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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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Die Kaffeebäume stehen reihenweise auf ziemlich senkrechten Hügeln. Sie erreichen eine Höhe von 6 bis 12 Fuß, fangen schon im zweiten, längstens im dritten Jahre an Früchte zu tragen und bleiben zehn Jahre fruchtbar. Ihr Blatt ist länglich und schwach ausgezackt, die Blüthe weiß, die Frucht setzt sich traubenförmig an und gleicht einer länglichten Kirsche, die erst grün ist, dann roth, braun und endlich schwärzlich wird. Zur Zeit der rothen Farbe ist die äußere Schale noch weich; zuletzt wird sie aber vollkommen hart und sieht wie eine hölzerne Kapsel aus. Man findet auf den Bäumen zu gleicher Zeit Blüthen und ganz gereifte Früchte und erntet daher beinah das ganze Jahr. Die Ernte selbst geschieht auf zweierlei Art: entweder pflückt man die Früchte ab, oder man breitet große Strohmatten unter und schüttelt die Bäume. Die erstere Art ist die mühsamere, aber ungleich bessere.

Ein neues Schauspiel, das mir hier zum erstenmal vorkam, waren häufige Waldbrände, die gelegt werden um das Land urbar zu machen. Meist sah ich nur von ferne ungeheure Rauchwolken empor wirbeln und wünschte nichts sehnlicher, als solch einem Brande recht nahe zu kommen. Mein Wunsch sollte noch an diesem Tage erfüllt werden, indem der Weg zwischen einem brennenden Walde und einem brennenden Roste*) mitten hindurch führte. Der Raum zwischen beiden betrug höchstens 50 Schritte und war ganz vom Rauche überdeckt. Man hörte das Knistern des Feuers und sah durch die Rauchwolke

*) Unter Rost versteht man theils eine Strecke niedrigen Gebüsches, theils auch die Stellen so eben ausgebrannter Wälder.

Die Kaffeebäume stehen reihenweise auf ziemlich senkrechten Hügeln. Sie erreichen eine Höhe von 6 bis 12 Fuß, fangen schon im zweiten, längstens im dritten Jahre an Früchte zu tragen und bleiben zehn Jahre fruchtbar. Ihr Blatt ist länglich und schwach ausgezackt, die Blüthe weiß, die Frucht setzt sich traubenförmig an und gleicht einer länglichten Kirsche, die erst grün ist, dann roth, braun und endlich schwärzlich wird. Zur Zeit der rothen Farbe ist die äußere Schale noch weich; zuletzt wird sie aber vollkommen hart und sieht wie eine hölzerne Kapsel aus. Man findet auf den Bäumen zu gleicher Zeit Blüthen und ganz gereifte Früchte und erntet daher beinah das ganze Jahr. Die Ernte selbst geschieht auf zweierlei Art: entweder pflückt man die Früchte ab, oder man breitet große Strohmatten unter und schüttelt die Bäume. Die erstere Art ist die mühsamere, aber ungleich bessere.

Ein neues Schauspiel, das mir hier zum erstenmal vorkam, waren häufige Waldbrände, die gelegt werden um das Land urbar zu machen. Meist sah ich nur von ferne ungeheure Rauchwolken empor wirbeln und wünschte nichts sehnlicher, als solch einem Brande recht nahe zu kommen. Mein Wunsch sollte noch an diesem Tage erfüllt werden, indem der Weg zwischen einem brennenden Walde und einem brennenden Roste*) mitten hindurch führte. Der Raum zwischen beiden betrug höchstens 50 Schritte und war ganz vom Rauche überdeckt. Man hörte das Knistern des Feuers und sah durch die Rauchwolke

*) Unter Rost versteht man theils eine Strecke niedrigen Gebüsches, theils auch die Stellen so eben ausgebrannter Wälder.
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[83/0090] Die Kaffeebäume stehen reihenweise auf ziemlich senkrechten Hügeln. Sie erreichen eine Höhe von 6 bis 12 Fuß, fangen schon im zweiten, längstens im dritten Jahre an Früchte zu tragen und bleiben zehn Jahre fruchtbar. Ihr Blatt ist länglich und schwach ausgezackt, die Blüthe weiß, die Frucht setzt sich traubenförmig an und gleicht einer länglichten Kirsche, die erst grün ist, dann roth, braun und endlich schwärzlich wird. Zur Zeit der rothen Farbe ist die äußere Schale noch weich; zuletzt wird sie aber vollkommen hart und sieht wie eine hölzerne Kapsel aus. Man findet auf den Bäumen zu gleicher Zeit Blüthen und ganz gereifte Früchte und erntet daher beinah das ganze Jahr. Die Ernte selbst geschieht auf zweierlei Art: entweder pflückt man die Früchte ab, oder man breitet große Strohmatten unter und schüttelt die Bäume. Die erstere Art ist die mühsamere, aber ungleich bessere. Ein neues Schauspiel, das mir hier zum erstenmal vorkam, waren häufige Waldbrände, die gelegt werden um das Land urbar zu machen. Meist sah ich nur von ferne ungeheure Rauchwolken empor wirbeln und wünschte nichts sehnlicher, als solch einem Brande recht nahe zu kommen. Mein Wunsch sollte noch an diesem Tage erfüllt werden, indem der Weg zwischen einem brennenden Walde und einem brennenden Roste *) mitten hindurch führte. Der Raum zwischen beiden betrug höchstens 50 Schritte und war ganz vom Rauche überdeckt. Man hörte das Knistern des Feuers und sah durch die Rauchwolke *) Unter Rost versteht man theils eine Strecke niedrigen Gebüsches, theils auch die Stellen so eben ausgebrannter Wälder.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/90>, abgerufen am 23.11.2024.