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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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Waldungen, der vielen Sümpfe und Moräste wegen, die es umgeben, als höchst ungesund geschildert wird.

Einst stand hier "Gur", eine der größten Städte Indiens, die zwanzig Quadratmeilen und bei zwei Millionen Einwohner gezählt haben soll. Noch sind, wie neuere Reisende versichern, zahlreiche und ausgezeichnet schöne Ruinen zu finden, darunter die vorzüglichste, die sogenannte "goldene Moschee," ein Prachtgebäude mit Marmor belegt, -- die Thore berühmt wegen ihrer großen Bogen und der Festigkeit ihrer Seitenmauern.

Da glücklicherweise hier eine Kohlenstation war, gestattete man uns einige Stunden zur freien Verfügung. Die jungen Leute benützten selbe zu einer Jagdpartie, wozu die herrlichen Waldungen, die schönsten die ich bisher in Indien sah, sehr einluden. Man sagte freilich, sie seyen reich belebt von Tigern; das hielt jedoch Niemanden zurück.

Ich meinerseits ging auch auf die Jagd, aber au eine andere: ich durchstrich weit und breit die Waldungen und Sümpfe, um die Ruinen zu suchen. Ich fand sie auch; aber wie wenige! und die wenigen wie erbärmlich! Die ansehnlichsten waren zwei einfache Stadtthore, von Sandsteinen aufgeführt und mit einigen hübschen Sculpturen verziert, jedoch ohne hohe Wölbungen und ohne Kuppeln. An einem unbedeutenden Tempel mit vier Eckthürmchen sah ich hin und wieder Stellen mit feinem Mörtel bekleidet. Außerdem lagen noch einige Ruinen oder einzelne Bruchstücke von Gebäuden, Säulen u. s. w. umher; -- alle Ruinen zusammen nehmen aber nicht den Flächeninhalt zweier englischen Quadrat-Meilen ein.

Waldungen, der vielen Sümpfe und Moräste wegen, die es umgeben, als höchst ungesund geschildert wird.

Einst stand hier „Gur“, eine der größten Städte Indiens, die zwanzig Quadratmeilen und bei zwei Millionen Einwohner gezählt haben soll. Noch sind, wie neuere Reisende versichern, zahlreiche und ausgezeichnet schöne Ruinen zu finden, darunter die vorzüglichste, die sogenannte „goldene Moschee,“ ein Prachtgebäude mit Marmor belegt, — die Thore berühmt wegen ihrer großen Bogen und der Festigkeit ihrer Seitenmauern.

Da glücklicherweise hier eine Kohlenstation war, gestattete man uns einige Stunden zur freien Verfügung. Die jungen Leute benützten selbe zu einer Jagdpartie, wozu die herrlichen Waldungen, die schönsten die ich bisher in Indien sah, sehr einluden. Man sagte freilich, sie seyen reich belebt von Tigern; das hielt jedoch Niemanden zurück.

Ich meinerseits ging auch auf die Jagd, aber au eine andere: ich durchstrich weit und breit die Waldungen und Sümpfe, um die Ruinen zu suchen. Ich fand sie auch; aber wie wenige! und die wenigen wie erbärmlich! Die ansehnlichsten waren zwei einfache Stadtthore, von Sandsteinen aufgeführt und mit einigen hübschen Sculpturen verziert, jedoch ohne hohe Wölbungen und ohne Kuppeln. An einem unbedeutenden Tempel mit vier Eckthürmchen sah ich hin und wieder Stellen mit feinem Mörtel bekleidet. Außerdem lagen noch einige Ruinen oder einzelne Bruchstücke von Gebäuden, Säulen u. s. w. umher; — alle Ruinen zusammen nehmen aber nicht den Flächeninhalt zweier englischen Quadrat-Meilen ein.

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[152/0159] Waldungen, der vielen Sümpfe und Moräste wegen, die es umgeben, als höchst ungesund geschildert wird. Einst stand hier „Gur“, eine der größten Städte Indiens, die zwanzig Quadratmeilen und bei zwei Millionen Einwohner gezählt haben soll. Noch sind, wie neuere Reisende versichern, zahlreiche und ausgezeichnet schöne Ruinen zu finden, darunter die vorzüglichste, die sogenannte „goldene Moschee,“ ein Prachtgebäude mit Marmor belegt, — die Thore berühmt wegen ihrer großen Bogen und der Festigkeit ihrer Seitenmauern. Da glücklicherweise hier eine Kohlenstation war, gestattete man uns einige Stunden zur freien Verfügung. Die jungen Leute benützten selbe zu einer Jagdpartie, wozu die herrlichen Waldungen, die schönsten die ich bisher in Indien sah, sehr einluden. Man sagte freilich, sie seyen reich belebt von Tigern; das hielt jedoch Niemanden zurück. Ich meinerseits ging auch auf die Jagd, aber au eine andere: ich durchstrich weit und breit die Waldungen und Sümpfe, um die Ruinen zu suchen. Ich fand sie auch; aber wie wenige! und die wenigen wie erbärmlich! Die ansehnlichsten waren zwei einfache Stadtthore, von Sandsteinen aufgeführt und mit einigen hübschen Sculpturen verziert, jedoch ohne hohe Wölbungen und ohne Kuppeln. An einem unbedeutenden Tempel mit vier Eckthürmchen sah ich hin und wieder Stellen mit feinem Mörtel bekleidet. Außerdem lagen noch einige Ruinen oder einzelne Bruchstücke von Gebäuden, Säulen u. s. w. umher; — alle Ruinen zusammen nehmen aber nicht den Flächeninhalt zweier englischen Quadrat-Meilen ein.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/159>, abgerufen am 22.11.2024.