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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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anzufachen, daß sie nochmals den Kampf mit den Elementen versuchten. -- Es war der letzte. Noch dieselbe Nacht ging eine fürchterliche Woge über das Schiff, zertrümmerte den ganzen Obertheil desselben und riß den Kapitän und sechs Matrosen mit sich in die Tiefe des Meeres. Das Wasser drang stromweise in die Kajüten und jagte alle aus den Betten. Der große Mast mußte gekappt werden, die Brüstung des Schiffes, die Böte, der Steuerkasten, alles war vom Wasser hinweggeschwemmt. Die Steuerleute lenkten das Schiff zurück und nach einer langen, gefahrvollen Reise gelang es ihnen mit ihrem halbentmasteten Schiffe den Hafen von Rio de Janeiro zu erreichen.

Diese Erzählung stellte uns zwar kein gutes Prognostikon, -- doch die schöne Jahreszeit und unser gutes Schiff benahmen uns jede Furcht. Mit letzterem hatten wir es in jeder Hinsicht herrlich getroffen; -- es besaß bequeme, große Cabinen, einen äußerst gutmüthigen und gefälligen Kapitän und eine Kost, die selbst jeden Feinschmecker hätte befriedigen müssen. Täglich gab es gebratene oder gedämpfte Hühner, Enten oder Gänse, frisches Schöpsen- und Schweinefleisch, Eierspeisen, Plumppuddings und Pasteten; dazu Nebenschüsseln mit Schinken, Reis, Kartoffeln und Gemüse und zum Nachtische getrocknete Früchte, Nüsse, Mandeln, Käse u. s. w. Auch fehlte es keinen Tag an frisch gebackenem Brode und gutem Weine. Wir alle bekannten einig, noch auf keinem Segelschiffe so vortrefflich behandelt und bewirthet worden zu sein, und so konnten wir auch in dieser Hinsicht mit frohem Muthe unserer Reise entgegen sehen.

anzufachen, daß sie nochmals den Kampf mit den Elementen versuchten. — Es war der letzte. Noch dieselbe Nacht ging eine fürchterliche Woge über das Schiff, zertrümmerte den ganzen Obertheil desselben und riß den Kapitän und sechs Matrosen mit sich in die Tiefe des Meeres. Das Wasser drang stromweise in die Kajüten und jagte alle aus den Betten. Der große Mast mußte gekappt werden, die Brüstung des Schiffes, die Böte, der Steuerkasten, alles war vom Wasser hinweggeschwemmt. Die Steuerleute lenkten das Schiff zurück und nach einer langen, gefahrvollen Reise gelang es ihnen mit ihrem halbentmasteten Schiffe den Hafen von Rio de Janeiro zu erreichen.

Diese Erzählung stellte uns zwar kein gutes Prognostikon, — doch die schöne Jahreszeit und unser gutes Schiff benahmen uns jede Furcht. Mit letzterem hatten wir es in jeder Hinsicht herrlich getroffen; — es besaß bequeme, große Cabinen, einen äußerst gutmüthigen und gefälligen Kapitän und eine Kost, die selbst jeden Feinschmecker hätte befriedigen müssen. Täglich gab es gebratene oder gedämpfte Hühner, Enten oder Gänse, frisches Schöpsen- und Schweinefleisch, Eierspeisen, Plumppuddings und Pasteten; dazu Nebenschüsseln mit Schinken, Reis, Kartoffeln und Gemüse und zum Nachtische getrocknete Früchte, Nüsse, Mandeln, Käse u. s. w. Auch fehlte es keinen Tag an frisch gebackenem Brode und gutem Weine. Wir alle bekannten einig, noch auf keinem Segelschiffe so vortrefflich behandelt und bewirthet worden zu sein, und so konnten wir auch in dieser Hinsicht mit frohem Muthe unserer Reise entgegen sehen.

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[112/0119] anzufachen, daß sie nochmals den Kampf mit den Elementen versuchten. — Es war der letzte. Noch dieselbe Nacht ging eine fürchterliche Woge über das Schiff, zertrümmerte den ganzen Obertheil desselben und riß den Kapitän und sechs Matrosen mit sich in die Tiefe des Meeres. Das Wasser drang stromweise in die Kajüten und jagte alle aus den Betten. Der große Mast mußte gekappt werden, die Brüstung des Schiffes, die Böte, der Steuerkasten, alles war vom Wasser hinweggeschwemmt. Die Steuerleute lenkten das Schiff zurück und nach einer langen, gefahrvollen Reise gelang es ihnen mit ihrem halbentmasteten Schiffe den Hafen von Rio de Janeiro zu erreichen. Diese Erzählung stellte uns zwar kein gutes Prognostikon, — doch die schöne Jahreszeit und unser gutes Schiff benahmen uns jede Furcht. Mit letzterem hatten wir es in jeder Hinsicht herrlich getroffen; — es besaß bequeme, große Cabinen, einen äußerst gutmüthigen und gefälligen Kapitän und eine Kost, die selbst jeden Feinschmecker hätte befriedigen müssen. Täglich gab es gebratene oder gedämpfte Hühner, Enten oder Gänse, frisches Schöpsen- und Schweinefleisch, Eierspeisen, Plumppuddings und Pasteten; dazu Nebenschüsseln mit Schinken, Reis, Kartoffeln und Gemüse und zum Nachtische getrocknete Früchte, Nüsse, Mandeln, Käse u. s. w. Auch fehlte es keinen Tag an frisch gebackenem Brode und gutem Weine. Wir alle bekannten einig, noch auf keinem Segelschiffe so vortrefflich behandelt und bewirthet worden zu sein, und so konnten wir auch in dieser Hinsicht mit frohem Muthe unserer Reise entgegen sehen.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/119>, abgerufen am 23.11.2024.