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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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Ansehen. Die niedlichen Kuppeln der Kioske mußten einst sehr reich und glänzend gewesen sein, denn noch jetzt sieht man an vielen schöne Reste von bunten Thonglasuren und eingelegten weißen Marmorstreifen.

Das dritte Stockwerk gleicht dem zweiten.

Das vierte und oberste ist das schönste; es ist ganz von weißem Marmor, während die drei unteren nur von rothem Sandsteine sind. Breite, gedeckte Arkadengänge, deren äußere Marmorgitter unnachahmlich schön gearbeitet sind, bilden ein offenes Viereck, über das sich die schönste Decke -- der blaue Himmel -- wölbt. Hier steht der Sarcophag, der die Gebeine des Sultans enthält. Ueber den Bogen der Arkadengänge sind Sprüche aus dem Koran in Schriftzügen von schwarzem Marmor eingelegt.

Ich glaube, daß dieses das einzige mohamedanische Monument ist, in welchem der Sarcophag auf der Höhe des Gebäudes in einem unüberdeckten Raume steht.

Der Palast der mongolischen Sultane befindet sich in der Citadelle; er soll zu den vorzüglichsten Bauten mongolischer Architectur gehören *).

Die Festungswerke haben einen Umfang von beinahe zwei engl. Meilen und bestehen aus zwei- und dreifachen Mauern, von welchen die äußere eine Höhe von fünfundsiebenzig Fuß haben soll.

*) Viele der indischen Städte neuerer Zeit stammen von den Mongolen her, oder sind von ihnen so verändert worden, daß sie ihren ursprünglichen Charakter ganz verloren haben. Indien wurde schon im zehnten Jahrhundert von den Mongolen erobert.

Ansehen. Die niedlichen Kuppeln der Kioske mußten einst sehr reich und glänzend gewesen sein, denn noch jetzt sieht man an vielen schöne Reste von bunten Thonglasuren und eingelegten weißen Marmorstreifen.

Das dritte Stockwerk gleicht dem zweiten.

Das vierte und oberste ist das schönste; es ist ganz von weißem Marmor, während die drei unteren nur von rothem Sandsteine sind. Breite, gedeckte Arkadengänge, deren äußere Marmorgitter unnachahmlich schön gearbeitet sind, bilden ein offenes Viereck, über das sich die schönste Decke — der blaue Himmel — wölbt. Hier steht der Sarcophag, der die Gebeine des Sultans enthält. Ueber den Bogen der Arkadengänge sind Sprüche aus dem Koran in Schriftzügen von schwarzem Marmor eingelegt.

Ich glaube, daß dieses das einzige mohamedanische Monument ist, in welchem der Sarcophag auf der Höhe des Gebäudes in einem unüberdeckten Raume steht.

Der Palast der mongolischen Sultane befindet sich in der Citadelle; er soll zu den vorzüglichsten Bauten mongolischer Architectur gehören *).

Die Festungswerke haben einen Umfang von beinahe zwei engl. Meilen und bestehen aus zwei- und dreifachen Mauern, von welchen die äußere eine Höhe von fünfundsiebenzig Fuß haben soll.

*) Viele der indischen Städte neuerer Zeit stammen von den Mongolen her, oder sind von ihnen so verändert worden, daß sie ihren ursprünglichen Charakter ganz verloren haben. Indien wurde schon im zehnten Jahrhundert von den Mongolen erobert.
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[195/0202] Ansehen. Die niedlichen Kuppeln der Kioske mußten einst sehr reich und glänzend gewesen sein, denn noch jetzt sieht man an vielen schöne Reste von bunten Thonglasuren und eingelegten weißen Marmorstreifen. Das dritte Stockwerk gleicht dem zweiten. Das vierte und oberste ist das schönste; es ist ganz von weißem Marmor, während die drei unteren nur von rothem Sandsteine sind. Breite, gedeckte Arkadengänge, deren äußere Marmorgitter unnachahmlich schön gearbeitet sind, bilden ein offenes Viereck, über das sich die schönste Decke — der blaue Himmel — wölbt. Hier steht der Sarcophag, der die Gebeine des Sultans enthält. Ueber den Bogen der Arkadengänge sind Sprüche aus dem Koran in Schriftzügen von schwarzem Marmor eingelegt. Ich glaube, daß dieses das einzige mohamedanische Monument ist, in welchem der Sarcophag auf der Höhe des Gebäudes in einem unüberdeckten Raume steht. Der Palast der mongolischen Sultane befindet sich in der Citadelle; er soll zu den vorzüglichsten Bauten mongolischer Architectur gehören *). Die Festungswerke haben einen Umfang von beinahe zwei engl. Meilen und bestehen aus zwei- und dreifachen Mauern, von welchen die äußere eine Höhe von fünfundsiebenzig Fuß haben soll. *) Viele der indischen Städte neuerer Zeit stammen von den Mongolen her, oder sind von ihnen so verändert worden, daß sie ihren ursprünglichen Charakter ganz verloren haben. Indien wurde schon im zehnten Jahrhundert von den Mongolen erobert.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/202>, abgerufen am 22.11.2024.