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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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aus den Erklärungen der Leute entnehmen konnte, ist ihr Biß so gefährlich, daß man nach ihm sogleich ganz aufschwillt und stirbt.

Diese Beschreibung flößte mir denn doch etwas Angst ein: ich wollte wenigstens nicht bei anbrechender Dunkelheit durch die Wälder ziehen, wobei ich vielleicht unter irgend einem Baume ein Nachtlager hätte aufschlagen müssen, und verschob daher meinen Besuch bei den Wilden auf den nächsten Morgen. Die guten Leute meinten, ich fürchte mich vor den Wilden und versicherten mir beständig, daß es harmlose Menschen seien, von denen ich durchaus nichts zu besorgen hätte. Da sich meine ganze Kenntniß der portugiesischen Sprache nur auf wenige Worte beschränkte, wurde es mir ein Bischen schwer, mich ihnen verständlich zu machen, und nur mit Hilfe von Gesticulationen und mitunter auch durch Zeichnungen gelang es mir, ihnen den eigentlichen Grund meiner Furcht zu erklären.

Ich blieb also über Nacht bei diesen Halbwilden, die mir fortwährend die größte Achtung erwiesen und mich mit Aufmerksamkeiten überhäuften. Eine Strohmatte, nach meinem Wunsche unter einem Dache im Hofe ausgebreitet, war mein Lager. Zum Abendimbisse brachte man mir ein gebratenes Huhn, Reis, hartgekochte Eier und zum Nachtische Orangen und Tamarinden-Schoten, welch letztere ein braunes, äußerst schmackhaftes, süß-säuerliches Fleisch enthalten. Die Weiber lagerten sich um mich und ich verständigte mich nach und nach mit ihnen zum Verwundern gut.

Ich wies ihnen die verschiedenen Blumen und Insecten, die ich während des Tages gesammelt hatte. Sie

aus den Erklärungen der Leute entnehmen konnte, ist ihr Biß so gefährlich, daß man nach ihm sogleich ganz aufschwillt und stirbt.

Diese Beschreibung flößte mir denn doch etwas Angst ein: ich wollte wenigstens nicht bei anbrechender Dunkelheit durch die Wälder ziehen, wobei ich vielleicht unter irgend einem Baume ein Nachtlager hätte aufschlagen müssen, und verschob daher meinen Besuch bei den Wilden auf den nächsten Morgen. Die guten Leute meinten, ich fürchte mich vor den Wilden und versicherten mir beständig, daß es harmlose Menschen seien, von denen ich durchaus nichts zu besorgen hätte. Da sich meine ganze Kenntniß der portugiesischen Sprache nur auf wenige Worte beschränkte, wurde es mir ein Bischen schwer, mich ihnen verständlich zu machen, und nur mit Hilfe von Gesticulationen und mitunter auch durch Zeichnungen gelang es mir, ihnen den eigentlichen Grund meiner Furcht zu erklären.

Ich blieb also über Nacht bei diesen Halbwilden, die mir fortwährend die größte Achtung erwiesen und mich mit Aufmerksamkeiten überhäuften. Eine Strohmatte, nach meinem Wunsche unter einem Dache im Hofe ausgebreitet, war mein Lager. Zum Abendimbisse brachte man mir ein gebratenes Huhn, Reis, hartgekochte Eier und zum Nachtische Orangen und Tamarinden-Schoten, welch letztere ein braunes, äußerst schmackhaftes, süß-säuerliches Fleisch enthalten. Die Weiber lagerten sich um mich und ich verständigte mich nach und nach mit ihnen zum Verwundern gut.

Ich wies ihnen die verschiedenen Blumen und Insecten, die ich während des Tages gesammelt hatte. Sie

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[99/0106] aus den Erklärungen der Leute entnehmen konnte, ist ihr Biß so gefährlich, daß man nach ihm sogleich ganz aufschwillt und stirbt. Diese Beschreibung flößte mir denn doch etwas Angst ein: ich wollte wenigstens nicht bei anbrechender Dunkelheit durch die Wälder ziehen, wobei ich vielleicht unter irgend einem Baume ein Nachtlager hätte aufschlagen müssen, und verschob daher meinen Besuch bei den Wilden auf den nächsten Morgen. Die guten Leute meinten, ich fürchte mich vor den Wilden und versicherten mir beständig, daß es harmlose Menschen seien, von denen ich durchaus nichts zu besorgen hätte. Da sich meine ganze Kenntniß der portugiesischen Sprache nur auf wenige Worte beschränkte, wurde es mir ein Bischen schwer, mich ihnen verständlich zu machen, und nur mit Hilfe von Gesticulationen und mitunter auch durch Zeichnungen gelang es mir, ihnen den eigentlichen Grund meiner Furcht zu erklären. Ich blieb also über Nacht bei diesen Halbwilden, die mir fortwährend die größte Achtung erwiesen und mich mit Aufmerksamkeiten überhäuften. Eine Strohmatte, nach meinem Wunsche unter einem Dache im Hofe ausgebreitet, war mein Lager. Zum Abendimbisse brachte man mir ein gebratenes Huhn, Reis, hartgekochte Eier und zum Nachtische Orangen und Tamarinden-Schoten, welch letztere ein braunes, äußerst schmackhaftes, süß-säuerliches Fleisch enthalten. Die Weiber lagerten sich um mich und ich verständigte mich nach und nach mit ihnen zum Verwundern gut. Ich wies ihnen die verschiedenen Blumen und Insecten, die ich während des Tages gesammelt hatte. Sie

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/106>, abgerufen am 23.11.2024.