Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.machen. Der größte Theil der eingebornen Soldaten ist verheirathet, eben so die Officiere (Europäer); wenn sich daher ein Regiment in Bewegung setzt, so gibt es beinahe der Weiber und Kinder so viele als der Soldaten. Weiber und Kinder reiten zu zweien bis dreien auf Pferden oder Ochsen, oder sitzen auf Karren, oder wandern zu Fuß neben her mit Bündeln auf dem Rücken. Sie haben all ihr Hab und Gut auf Karren gepackt und treiben ihre Ziegen und Kühe vor sich her. Die Officiere folgen mit ihren Familien in kleinen Zwischenräumen in europäischen Wagen, in Tragpalankin's oder zu Pferde. Ihre Zelte, Hauseinrichtung u. s. w. sind auf Kamehle und Elephanten gepackt, die gewöhnlich den Zug schließen. Die Lager werden an beiden Seiten des Weges aufgeschlagen, auf der einen Seite sind die Leute, auf der andern die Thiere. Caunipoor ist eine starke Militär-Station mit vielen schönen Casernen; auch ist hier eine bedeutende Missionsgesellschaft. Die Stadt besitzt einige schöne Schul- und Privat-Gebäude und eine christliche Kirche in rein gothischem Style. 12. Jänner. Gegen Mittag erreichten wir das kleine Dörfchen Beura. Wir fanden hier einen Bongolo, d. i. ein Häuschen mit zwei bis vier Zimmern, die kaum mit den nöthigsten, einfachsten Möbeln versehen sind. Diese Bongolo's liegen an den Poststraßen und dienen statt der Gasthäuser. Sie sind vom Gouvernement errichtet. Eine einzelne Person zahlt für ein Zimmerchen per Tag eine Rup., eine Familie zwei Rupien. Die Bezahlung ist, ob man vierundzwanzig Stunden oder eine halbe Stunde verweilt, in den meisten Bongolo's dieselbe, nur in machen. Der größte Theil der eingebornen Soldaten ist verheirathet, eben so die Officiere (Europäer); wenn sich daher ein Regiment in Bewegung setzt, so gibt es beinahe der Weiber und Kinder so viele als der Soldaten. Weiber und Kinder reiten zu zweien bis dreien auf Pferden oder Ochsen, oder sitzen auf Karren, oder wandern zu Fuß neben her mit Bündeln auf dem Rücken. Sie haben all ihr Hab und Gut auf Karren gepackt und treiben ihre Ziegen und Kühe vor sich her. Die Officiere folgen mit ihren Familien in kleinen Zwischenräumen in europäischen Wagen, in Tragpalankin’s oder zu Pferde. Ihre Zelte, Hauseinrichtung u. s. w. sind auf Kamehle und Elephanten gepackt, die gewöhnlich den Zug schließen. Die Lager werden an beiden Seiten des Weges aufgeschlagen, auf der einen Seite sind die Leute, auf der andern die Thiere. Caunipoor ist eine starke Militär-Station mit vielen schönen Casernen; auch ist hier eine bedeutende Missionsgesellschaft. Die Stadt besitzt einige schöne Schul- und Privat-Gebäude und eine christliche Kirche in rein gothischem Style. 12. Jänner. Gegen Mittag erreichten wir das kleine Dörfchen Beura. Wir fanden hier einen Bongolo, d. i. ein Häuschen mit zwei bis vier Zimmern, die kaum mit den nöthigsten, einfachsten Möbeln versehen sind. Diese Bongolo’s liegen an den Poststraßen und dienen statt der Gasthäuser. Sie sind vom Gouvernement errichtet. Eine einzelne Person zahlt für ein Zimmerchen per Tag eine Rup., eine Familie zwei Rupien. Die Bezahlung ist, ob man vierundzwanzig Stunden oder eine halbe Stunde verweilt, in den meisten Bongolo’s dieselbe, nur in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0199" n="192"/> machen. Der