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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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Die Frühstückszeit, eine halbe Stunde, benützte ich, an den Meeresstrand zu gehen, wo ich auf gefährlichen Klippen, mitten in den schauerlichsten Brandungen, viele Menschen emsig beschäftigt sah. Die einen lösten mittelst langen Stangen Schaalthiere von den Felsen, die andern stürzten sich in den Meeresgrund, sie herauf zu holen. Ich dachte, in den Schalen müßten Perlen enthalten sein, da sich meiner Meinung nach die Menschen blos der Austern wegen nicht solchen Gefahren aussetzen würden. Dennoch war letzteres der Fall, denn später erfuhr ich, daß der Perlfang wohl auf dieselbe Art betrieben wird, aber an der Ostküste Ceylon's und nur in den Monaten Februar und März.

Die Boote, deren sich die Leute bedienten, waren von zweierlei Art, die größeren, die an vierzig Mann faßten, sehr breit, von Brettern zusammengefügt und mit Stricken von Cocosfasern verbunden -- die kleineren glichen jenen, die ich in Taili gesehen hatte; nur kamen sie mir noch gefährlicher vor. Ein ganz seichter, äußerst schmaler, ausgehöhlter Baumstamm bildete die Grundlage; die Seitenwände waren durch Bretter erhöht und mit Seiten- und Querstangen versehen. Das Fahrzeug ragte kaum anderthalb Fuß hoch aus dem Wasser und die obere Breite betrug keinen ganzen Fuß. Ein Brettchen zum sitzen lag darüber; die Kniee aber mußten aus Mangel an Raum über einander gelegt werden.

Der größte Theil des Weges ging, wie gesagt, durch Cocoswaldungen, in welchen der Boden sehr sandig, von Schlingpflanzen und Untergehölzen ganz frei war; wo aber Laubbäume standen, fand ich das Erdreich fett und

Die Frühstückszeit, eine halbe Stunde, benützte ich, an den Meeresstrand zu gehen, wo ich auf gefährlichen Klippen, mitten in den schauerlichsten Brandungen, viele Menschen emsig beschäftigt sah. Die einen lösten mittelst langen Stangen Schaalthiere von den Felsen, die andern stürzten sich in den Meeresgrund, sie herauf zu holen. Ich dachte, in den Schalen müßten Perlen enthalten sein, da sich meiner Meinung nach die Menschen blos der Austern wegen nicht solchen Gefahren aussetzen würden. Dennoch war letzteres der Fall, denn später erfuhr ich, daß der Perlfang wohl auf dieselbe Art betrieben wird, aber an der Ostküste Ceylon’s und nur in den Monaten Februar und März.

Die Boote, deren sich die Leute bedienten, waren von zweierlei Art, die größeren, die an vierzig Mann faßten, sehr breit, von Brettern zusammengefügt und mit Stricken von Cocosfasern verbunden — die kleineren glichen jenen, die ich in Taili gesehen hatte; nur kamen sie mir noch gefährlicher vor. Ein ganz seichter, äußerst schmaler, ausgehöhlter Baumstamm bildete die Grundlage; die Seitenwände waren durch Bretter erhöht und mit Seiten- und Querstangen versehen. Das Fahrzeug ragte kaum anderthalb Fuß hoch aus dem Wasser und die obere Breite betrug keinen ganzen Fuß. Ein Brettchen zum sitzen lag darüber; die Kniee aber mußten aus Mangel an Raum über einander gelegt werden.

Der größte Theil des Weges ging, wie gesagt, durch Cocoswaldungen, in welchen der Boden sehr sandig, von Schlingpflanzen und Untergehölzen ganz frei war; wo aber Laubbäume standen, fand ich das Erdreich fett und

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[96/0103] Die Frühstückszeit, eine halbe Stunde, benützte ich, an den Meeresstrand zu gehen, wo ich auf gefährlichen Klippen, mitten in den schauerlichsten Brandungen, viele Menschen emsig beschäftigt sah. Die einen lösten mittelst langen Stangen Schaalthiere von den Felsen, die andern stürzten sich in den Meeresgrund, sie herauf zu holen. Ich dachte, in den Schalen müßten Perlen enthalten sein, da sich meiner Meinung nach die Menschen blos der Austern wegen nicht solchen Gefahren aussetzen würden. Dennoch war letzteres der Fall, denn später erfuhr ich, daß der Perlfang wohl auf dieselbe Art betrieben wird, aber an der Ostküste Ceylon’s und nur in den Monaten Februar und März. Die Boote, deren sich die Leute bedienten, waren von zweierlei Art, die größeren, die an vierzig Mann faßten, sehr breit, von Brettern zusammengefügt und mit Stricken von Cocosfasern verbunden — die kleineren glichen jenen, die ich in Taili gesehen hatte; nur kamen sie mir noch gefährlicher vor. Ein ganz seichter, äußerst schmaler, ausgehöhlter Baumstamm bildete die Grundlage; die Seitenwände waren durch Bretter erhöht und mit Seiten- und Querstangen versehen. Das Fahrzeug ragte kaum anderthalb Fuß hoch aus dem Wasser und die obere Breite betrug keinen ganzen Fuß. Ein Brettchen zum sitzen lag darüber; die Kniee aber mußten aus Mangel an Raum über einander gelegt werden. Der größte Theil des Weges ging, wie gesagt, durch Cocoswaldungen, in welchen der Boden sehr sandig, von Schlingpflanzen und Untergehölzen ganz frei war; wo aber Laubbäume standen, fand ich das Erdreich fett und

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/103>, abgerufen am 22.11.2024.