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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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man von Allem etwas, und doch eigentlich nichts, -- einige Figuren und Büsten, größtentheils von Gips, einige Baupläne, Handzeichnungen und eine Sammlung sehr alter Oelgemälde. Bei diesen kam es mir wahrhaftig vor, als sei irgend eine Privatgallerie gemustert, und der Ausschuß hieher bei Seite gestellt worden. Die meisten der Oelgemälde sind so arg beschädiget, daß man kaum mehr erkennt, was sie vorstellen sollen, was übrigens nicht sehr schade ist. Das einzige Interessante besteht in ihrem ehrwürdigen Alter. Einen grellen Gegensatz bilden die von den Schülern verfertigten Copien. Waren in den alten Bildern die Farben schon verblichen, so glänzten sie hier dafür im Ueberflusse. Da erscheinen alle Farben, roth, gelb, grün, u. s. w. in ihrer vollsten Reinheit, nirgends war an ein Mischen, Dämpfen oder Verschmelzen derselben zu denken. Ich weiß noch heut zu Tage nicht, hatten die guten Schüler im Sinne, eine neue Schule für das Colorit zu gründen, oder wollten sie nur an ihren Copien das gut machen, was die Zeit an den Originalien verdorben hatte!

Unter den Schülern gab es so viel Schwarze und Mulattten, als Weiße; doch war im Ganzen die Anzahl ziemlich klein.

Auf einer beinahe noch niedrigeren Stufe steht die Musik, besonders was Klavierspiel und Gesang anbelangt. In jeder Familie hört man die Töchter spielen und auch singen; aber die guten Leute haben von Takt, Vortrag, Eintheilung, Tempo u. s. w. gar keinen Begriff, so daß selbst die leichtesten gesangvollsten Stücke oft gar nicht zu erkennen sind. Die Kirchenmusik ist etwas weniges besser;

man von Allem etwas, und doch eigentlich nichts, — einige Figuren und Büsten, größtentheils von Gips, einige Baupläne, Handzeichnungen und eine Sammlung sehr alter Oelgemälde. Bei diesen kam es mir wahrhaftig vor, als sei irgend eine Privatgallerie gemustert, und der Ausschuß hieher bei Seite gestellt worden. Die meisten der Oelgemälde sind so arg beschädiget, daß man kaum mehr erkennt, was sie vorstellen sollen, was übrigens nicht sehr schade ist. Das einzige Interessante besteht in ihrem ehrwürdigen Alter. Einen grellen Gegensatz bilden die von den Schülern verfertigten Copien. Waren in den alten Bildern die Farben schon verblichen, so glänzten sie hier dafür im Ueberflusse. Da erscheinen alle Farben, roth, gelb, grün, u. s. w. in ihrer vollsten Reinheit, nirgends war an ein Mischen, Dämpfen oder Verschmelzen derselben zu denken. Ich weiß noch heut zu Tage nicht, hatten die guten Schüler im Sinne, eine neue Schule für das Colorit zu gründen, oder wollten sie nur an ihren Copien das gut machen, was die Zeit an den Originalien verdorben hatte!

Unter den Schülern gab es so viel Schwarze und Mulattten, als Weiße; doch war im Ganzen die Anzahl ziemlich klein.

Auf einer beinahe noch niedrigeren Stufe steht die Musik, besonders was Klavierspiel und Gesang anbelangt. In jeder Familie hört man die Töchter spielen und auch singen; aber die guten Leute haben von Takt, Vortrag, Eintheilung, Tempo u. s. w. gar keinen Begriff, so daß selbst die leichtesten gesangvollsten Stücke oft gar nicht zu erkennen sind. Die Kirchenmusik ist etwas weniges besser;

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[39/0046] man von Allem etwas, und doch eigentlich nichts, — einige Figuren und Büsten, größtentheils von Gips, einige Baupläne, Handzeichnungen und eine Sammlung sehr alter Oelgemälde. Bei diesen kam es mir wahrhaftig vor, als sei irgend eine Privatgallerie gemustert, und der Ausschuß hieher bei Seite gestellt worden. Die meisten der Oelgemälde sind so arg beschädiget, daß man kaum mehr erkennt, was sie vorstellen sollen, was übrigens nicht sehr schade ist. Das einzige Interessante besteht in ihrem ehrwürdigen Alter. Einen grellen Gegensatz bilden die von den Schülern verfertigten Copien. Waren in den alten Bildern die Farben schon verblichen, so glänzten sie hier dafür im Ueberflusse. Da erscheinen alle Farben, roth, gelb, grün, u. s. w. in ihrer vollsten Reinheit, nirgends war an ein Mischen, Dämpfen oder Verschmelzen derselben zu denken. Ich weiß noch heut zu Tage nicht, hatten die guten Schüler im Sinne, eine neue Schule für das Colorit zu gründen, oder wollten sie nur an ihren Copien das gut machen, was die Zeit an den Originalien verdorben hatte! Unter den Schülern gab es so viel Schwarze und Mulattten, als Weiße; doch war im Ganzen die Anzahl ziemlich klein. Auf einer beinahe noch niedrigeren Stufe steht die Musik, besonders was Klavierspiel und Gesang anbelangt. In jeder Familie hört man die Töchter spielen und auch singen; aber die guten Leute haben von Takt, Vortrag, Eintheilung, Tempo u. s. w. gar keinen Begriff, so daß selbst die leichtesten gesangvollsten Stücke oft gar nicht zu erkennen sind. Die Kirchenmusik ist etwas weniges besser;

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/46>, abgerufen am 27.11.2024.