zueilten, in und außer welchem ein bedeutender Viehmarkt abgehalten wurde. Dieser Markt gewährte ein Bild der größten Verwirrung, die Thiere standen auf allen Seiten zwischen einer Unzahl von Stroh- und Heuschobern, die Verkäufer schrien und priesen ohne und Breite und der schmale, vier Fuß hohe Eingang ist ohne Thüre; das Innere ist leer. Zu meiner Verwunderung fand ich sie aber stets sehr rein gefegt, auch brachte man mir überall ein niedriges, hölzernes Gestell, mit Stricken überflochten, auf das ich meinen Kotzen warf und das mir zu einem herrlichen Lager diente. Der Tschepraße legte sich, gleich Napoleons Mameluken, vor den Eingang meiner Zelle, er hatte jedoch einen viel gesunderen Schlaf als dieser, denn schon in der ersten Nacht hörte er nicht das geringste von einem sehr lebhaften Gefechte, das ich mit einem sehr großen Hunde bestand, den mein wohlgefüllter Vorrathskorb angelockt hatte. 31. Jänner. Gegen Mittag kamen wir durch das Städtchen Balamgalam, in welchem sich eine kleine englische Militärstation, eine Moschee und ein ganz neu erbauter Hindustempel befinden. Die Nacht brachten wir in dem Städtchen Palwal zu. In dieser Gegend sind die Pfauen sehr heimisch, ich sah jeden Morgen Dutzende dieser schönen Thiere auf den Bäumen, in den Feldern und selbst in die Dörfer kommen sie, um sich von den gutmüthigen Eingebornen Futter zu holen. 1. Februar. Unsere heutige Nachtstation war das Städtchen Cossi. Schon während der letzten Coose überholten uns viele Eingebornen, die eilig und geschäftig dem Städtchen zueilten, in und außer welchem ein bedeutender Viehmarkt abgehalten wurde. Dieser Markt gewährte ein Bild der größten Verwirrung, die Thiere standen auf allen Seiten zwischen einer Unzahl von Stroh- und Heuschobern, die Verkäufer schrien und priesen ohne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="5"/> und Breite und der schmale, vier Fuß hohe Eingang ist ohne Thüre; das Innere ist leer. Zu meiner Verwunderung fand ich sie aber stets sehr rein gefegt, auch brachte man mir überall ein niedriges, hölzernes Gestell, mit Stricken überflochten, auf das ich meinen Kotzen warf und das mir zu einem herrlichen Lager diente. Der Tschepraße legte sich, gleich Napoleons Mameluken, vor den Eingang meiner Zelle, er hatte jedoch einen viel gesunderen Schlaf als dieser, denn schon in der ersten Nacht hörte er nicht das geringste von einem sehr lebhaften Gefechte, das ich mit einem sehr großen Hunde bestand, den mein wohlgefüllter Vorrathskorb angelockt hatte.</p> <p>31. Jänner. Gegen Mittag kamen wir durch das Städtchen <hi rendition="#aq">Balamgalam</hi>, in welchem sich eine kleine englische Militärstation, eine Moschee und ein ganz neu erbauter Hindustempel befinden. Die Nacht brachten wir in dem Städtchen <hi rendition="#aq">Palwal</hi> zu.</p> <p>In dieser Gegend sind die Pfauen sehr heimisch, ich sah jeden Morgen Dutzende dieser schönen Thiere auf den Bäumen, in den Feldern und selbst in die Dörfer kommen sie, um sich von den gutmüthigen Eingebornen Futter zu holen.</p> <p>1. Februar. Unsere heutige Nachtstation war das Städtchen <hi rendition="#aq">Cossi</hi>. Schon während der letzten Coose überholten uns viele Eingebornen, die eilig und geschäftig dem Städtchen zueilten, in und außer welchem ein bedeutender Viehmarkt abgehalten wurde. Dieser Markt gewährte ein Bild der größten Verwirrung, die Thiere standen auf allen Seiten zwischen einer Unzahl von Stroh- und Heuschobern, die Verkäufer schrien und priesen ohne </p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0013]
und Breite und der schmale, vier Fuß hohe Eingang ist ohne Thüre; das Innere ist leer. Zu meiner Verwunderung fand ich sie aber stets sehr rein gefegt, auch brachte man mir überall ein niedriges, hölzernes Gestell, mit Stricken überflochten, auf das ich meinen Kotzen warf und das mir zu einem herrlichen Lager diente. Der Tschepraße legte sich, gleich Napoleons Mameluken, vor den Eingang meiner Zelle, er hatte jedoch einen viel gesunderen Schlaf als dieser, denn schon in der ersten Nacht hörte er nicht das geringste von einem sehr lebhaften Gefechte, das ich mit einem sehr großen Hunde bestand, den mein wohlgefüllter Vorrathskorb angelockt hatte.
31. Jänner. Gegen Mittag kamen wir durch das Städtchen Balamgalam, in welchem sich eine kleine englische Militärstation, eine Moschee und ein ganz neu erbauter Hindustempel befinden. Die Nacht brachten wir in dem Städtchen Palwal zu.
In dieser Gegend sind die Pfauen sehr heimisch, ich sah jeden Morgen Dutzende dieser schönen Thiere auf den Bäumen, in den Feldern und selbst in die Dörfer kommen sie, um sich von den gutmüthigen Eingebornen Futter zu holen.
1. Februar. Unsere heutige Nachtstation war das Städtchen Cossi. Schon während der letzten Coose überholten uns viele Eingebornen, die eilig und geschäftig dem Städtchen zueilten, in und außer welchem ein bedeutender Viehmarkt abgehalten wurde. Dieser Markt gewährte ein Bild der größten Verwirrung, die Thiere standen auf allen Seiten zwischen einer Unzahl von Stroh- und Heuschobern, die Verkäufer schrien und priesen ohne
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/13>, abgerufen am 16.07.2024. |