größte Theil der eingebornen Soldaten ist verheirathet, eben so die Officiere (Europäer); wenn sich daher ein Regiment in Bewegung setzt, so gibt es beinahe der Weiber und Kinder so viele als der Soldaten. Weiber und Kinder reiten zu zweien bis dreien auf Pferden oder Ochsen, oder sitzen auf Karren, oder wandern zu Fuß neben her mit Bündeln auf dem Rücken. Sie haben all ihr Hab und Gut auf Karren gepackt und treiben ihre Ziegen und Kühe vor sich her. Die Officiere folgen mit ihren Familien in kleinen Zwischenräumen in europäischen Wagen, in Tragpalankin’s oder zu Pferde. Ihre Zelte, Hauseinrichtung u. s. w. sind auf Kamehle und Elephanten gepackt, die gewöhnlich den Zug schließen. Die Lager werden an beiden Seiten des Weges aufgeschlagen, auf der einen Seite sind die Leute, auf der andern die Thiere.</p> <p>Caunipoor ist eine starke Militär-Station mit vielen schönen Casernen; auch ist hier eine bedeutende Missionsgesellschaft. Die Stadt besitzt einige schöne Schul- und Privat-Gebäude und eine christliche Kirche in rein gothischem Style.</p> <p>12. Jänner. Gegen Mittag erreichten wir das kleine Dörfchen Beura. Wir fanden hier einen Bongolo, d. i. ein Häuschen mit zwei bis vier Zimmern, die kaum mit den nöthigsten, einfachsten Möbeln versehen sind. Diese Bongolo’s liegen an den Poststraßen und dienen statt der Gasthäuser. Sie sind vom Gouvernement errichtet. Eine einzelne Person zahlt für ein Zimmerchen per Tag eine Rup., eine Familie zwei Rupien. Die Bezahlung ist, ob man vierundzwanzig Stunden oder eine halbe Stunde verweilt, in den meisten Bongolo’s dieselbe, nur in </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0199]
machen. Der größte Theil der eingebornen Soldaten ist verheirathet, eben so die Officiere (Europäer); wenn sich daher ein Regiment in Bewegung setzt, so gibt es beinahe der Weiber und Kinder so viele als der Soldaten. Weiber und Kinder reiten zu zweien bis dreien auf Pferden oder Ochsen, oder sitzen auf Karren, oder wandern zu Fuß neben her mit Bündeln auf dem Rücken. Sie haben all ihr Hab und Gut auf Karren gepackt und treiben ihre Ziegen und Kühe vor sich her. Die Officiere folgen mit ihren Familien in kleinen Zwischenräumen in europäischen Wagen, in Tragpalankin’s oder zu Pferde. Ihre Zelte, Hauseinrichtung u. s. w. sind auf Kamehle und Elephanten gepackt, die gewöhnlich den Zug schließen. Die Lager werden an beiden Seiten des Weges aufgeschlagen, auf der einen Seite sind die Leute, auf der andern die Thiere.
Caunipoor ist eine starke Militär-Station mit vielen schönen Casernen; auch ist hier eine bedeutende Missionsgesellschaft. Die Stadt besitzt einige schöne Schul- und Privat-Gebäude und eine christliche Kirche in rein gothischem Style.
12. Jänner. Gegen Mittag erreichten wir das kleine Dörfchen Beura. Wir fanden hier einen Bongolo, d. i. ein Häuschen mit zwei bis vier Zimmern, die kaum mit den nöthigsten, einfachsten Möbeln versehen sind. Diese Bongolo’s liegen an den Poststraßen und dienen statt der Gasthäuser. Sie sind vom Gouvernement errichtet. Eine einzelne Person zahlt für ein Zimmerchen per Tag eine Rup., eine Familie zwei Rupien. Die Bezahlung ist, ob man vierundzwanzig Stunden oder eine halbe Stunde verweilt, in den meisten Bongolo’s dieselbe, nur in
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